Thonhausen

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:50° 50′ N, 12° 20′ O
Bundesland:Thüringen
Landkreis:Altenburger Land
Verwaltungs­gemeinschaft:Oberes Sprottental
Höhe:300 m ü. NHN
Fläche:9,42 km2
Einwohner:507 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte:54 Einwohner je km2
Postleitzahl:04626
Vorwahlen:034496, 03762 (Thonhausen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen:ABG, SLN
Gemeindeschlüssel:16 0 77 047
Gemeindegliederung:3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstraße 42
04626 Thonhausen
Website:www.thonhausen.de
Bürgermeister:Sandy Berschick
Lage der Gemeinde Thonhausen im Landkreis Altenburger Land
KarteAltenburgDobitschenFockendorfGerstenbergGöhren (bei Altenburg)GöllnitzGöpfersdorfGößnitzHaselbach (bei Altenburg)HeukewaldeHeyersdorfJonaswaldeKriebitzschLangenleuba-NiederhainLöbichauLödlaLuckaMehnaMeuselwitzMonstabNobitzPonitzPostersteinRositzNobitzSchmöllnStarkenbergThonhausenTrebenVollmershainWindischleubaThüringenLandkreis GreizSachsen-AnhaltSachsen
Karte

Thonhausen ist eine Gemeinde im Süden des thüringischen Landkreises Altenburger Land. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental.

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde Thonhausen befindet sich mit ihren Ortsteilen südlich der Bundesautobahn 4 vor dem Westtor der Stadt Crimmitschau am Übergang des Zeitzer-Schmöllner-Lösshügellandes in die Vorgebirgslagen zum Thüringer Schiefergebirge und Erzgebirge. Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie zählt die Gemeinde zum Ronneburger Acker- und Bergbaugebiet.[2] Durch Thonhausen fließt die Mannichswalder Sprotte. Die nächsten Städte sind Crimmitschau (5 km östlich), Schmölln (7 km nördlich) und Ronneburg (10 km nordwestlich).

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Jonaswalde, Heyersdorf, die Stadt Schmölln und Vollmershain im Landkreis Altenburger Land sowie die Stadt Crimmitschau im sächsischen Landkreis Zwickau.

Gemeindegliederung

Ortsteile sind Thonhausen, Schönhaide und Wettelswalde.

Geschichte

Die urkundliche Ersterwähnung fand in der Zeit von 1181 bis 1214 statt.[3] Ein Teil von Thonhausen gehörte bis 1920 zu Sachsen-Altenburg und war seit 1900 dem Landratsamt Ronneburg zugehörig.[4] Der andere Teil gehörte zur Amtshauptmannschaft Zwickau, ab 1920 zur Amtshauptmannschaft Werdau im Königreich Sachsen bzw. Freistaat Sachsen. 1928 erfolgte ein Gebietsaustausch und eine Grenzbereinigung zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Land Thüringen.[5][6] Dadurch wurden die in Sachsen liegenden Splitterflächen des thüringischen Anteils von Thonhausen an Sachsen abgetreten und nach Rudelswalde eingegliedert.[7] Die Splitterflächen des sächsischen Anteils von Thonhausen wurden hingegen mit dem restlichen thüringischen Anteil zu einer Gemeinde zusammengefasst.[8] Beide Ortsteile sowie die am 1. Juli 1950 eingemeindeten Ortsteile Schönhaide und Wettelswalde gehörten fortan zum thüringischen Landkreis Altenburg und ab dem 25. Juli 1952 zum Kreis Schmölln im Bezirk Leipzig.

Einwohnerentwicklung

Die Statistik listet für den altenburgischen Anteil von Thonhausen 1910 568 Einwohner auf. Wettelswalde hatte 123, Schönhaide 120 Einwohner. Im sächsischen Teil von Thonhausen lebten 110 Einwohner. 1933 hatten die Orte zusammengenommen 868 und 1939 850 Einwohner.

Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):

JahrEinwohner
1994639
1995674
1996652
1997665
1998655
1999663
JahrEinwohner
2000661
2001654
2002657
2003658
2004656
2005654
JahrEinwohner
2006638
2007621
2008616
2009600
2010590
2011557
JahrEinwohner
2012577
2013573
2014555
2015542
2016545
2017546
JahrEinwohner
2018537
2019525
2020515
2021521
2022509
2023501
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

(c) Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de
Historische Ortsansicht
Südteil des Ortes

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 26. Mai 2024 führte zu folgendem Ergebnis für die Zusammensetzung des Gemeinderats (mit Vergleichszahlen der Wahl 2019):[9][10]:

WählergruppeStimmenanteilSitze2019
Freiwillige Feuerwehr Thonhausen/Schönhaide50,4 %53 Sitze (35,6 %)
SV 1901 Thonhausen17,1 %13 Sitze (31,7 %)
Donnerstags-Club05,3 %01 Sitze (16,8 %)
Ev.-Luth. Wählergruppe07,2 %01 Sitze (15,8 %)
Jung und Dynamisch20,0 %2
Wahlbeteiligung71,1 %76,2 %

Bürgermeister

Die Wahl 1994 gewann Birgitt Richter von der CDU im ersten Wahlgang mit 98,1 % der Stimmen. Von 1999 bis 06/2022 war André Hupfer Bürgermeister, der jeweils im ersten Wahlgang 1999 mit 98,2 %, 2004 mit 97,7 % (bei dieser Wahl für die CDU), 2010 mit 93,5 % und 2016 mit 90,6 % der Stimmen gewählt wurde. Seit 07/2022 ist Sandy Berschick Bürgermeisterin, welche im zweiten Wahlgang die Wahl für sich entscheiden konnte (mit 68,7 %).[11]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Thonhausen mit den Ortsteilen Schönhaide und Wettelswalde greift auf historische, wirtschaftliche und natürliche Besonderheiten der Orte sowie der Region in heraldischer Form auf.

