Tinto Cão

Tinto Cão
Synonyme siehe Abschnitt Synonyme
Tinto Cão
(c) Wines of Portugal, CC BY 3.0
ArtEdle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Verwendung
HerkunftPortugal
VIVC-Nr.12500
Liste von Rebsorten
Das Blatt der Rebsorte Tinto Cão

Tinto Cão (der Name bedeutet „Roter Hund“, die Bedeutung ist allerdings unbekannt) ist eine autochthone Rotweinsorte aus Portugal und wird zum Beispiel in den Bereichen Dão und Douro kultiviert.

Herkunft, Abstammung

Ist eine autochthone Rotweinsorte aus Portugal und wurde erstmals Mitte des 17. Jahrhunderts in der portugiesischen Literatur erwähnt.[1] Eine DNA-Analyse zeigte eine nähere Verwandtschaft zu den portugiesischen Rebsorten Tinta Francisca und ‘Viosinho’.[2]

Harold Olmo kreuzte in Davis die ‘Tinto Cão’ mit der Sorte ‘Alicante Ganzin’ zur erfolgreichen NeuzüchtungRubired’.

Verbreitung

Ihr Anbau ist in den Regionen Trás-os-Montes, Beira Litora und Beira Interior empfohlen und in den Regionen Douro, Minho, Ribatejo und Oeste zugelassen. In den 1990er Jahren wurde eine bestockte Rebfläche von 1059 ha erhoben. Die weltweite Anbaufläche 2010 betrug 369 ha. An der University of California in Davis gibt es Versuchspflanzungen und in Kalifornien gibt es kleinere Flächen (ca. 20 ha). Kleinstbestände sind in der Schweiz erhoben worden (0,0393 Hektar, Stand November 2015[3]).

Ampelografische Merkmale

  • Die Triebspitze ist starkwollig behaart, weißlich grün mit rötlichem Anflug.
  • Das Blatt ist groß, drei bis fünflappig, fünfeckig mit breitgezogenen Mittellappen. Die Stielbucht ist V-förmig mit sich berührenden Blättern. Die Blattunterseite ist schwachwollig behaart und der Blattrand ist gesägt.
  • Die Traube ist klein bis mittelgroß, pyramidenförmig und stark geschultert mit kompakt angeordneten kleinen, runden, schwarzblau gefärbten, stark bedufteten Beeren. Sie besitzen eine dicke Beerenhaut. Beeren erreichen eine hohe Zuckerkonzentration bei der Reife.[1]

Reife: spät

Eigenschaften

Die Sorte ist starkwüchsig und treibt spät aus. Ist gut widerstandsfähig gegen Botrytisbefall und blütefest.

Wein

Die spätreifende Sorte erbringt einen Wein mit dunkelroter Farbe welcher sehr körperreich und alkoholbetont ist.[1]

Sie ist eine der Produktion des Portweins zugelassenen Sorten. Mit ‘Tinta Barroca, Touriga Francesca, Touriga Nacional, Tinta Roriz (= Tempranillo) und Tinta Amarela ist sie eine der 6 wichtigsten Sorten dieses bekannten Rotweins.

Synonyme

Castellana Negra, Farmento, Farnento, Teinta Cam, Tinta Cam, Tinta Cao, Tinto Cam.[4]

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8.
  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. überarbeitete Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Richard Mayson: Port and the Douro. 1. Auflage. Hachette Livre, 2004, ISBN 978-1-84000-943-9.
  • Wolfgang Hubert, David Schwarzwälder: Portugal und seine Weine. 2. Auflage. Hallwag, Gräfe und Unzer Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8338-0641-4.

Einzelnachweise

  1. a b c Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Ernst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schumann: Farbatlas Rebsorten, 3. Auflage, Eugen Ulmer, 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
  2. Characterization of Portuguese Grapevine Cultivars using random amplified polymorphic DNA Markers von F. Leal, I. Castro, H. Guedes-Pinto, O. Pinto-Carnide, J.M. Ortiz und J.P. Martãn
  3. Das Weinjahr 2015, 2016 (PDF; 971 kB)
  4. VIVC Datenbank

Auf dieser Seite verwendete Medien

Tinto Cao.jpg
(c) Wines of Portugal, CC BY 3.0
Traube und Blatt der Rotweinsorte 'Tinto_Cao'
Tinta Cao leaf.JPG
Tinta Cao leaf from Hedges vineyards in en:Red Mountain AVA. Image taken Sunday June 10th, 2007 with a kodak z650