Timothy Findley

Timothy Irving Frederick Findley, OC, O.Ont (* 30. Oktober 1930 in Toronto, Ontario; † 20. Juni 2002 in Brignoles, Frankreich) war ein kanadischer Schriftsteller.

Leben und Werk

Zu seinem Werk zählen Romane, Erzählungen und Theaterstücke, deren wiederkehrende Themen vor allem Wahnsinn, Einsamkeit, Gewalt und Machtmissbrauch sind. Neben den bedeutendsten Literaturpreisen seines Heimatlandes Kanada erhielt er mehrere Ehrendoktortitel und wurde 1996 in seiner Wahlheimat Frankreich zum Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres ernannt.

Findley war kurzzeitig mit der Schauspielerin Janet Reid verheiratet, doch wurde die Ehe schon sehr bald nach der Hochzeit annulliert, wobei der Grund in Findleys Homosexualität begründet sein dürfte. Kurz nach der Annullierung zog Findley mit dem ebenfalls kanadischen Schriftsteller William Whitehead zusammen, mit dem er 35 Jahre bis zu seinem Tode lebte.

Findley widmete sich zunächst der Schauspielerei und traf dabei 1953 auf den britischen Schauspieler Alec Guinness, der ihn überzeugte Schauspielerei zu studieren, worauf hin er an die Londoner Central School of Speech and Drama ging und dort u. a. die Schauspielerin Ruth Gordon sowie den Schriftsteller und Bühnenautor Thornton Wilder kennenlernte. Diese beiden wiederum bestärkten ihn, seine schriftstellerischen Fähigkeiten zu vervollkommnen. Ab Anfang der sechziger Jahre widmete er sich beruflich nur noch der Schriftstellerei. Seine beiden ersten Romane wurden, da sie von kanadischen Verlagen abgelehnt wurden, in Großbritannien veröffentlicht; sein dritter Roman „The Wars“ machte ihn allerdings 1977 über Nacht berühmt. Nachdem er dafür den kanadischen „Governor General's Award for Fiction“ erhalten hatte, wurde der Roman 1981 Grundlage einer Literaturverfilmung.

Timothy Findleys Stern auf dem Canada's Walk of Fame

Ausgewählte Werke

  • The Last of the Crazy People. 1967
  • The Butterfly Plague. 1969
  • The Wars. 1977
  • Famous Last Words. 1981
    • Übers. Sabine Roth: Mauberleys Ende. List, München 2003
  • Dinner Along the Amazon. 1984
  • Not Wanted on the Voyage. 1986
    • Übers. Eleanor Pawlik: Die letzte Flut. List, München 2004
  • The Telling of Lies. 1986
    • Übers. Andrea C. Busch, Almuth Heuner: Liegt ein toter Mann am Strand. Kriminalroman. Ullstein, 1997
    • Dies. Übers.: Im Herzen der Lüge. Ullstein, Berlin 2000
  • Stones. 1988
  • Inside Memory. 1990
  • Headhunter. 1993
    • Übers. Cordula Kolarik: Das dunkle Herz List, 2000
  • The Piano Man's Daughter. 1995
    • Übers. Sabine Roth: Die Tochter des Klavierspielers. Claassen, 1998
  • You Went Away. 1996
  • Dust to Dust. 1997
  • From Stone Orchard. 1998
  • Pilgrim. 1999
    • Übers. Sabine Roth, Walther Ahlers: Der Gesandte. Claassen, 2000
  • Spadework. 2001

Ehrungen

Zitat

Memory is the purgative by which we rid ourselves of the present.

Literatur

  • Sherrill Grace: Tiff : a life of Timothy Findley, Waterloo, Ontario : Wilfrid Laurier University Press, [2020], ISBN 978-1-77112-453-9

Weblinks

Notizen

  1. CAA in der Canadian Encyclopedia

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Timothy Findley's star on Canada's Walk of Fame