So findet sich der Gegenzinnenbalken auch im Stammwappen der Burggrafen von Starkenberg wieder. Diese Familie war seit dem 13. Jahrhundert in der Gegend ansässig und hatte auch in Thonhausen Besitzungen. Die urkundliche Ersterwähnung der Gemeinde aus dem Jahre 1291 bezieht sich beispielsweise auf eine Verkaufsurkunde der Starkenberger Burggrafen für die Vögte von Plauen, in der u. a. Güter in Thonhausen erwähnt werden. Die roten Dachziegel und der Henkelkrug verweisen auf den Abbau und die Verarbeitung von Ton in der Region. Zudem spielt der Krug auf die Geschichte des Ortes Schönhaide an, der sich aus einem Gasthof „Zur schönen Heyde“ entwickelte. Das Wassermühlrad steht schließlich für die alte Wassermühle an der Sprotte in Wettelswalde. Somit werden auch Besonderheiten die beiden Ortsteile im Wappen mit repräsentiert.

Das Wappen der Gemeinde Thonhausen zeigt unter einem roten Schildhaupt mit einem goldenen Gegenzinnenbalken und über einen rot geschuppten Schildfuß in Silber eine rotes oben offenes siebenspeichiges dreivierteltes Wassermühlrad mit einem roten Henkelkrug darüber.

Partnerschaft

Mit der Partnerstadt Illingen in Baden-Württemberg ist Thonhausen in Freundschaft verbunden. Für regelmäßigen Austausch sorgt vor allem die Freiwillige Feuerwehr Thonhausen.

Dorfkirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch → Liste der Kulturdenkmale in Thonhausen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Ortsteil Schönhaide befindet sich direkt an der Autobahnanschlussstelle Schmölln der Bundesautobahn 4. Über die Anschlussstelle führt die Landesstraße L 1361 von Schmölln nach Crimmitschau und Neukirchen/Pleiße, die auf dem Gemeindegebiet in zwei Etappen komplett neu gebaut wurde und die Ortschaften umgeht. Von der L 1361 zweigt die sächsische Staatsstraße S 61 zum Zentrum von Crimmitschau ab. Die Gemeinde liegt im Mitteldeutschen Verkehrsverbund und ist über die an Werktagen außer an Samstagen verkehrenden Buslinien 354 Thonhausen–Heyersdorf–Crimmitschau/Gößnitz–Schmölln, 355 Schmölln–Untschen–Thonhausen sowie 357 Schmölln–Selka–Weißbach–Brandrübel–Schönhaide–Thonhausen–Nischwitz der THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft angebunden. Die nächsten Bahnstationen befinden sich jeweils fünf Kilometer entfernt in Crimmitschau an der Bahnstrecke Leipzig–Hof und in Nöbdenitz an der Bahnstrecke Gößnitz–Gera.

Wasserver- und Abwasserentsorgung

Die Gemeinde Thonhausen hat die Aufgaben der Wasserver- und Abwasserentsorgung an die Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental übertragen. Diese erledigen diese Aufgabe mit Hilfe des Eigenbetriebs Gemeindewerke „Oberes Sprottental“.

Commons: Thonhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Thonhausen (sächs. Ant.) im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Geomorphologie Altenburger Land. TLUG Jena, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. September 2017; abgerufen am 30. September 2012.
  3. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 285.
  4. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Herzogtum Sachsen-Altenburg – Landratsamt Ronneburg. Abgerufen am 30. September 2012.
  5. Gesetz über einen Gebietsaustausch mit dem Freistaat Sachsen vom 27. Januar 1928 (Gesetzsammlung für Thüringen, Nr. 6/1928, S. 33–50)
  6. Gesetz über einen Gebietsaustausch zwischen Sachsen und Thüringen vom 30. März 1928 (Reichsgesetzbl. I, S. 115–116)
  7. Rudelswalde im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  8. Karte mit den Austauschgebieten zwischen Sachsen und Thüringen im Jahr 1928
  9. Thüringer Landesamt für Statistik: Gemeinderatswahl 2024 in Thonhausen – endgültiges Ergebnis, abgerufen am 2. April 2025
  10. Gemeinderatswahl 2019 auf der Seite des Landeswahlleiter Thüringen, abgerufen am 21. Januar 2022
  11. Ergebnisse der Bürgermeisterwahl auf der Seite des Landeswahlleiter Thüringen, abgerufen am 1. August 2016

Auf dieser Seite verwendete Medien

Fotothek df rp-b 0320021 Thonhausen. Ortsansicht.jpg
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Originale Bildbeschreibung von der Deutschen Fotothek
Thonhausen. Ortsansicht
ThonhausenKirche.JPG
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An der Kirche in Thonhausen
Thonhausen-S.JPG
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Im Südteil von Thonhausen
Wappen vonThonhausen.png
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Wappen von Thonhausen, Gemeinde im Süden des thüringischen Landkreises Altenburger Land
Thonhausen in ABG.png
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Thonhausen in Thuringia - District Altenburger Land