Tommy Engel

Tommy Engel (2012)
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Tommy Engel (2012)
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[1]
Tschernobyl (Das letzte Signal) (als Teil von Wolf Maahn & Unterstützung)
 DE2401.09.1986(10 Wo.)
Du bes Kölle
 DE9402.02.2007(2 Wo.)

Tommy Engel (* 28. November 1949 in Köln als Thomas Richard Engel) ist ein deutscher Musiker und ehemaliger Fernsehdarsteller. Er wurde als Frontmann der Kölner Band Bläck Fööss und solo im gesamten Rheinland bekannt.

Kindheit und Privatleben

Tommy Engel wurde 1949 als jüngstes von zehn Kindern (fünf Schwestern und vier Brüder) von Richard Engel (1903–1974) in Köln geboren. Sein Vater Richard, „d’r Rickes“, war Mitglied der Kölner Mundart-Gruppe De Vier Botze. Engels Tante Uli Engel-Hark war Hörspielleiterin beim WDR und brachte ihn 1959 als Zehnjährigen in der Rundfunkserie Doof und Doofinchen unter, in der er erste Bühnenerfahrung mit Hildegard Krekel (1952–2013) im großen Sendesaal des WDR sammelte.[2] Eine 1963 begonnene Lehre als Schornsteinfeger musste er gesundheitsbedingt abbrechen und lernte stattdessen bis 1968 an der Rheinischen Musikschule in Köln-Ehrenfeld Schlagzeug spielen. Engel hat drei erwachsene Söhne, u. a. Kai Engel (Mitglied der Kölner Band Brings).

Karriere

Schlagzeuger in verschiedenen Kölner Beatbands (1962 bis 1970)

Von 1962 bis 1970 war er Mitglied in verschiedenen regional auftretenden Kölner Beatbands.[3] Er begann als Schlagzeuger bei The Luckies (1962) und spielte danach bei den Black Birds (1963), bevor er mit Erry Stoklosa und Peter Schütten der Gruppe The Beat Stones (1964–1966) angehörte. Danach spielte er als Schlagzeuger bei den Tony Hendrik Five. Mit ihnen stand er erstmals im April 1968 für die Single There’s a Tavern in Town im Tonstudio. Deren B-Seite I’ve Said My Say bekam intensives Airplay beim in Köln stationierten Soldatensender BFBS.[4] Vorletzte Station war die Studioband The Hush, die neben ihm aus Frieder Viehmann und dem späteren Tonstudiobetreiber Dieter Dierks bestand und die Single Oh Darling / Schau mir in die Augen (Bellaphon #1112; Februar 1970) herausbrachte. Letzte Zwischenstation waren schließlich die Stowaways, die im Juni 1970 ebenfalls eine Single aufnahmen (Die Liebe heißt Love / Lucy Lane).

Frontmann bei den Bläck Fööss und Solokarriere (seit 1970)

Mitte 1970 gründeten sich die Bläck Fööss, die mit ihrer stilistischen Vielseitigkeit überregional bekannt wurden. Bis November 1994 war Engel ihr Frontmann.[5] Nach der Trennung von den Bläck Fööss konzentrierte er sich auf das Projekt L.S.E. und seine Solokarriere. Von 1998 bis 2011 war Engel als Jaco Kließ in der WDR-Serie Die Anrheiner und von 2011 bis 2012 in Ein Fall für die Anrheiner zu sehen. Ab Januar 1999 trat er im Kölner Schauspielhaus mit einem Soloprogramm auf, in dem er drei Stunden als Sänger, Musiker und Unterhaltungskünstler mit seiner Band Lieder und Texte präsentierte. Seit November 2005 tritt er unter der musikalischen Leitung von Jürgen Fritz mit der Dinner-Show Weihnachts-Engel auf. 2007 erschien sein Album Du bes Kölle mit dem gleichnamigen Titelsong und einer eigenen Version von Verdamp lang her, gesungen gemeinsam mit dem ehemaligen BAP-Gitarristen Klaus „Major“ Heuser.

Im August 2019 feierte Engel sein 60. Bühnenjubiläum und am 28. November desselben Jahres seinen 70. Geburtstag.[6][7]

Engagement

Diskografie

  • 1986: Tschernobyl (Das letzte Signal) (Single, als Teil von Wolf Maahn & Unterstützung)
  • 1997: Viel Verkehr auf'm Meer (Single)
  • 1998: Kein Problem (Single, mit Grooveminister)
  • 1999: Live in der Philharmonie
  • 1999: Hadder Nit Jesin (Single)
  • 1999: „ENGEL“ – 100% Tommy Engel
  • 2006: Weihnachtsengel – Live aus dem Himmelszelt
  • 2006: Du bes Kölle! (Single)
  • 2007: Du bes Kölle
  • 2009: Zum Luure (DVD)
  • 2009: Das Beste solo und mit L.S.E. (1992–2002) (Kompilation)
  • 2010: Dummer nit esu
  • 2011: Favoriten (Kompilation)
  • 2015: Wenn Weihnachte es ...
  • 2016: Dat Kölsche Songbook
  • 2022: ...fleje

Literatur

  • Tommy Engel: Du bes Kölle, Autobiografie mit Bernd Imgrund, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2012, ISBN 3-462-03827-3.
  • Tommy Engel: Engel, Bengel, Botzestengel. Aktualisierte Ausgabe. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 1993, ISBN 3-404-61254-X.

Weblinks

Commons: Tommy Engel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Charts DE
  2. Rheinische Post vom 28. November 2009: Tommy Engel wird 60 (Memento vom 18. Mai 2013 im Internet Archive)
  3. Inge Wozelka: 60 Jahre kölscher Engel Er feiert Geburtstag und 50. Bühnen-Jubiläum im Tanzbrunnen. In: Kölner Express. 13. August 2009, S. 24.
  4. Tommy Engel, Bernd Imgrund: Du bes Kölle: Autobiografie. Kiepenheuer & Witsch eBook, 2012, ISBN 978-3-462-30635-4 (google.de [abgerufen am 21. Juli 2022]).
  5. Bläck Fööss-Gründungsmitglied Erry Stoklosa. (Nicht mehr online verfügbar.) Radio Köln, 23. Januar 2010, archiviert vom Original am 20. Februar 2016; abgerufen am 21. Juli 2022.
  6. 70. Geburtstag: Tommy Engel will nochmal mit Bläck Fööss spielen. In: express.de. 30. Dezember 2019, abgerufen am 21. Juli 2022.
  7. Tommy Engel – Die Stimme Kölns. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www1.wdr.de. 30. November 2019, archiviert vom Original am 26. November 2020; abgerufen am 21. Juli 2022.
  8. Joachim Frank: Alternative Ehrenbürger: Persönlicher Einsatz für die Schwachen. Kölner Stadt-Anzeiger, 16. Dezember 2011, abgerufen am 6. Dezember 2017.

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Pressekonferenz zur Kundgebung 20 Jahre „Arsch huh, Zäng ussenander“ im Kölner Hotel Maritim, Dachgartenrestaurant Bellevue
Foto: Tommy Engel (Musiker)