Dresden (Schiff, 1958)

Dresden
2019 in Rostock
2019 in Rostock
Schiffsdaten
FlaggeDeutsche Demokratische Republik DDR
andere Schiffsnamen

Traditionsschiff Typ Frieden

SchiffstypFrachtschiff
KlasseTyp IV
HeimathafenRostock
BauwerftWarnowwerft, Warnemünde
Baunummer305
Stapellauf4. Juli 1957
Indienststellung27. Juli 1958
Außerdienststellung1969
VerbleibSchiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock
Schiffsmaße und Besatzung
Länge157,6 m (Lüa)
142,0 m (Lpp)
Breite20,0 m
Tiefgang (max.)8,4 m
Vermessung6.629 BRT
 
Besatzung57
Maschinenanlage
Maschine4 Dieselmotoren
Maschinen­leistung7.200 PS (5.296 kW)
Höchst­geschwindigkeit15,0 kn (28 km/h)
Propeller2
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit13.000 tdw
Sonstiges
Registrier­nummernIMO 5093791

Das Motorschiff Dresden ist die einzige erhaltene Einheit der Bauserie Typ IV des VEB Deutsche Seereederei Rostock und wird seit 1970 als Museumsschiff genutzt.

Die Dresden wurde 1956/57 auf der Warnowwerft gebaut. Sie war das fünfte Schiff der Baureihe Typ IV, der ersten Serie von 10.000-Tonnen-Stückgut-Frachtern, die auf Werften der DDR gebaut wurde. Da das erste Schiff dieser Serie auf den Namen Frieden (Indienststellung Juni 1957) getauft wurde, war die fünfzehn Neubauten umfassende Serie auch als Typ Frieden bekannt. Am 27. Juli 1958 wurde das Schiff an die Deutsche Seereederei übergeben und fuhr bis 1969 im Liniendienst nach Ostasien, Indonesien, Afrika, Indien und Lateinamerika.

Geschichte

Die spätere Dresden lief am 4. Juli 1957 als Fréden noch mit schwarzem Rumpfanstrich für die schwedische Lauter Shipping AB mit Sitz in Stockholm vom Stapel. Das Schiff sollte im Rahmen eines sogenannten Bartergeschäftes bezahlt werden. Ein schwedisches Unternehmen wurde beauftragt, 10.000 Tonnen Walzstahl in die DDR zu liefern. Auf der am Ausrüstungskai liegenden Fréden brach im Juli ein Brand, verursacht durch Schweißarbeiten, aus. Der Brand war schwer unter Kontrolle zu bringen. Einige Stahlplatten und Bauteile mussten aufgrund der Beschädigungen ausgetauscht werden. Bis November 1957 sollte der schwedische Auftraggeber den Kaufpreis von ca. 27,6 Millionen DM (West) realisieren, was ihm nicht gelang. Das Schiff wurde darauf im Auftrag von DSR weitergebaut und fertiggestellt. Mit inzwischen grauem Anstrich fand am 26. Juli 1958 die Abnahmefahrt statt und einen Tag später von der VEB Warnowwerft, Warnemünde mit der Baunummer 1305 an den VEB Deutsche Seereederei Rostock übergeben und als Dresden in Fahrt gebracht.[1]

Traditionsschiff Typ Frieden

Nach erheblichen Defekten der Maschinenanlage, die unverhältnismäßig hohe Reparaturkosten verursacht hätten, wurde das Schiff 1969 außer Dienst gestellt und am 13. Juni 1970 als „Schiffbaumuseum Rostock“ eröffnet. Ein Bereich des Schiffes diente in den 1980er Jahren als Jugendtourist-Hotel.

Heute ist die Dresden Bestandteil des Rostocker Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums im IGA-Park und bietet umfangreiche Ausstellungen zur Schiffbaugeschichte. Gezeigt werden Themen zum Schiffbau in der DDR, Betriebsabläufe einer Werft und zur Geschichte des Seefunkwesens und der Navigation. Weiter ist eine Sammlung verschiedenartiger Schiffsantriebsmaschinen zu sehen. Viele im Original erhaltene Räume (Maschinenraum, Kommandobrücke, Funkstation, Schiffshospital und Mannschaftskabinen) vermitteln einen Eindruck von der Seefahrt in den 1950/60er Jahren. Jährlich besuchen 40.000 bis 45.000 Menschen die Dresden.[2]

Bilder

Literatur

  • Deutsche Reedereien Band 23 VEB Deutsche Seereederei Rostock Autorenkollektiv Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 2005, ISBN 3-928473-81-6, Seite 106

Weblinks

Commons: Dresden, auch bekannt als Traditionsschiff Typ Frieden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsche Reedereien Band 23 VEB Deutsche Seereederei Rostock Autorenkollektiv Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 2005, ISBN 3-928473-81-6, Seite 106
  2. Ralf Hübner: Ohne Bier von Sri Lanka. In: Sächsische Zeitung. 23. Dezember 2023.

Koordinaten: 54° 8′ 30,8″ N, 12° 5′ 11,6″ O

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Mecklenburg-Vorpommern, Rostock, Museumsschiff 'Dresden' NIK 7966.jpg
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Das Museumsschiff "Dresden" in Rostock.
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Ein Besuch auf dem Museumsschiff "Dresden" in Rostock im August 2019:
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Rostock, Traditionsschiff Typ "Frieden" ADN-ZB Sindermann 23.8.82-pra - Rostock: Mehr als ein technisches Denkmal ist das Rostocker Traditionsschiff Typ "Frieden", das am Ufer der Warnow-Mündung vor über 10 Jahren für imer festgemacht hat. Jährlich besuchen rund 300.000 In- und Ausländer den 10 000-Tonnen-Frachter. Auch ein 17 Meter langer Holzkutter (l.) ist zur Besichtigung umgebaut worden. - siehe auch 1982-0823-3N -
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Die Handelsflagge der Deutschen Demokratischen Republik, vom 1. Oktober 1959 bis 1. Mai 1973.
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Das Traditionsschiff Typ Frieden beherbergt als Museumsschiff sehr viel Wissenswertes aus dem Schiffbau in Rostock. Alle Decks können besichtigt werden - teilweise mit Originalausstattung der Kabinen und Schiffsräume. Selbst einmal als Steuermann von "Schiffsmodellen auf einem Modellmeer" tätig sein - auch das ist möglich. Für die Besichtigung sollten 3-6 Stunden (je nach Interesse) eingeplant werden. Mit dem Außengelände ein Ganztagesausflug.