Titularbistum Sufar

Das Titularbistum Sufra ist ein ehemaliges Bistum der römisch-katholischen Kirche, das auf die antike Stadt Sufar oder Sufra in der römischen Provinz Mauretania Caesariensis zurückgeht. Diese Provinz lag im Gebiet des heutigen Nordalgeriens und hatte ihre Hauptstadt in Caesarea (dem heutigen Cherchell).[1] Sufra war eine der zahlreichen Städte in dieser Provinz, die im 4. und 5. Jahrhundert christlich geprägt waren, bevor die islamische Expansion im 7. Jahrhundert das Gebiet prägte.[2]

Historischer Kontext

Mauretania Caesariensis war eine der drei mauretanischen Provinzen, die administrative und kirchliche Strukturen aufwiesen, darunter mehrere Bistümer. Sufra war Sitz eines solchen Bischofs, der die christliche Gemeinde vor Ort leitete. Archäologische und epigraphische Untersuchungen in der Region, etwa an vergleichbaren Städten wie Zucchabar (heute Miliana), belegen die Präsenz und Organisation der Kirche in dieser Zeit.[3]

Mit der Ausbreitung des Islam im 7. Jahrhundert und dem damit verbundenen Rückgang der christlichen Gemeinden in Nordafrika kam das aktive Bistum Sufra zum Erliegen. Dennoch blieb der Bistumssitz als sogenanntes Titularbistum erhalten.

Funktion des Titularbistums heute

Das Titularbistum Sufra wird heute vor allem als Ehrentitel für Weihbischöfe, Apostolische Vikare oder emeritierte Bischöfe verwendet. Diese Praxis entstand, um die kirchliche Kontinuität zu symbolisieren und den Bedarf an Titulartiteln innerhalb der römisch-katholischen Hierarchie zu decken.[3]

Titularbischöfe von Sufar
Nr.NameAmtvonbis
1Patrick Joseph CaseyWeihbischof in Westminster (Großbritannien)23. Dezember 19652. Dezember 1969
2Carlos Schmitt OFMWeihbischof in Lages (Brasilien)14. Februar 197016. März 1971
3Ernst GuttingWeihbischof in Speyer (Deutschland)31. Mai 197127. September 2013
4Robert Francis Prevost OSAApostolischer Administrator von Chiclayo (Peru)3. November 201426. September 2015
5Robert ReedWeihbischof in Boston (USA)3. Juni 2016

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Werner Huß, Hans Georg Niemeyer (1999): „Mauretania“, in: Der Neue Pauly (DNP), Band 7, Stuttgart, S. 1048–1052.
  2. Philipp von Rummel (2012): „Mauretania“, in: Reallexikon für Antike und Christentum, Band 24, Stuttgart, S. 441–472.
  3. a b Tilmann Bechert (1999): Die Provinzen des Römischen Reiches. Mainz.