Tour de France 1978

65. Tour de France 1978
Streckenlänge22 Etappen, 3923,7 km
ToursiegerBernard Hinault112:03:02 h
(35,017 km/h)
ZweiterJoop Zoetemelk+ 3:56 min
DritterJoaquim Agostinho+ 6:54 min
VierterJoseph Bruyère+ 9:04 min
FünfterChristian Seznec+ 12:50 min
SechsterPaul Wellens+ 14:38 min
SiebenterFrancisco Galdós+ 17:08 min
AchterHenk Lubberding+ 17:26 min
NeunterLucien Van Impe+ 21:01 min
ZehnterMariano Martínez+ 22:58 min
Grünes TrikotFreddy Maertens242 P.
ZweiterJacques Esclassan189 P.
DritterBernard Hinault123 P.
Gepunktetes TrikotMariano Martínez187 P.
ZweiterBernard Hinault176 P.
DritterJoop Zoetemelk155 P.
Weißes TrikotHenk Lubberding112:20:28 h
TeamwertungMiko-Mercier

Die 65. Tour de France fand vom 29. Juni bis 23. Juli 1978 statt. Sie führte über 22 Etappen und über 3914 km. Der 23-jährige Franzose Bernard Hinault gewann gleich bei seiner ersten Tourteilnahme. Hinault hatte zuvor im Frühjahr schon den Gesamtsieg bei der Vuelta a España geholt. Es nahmen 110 Rennfahrer an der Rundfahrt teil, von denen 78 klassifiziert wurden.

Rennverlauf

Jan Raas, der den Prolog gewann, durfte die zweite Etappe, die er ebenfalls für sich entscheiden konnte, nicht im gelben Trikot starten. In der ersten Woche wechselte das Gelbe Trikot mehrmals, unter anderem konnte der Deutsche Klaus-Peter Thaler nach einem Etappensieg im Massensprint sowie dem Sieg seines Teams TI-Raleigh im Mannschaftszeitfahren für zwei Tage die Führung in der Gesamtwertung übernehmen.

Beim ersten langen Einzelzeitfahren konnte Hinault seine erste Etappe gewinnen, bei den Bergetappen blieb er in der Nähe seines wichtigsten Kontrahenten Joop Zoetemelk. Dieser entschied das schwere Einzelzeitfahren zum Puy de Dôme allerdings deutlich für sich. Die Entscheidung fiel beim letzten großen Zeitfahren zwei Tage vor Ende des Rennens, das wiederum Hinault gewann und damit die Führung von Zoetemelk endgültig übernehmen konnte. Joaquim Agostinho wurde als erster Portugiese Dritter im Gesamtklassement.

Die Tour de France 1978 wurde von einem Fahrerstreik und einem Dopingskandal überschattet: Kurz vor dem Ziel der 12. Etappe stoppte das Peloton und überquerte das Ziel zu Fuß. Die Fahrer protestierten gegen schlechte Unterkünfte und zu lange Transfers nach den Etappen bedingt durch die Streckenführung der Organisatoren.[1] Nach der Bergankunft in L’Alpe d’Huez wurde Etappensieger Michel Pollentier, der damit von seinem Landsmann Joseph Bruyère das Gelbe Trikot übernommen hatte, von der Tour ausgeschlossen, da er versucht hatte, die Dopingprobe mit Fremdurin zu manipulieren. Er wurde sofort für zwei Monate gesperrt.[2]
Dieser Jahrgang der Tour gilt als der "meistgedopteste" der Geschichte: Über 50 Prozent der Fahrer wurden im Laufe ihrer Karriere positiv getestet.[3]

Die Etappen

EtappenTagStart – ZielkmEtappensieger Gelbes Trikot
Prolog29. JuniLeiden (NL)5,2 (EZF)Jan RaasJan Raas
1. Etappe (a)30. JuniLeiden (NL) – Sint-Willebrord (NL)135Jan Raas
1. Etappe (b)30. JuniSint-Willebrord (NL) – Brüssel (BEL)100Walter Planckaert
2. Etappe1. JuliBrüssel (BEL) – Saint-Amand-les-Eaux199Jacques EsclassanJacques Esclassan
3. Etappe2. JuliSaint-Amand-les-Eaux – Saint-Germain-en-Laye243,5Klaus-Peter ThalerJacques Bossis
4. Etappe3. JuliÉvreuxCaen153 (MZF)TI-RaleighKlaus-Peter Thaler
5. Etappe4. JuliCaen – Mazé-Montgeoffroy244Freddy Maertens
6. Etappe5. JuliMazé-Montgeoffroy – Poitiers166,2Sean KellyGerrie Knetemann
7. Etappe6. JuliPoitiers – Bordeaux242Freddy Maertens
8. Etappe7. JuliSaint-ÉmilionSainte-Foy-la-Grande59,3 (EZF)Bernard HinaultJoseph Bruyère
9. Etappe8. JuliBordeauxBiarritz233Miguel María Lasa
Ruhetag
10. Etappe10. JuliBiarritz – Pau191,5Henk LubberdingJoseph Bruyère
11. Etappe11. JuliPau – Saint-Lary-Soulan161Mariano Martínez
12. Etappe (a)12. JuliTarbesValence d’AgenEtappe annulliert
12. Etappe (b)12. JuliValence d’AgenToulouse96Jacques Esclassan
13. Etappe13. JuliFigeacSuper Besse221Paul Wellens
14. Etappe14. JuliBesse-en-ChandessePuy de Dôme52,5 (EZF)Joop Zoetemelk
15. Etappe15. JuliSaint-Dier-d’AuvergneSaint-Étienne196Bernard Hinault
Ruhetag
16. Etappe17. JuliSaint-Étienne – L’Alpe d’Huez240,5Hennie KuiperJoop Zoetemelk
17. Etappe18. JuliGrenobleMorzine225Christian Seznec
18. Etappe19. JuliMorzine – Lausanne (CH)137,5Gerrie Knetemann
19. Etappe20. JuliLausanne (CH) – Belfort181,5Marc Demeyer
20. Etappe21. JuliMetzNancy72 (EZF)Bernard HinaultBernard Hinault
21. Etappe22. JuliÉpernaySenlis207,5Jan Raas
22. Etappe23. JuliSaint-Germain-en-LayeParis161,5Gerrie Knetemann

Einzelnachweise

  1. Lockerer Eberkeil. Der Spiegel, 9. Juli 1979, abgerufen am 16. September 2019.
  2. «Tour-Leader disqualifiziert». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 17. Juli 1978, S. 9 (Hinweis: Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv. Die ursprünglich verlinkten Seiten des Online-Archivs sind daher nicht erreichbar.arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv).
  3. cyclisme-dopage.com: "Tour de France 1978 : les vrais chiffres du dopage" (franz.)

Weblinks

Commons: Tour de France 1978 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Autor/Urheber: Iivq - Tijmen Stam, Lizenz: CC BY-SA 3.0

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