Tiroler Landesarchiv

Gebäude des Landesarchivs in Innsbruck-Wilten

Das Tiroler Landesarchiv (TLA) ist ein öffentliches Archiv des Bundeslandes Tirol und befindet sich in Innsbruck. Es bildet eine Abteilung des Amtes der Tiroler Landesregierung. Der Bestand umfasst über 30.000 Laufmeter Archivalien, die provenienzmäßig aus dem gesamten ehemaligen Kronland Tirol stammen und daher neben dem heutigen Bundesland Tirol auch Südtirol, das Trentino sowie Vorarlberg und die ehemaligen habsburgischen Vorlande betreffen. Das Tiroler Landesarchiv betreibt auch archivalische und historische Grundlagenforschung und veröffentlicht die Ergebnisse in seinen Publikationsreihen „Tiroler Geschichtsquellen“ und „Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchivs“.

Geschichte des Archivs

Das Tiroler Landesarchiv besteht genau genommen aus zwei gesonderten Archiven, dem so genannten Landesregierungsarchiv, dessen Bestände bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen, und dem Landschaftlichen Archiv, dem Archiv des Tiroler Landtags. Die älteste Originalüberlieferung des Archivs ist ein Diplom König Heinrichs II. für die bischöfliche Kirche Säben-Brixen aus dem Jahr 1004.[1]

Das Regierungsarchiv wurde mehrmals umbenannt. Von 1523 an hieß es Oberösterreichisches Schatzarchiv, ab 1763 Gubernialarchiv, ab 1850 Statthaltereiarchiv, 1919–1939 und 1945–1972 Landesregierungsarchiv für Tirol, zwischen 1939 und 1945 Reichsgauarchiv. Seit 1972 hat es seinen heutigen Namen. Das Landschaftliche Archiv wurde 1502 erstmals erwähnt.[2]

Zu den Archivaren und Historikern, die am Landesarchiv wirkten, zählen Karl Klaar, Michael Mayr, Oswald Redlich, Otto Stolz und Anton Dörrer.

Leitung

  • 1866–1896 David von Schönherr
  • 1897–1919 Michael Mayr
  • 1907/1919–1923 Karl Klaar
  • 1923–1932 Karl Moeser
  • 1932–1945 Otto Stolz
  • 1945–1949 Karl Dörrer
  • 1949–1971 Hanns Bachmann
  • 1972–1977 Eduard Widmoser
  • 1977–1988 Fridolin Dörrer
  • 1989–2003 Werner Köfler
  • 2003–2010 Richard Schober
  • 2011–2014 Wilfried Beimrohr
  • seit 2014 Christoph Haidacher

Bestände

Das Urbar des Bozner Heiliggeistspitals von 1420, Urb. 140/1, fol. 1r
  • Sammlungen
  • Bestände von Behörden und Ämtern
  • Landschaftliches Archiv
  • Gemeindearchive
  • Klosterarchive
  • Adels- und Privatarchive
  • Vereins- und Körperschaftsarchive
  • Verbände und Parteien
  • Zunft- und Firmenarchive
  • Nachlässe
  • Evidenzarchiv
  • Bestände diverser Institutionen
  • Zeitungen[3]

Literatur

  • Wilfried Beimrohr: Das Tiroler Landesarchiv und seine Bestände (Tiroler Geschichtsquellen 47). Innsbruck 2002, ISBN 3-901464-16-6.
  • Otto Stolz: Geschichte und Bestände des staatlichen Archives (jetzt Landesregierungs-Archives) zu Innsbruck (Inventare österreichischer staatlicher Archive 6). Wien 1938.

Einzelnachweise

  1. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 149–150, Nr. 179.
  2. Geschichte des Tiroler Landesarchivs (Memento des Originals vom 20. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tirol.gv.at (PDF; 19 kB)
  3. Tiroler Landesarchiv: Archivbestände

Siehe auch

Weblinks

Commons: Tiroler Landesarchiv – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Urbarium (land rent and stock register) of the Hospital of the Holy Spirit in Bozen-Bolzano (South Tyrol) from 1420 (TLA Urbare 140/1, fol. 1r)