Theodor Althaus

Althaus auf einer Skizze von Malwida von Meysenbug

Theodor Althaus (* 26. Oktober 1822 in Detmold; † 2. April 1852 in Gotha) war ein deutscher Theologe und Schriftsteller.

Leben

Theodor Althaus wuchs in einem evangelischen Pfarrhaus auf. Er war der Sohn des lippischen Superintendenten Georg Friedrich Althaus und Enkel des Magdeburger Generalsuperintendenten und Bischofs Bernhard Dräsecke. Er besuchte ab 1831 bis Oktober 1840 das Gymnasium Leopoldinum in Detmold[1] und studierte dann von 1840 bis 1843 an den Universitäten Bonn und Jena evangelische Theologie, u. a. bei Gottfried Kinkel, aber auch Geschichte bei Friedrich Christoph Dahlmann. Er wurde 1841 Mitglied der Burschenschaft auf dem Fürstenkeller Jena und 1842 der Burschenschaft Fridericia Bonn.[2] Nach seinem Studium ging er nach Berlin, wo er in den Kreisen von Bettina von Arnim und Henriette Herz verkehrte. 1844 wurde er Mitarbeiter der freisinnigen „Weser-Zeitung“, 1847 bei den „Sächsischen Vaterlandsblättern“ in Leipzig, die durch den Redakteur und Begründer des Deutschkatholizismus Robert Blum in ganz Deutschland bekannt wurden. Althaus verband eine innige Freundschaft mit Malwida von Meysenbug, mit der er zeitweise verlobt war und deren „Verein für Arme“ er tatkräftig unterstützte. Nachdem er in Lippe erfolglos für die Frankfurter Nationalversammlung kandidiert hatte,[3] ging er 1848 als Korrespondent der zweiten Bremer Zeitung nach Frankfurt, um über die Verhandlungen der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche zu berichten. Er wurde Schriftleiter dieser demokratischen Zeitung, die er bald unter dem Namen „Zeitung für Norddeutschland“ in Hannover herausgab. 1849 wurde er wegen Aufforderung zum Hochverrat zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung holte ihn Malwida von Meysenbug als Dozenten an die Hochschule für das weibliche Geschlecht in der Freireligiösen Gemeinde Hamburg. Die Behörden wiesen ihn schon nach vier Wochen wieder aus. Am 2. April 1852 starb er in Gotha an Leukämie, wo er zur Kur weilte.

Werke

  • Eine Rheinfahrt im August. Den Kölnern, den Schleswig-Holsteinern und allen, die den Rhein lieben, gewidmet. 1846
  • Die Zukunft des Christentums. Seine Wahrheit, seine Verkehrung und seine Wiedergeburt durch Freiheit und Liebe. 1847
  • Weltgeschichte für die Jugend. 1848
  • Aus dem Gefängnis. Deutsche Erinnerungen und Ideale. 1850 (LLB Detmold)

Literatur

  • Malwida von Meysenbug: Memoiren einer Idealistin. 2 Bände.
  • Eckhart Pilick: Theodor Althaus. In: Lexikon freireligiöser Personen. S. 9-10. Rohrbach/Pfalz o.J, ISBN 3-930760-11-8.
  • Friedrich Althaus: Theodor Althaus. Ein Lebensbild. Emil Strauß, Bonn 1888.
  • Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 16–17. (mit Scherenschnitt)
  • Dora Wegele: Theodor Althaus und Malwida von Meysenbug. 1927
  • Renate Hupfeld: Theodor Althaus – Revolutionär in Deutschland. 2011, ISBN 978-3-942594-17-2
  • Ferdinand FrensdorffAlthaus, Theodor. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 366 f.
  • Heinz GollwitzerAlthaus, Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 221 (Digitalisat).

Weblinks

Wikisource: Theodor Althaus – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Hanns-Peter Fink: Leopoldinum – Gymnasium zu Detmold 1602–2002 (= Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe. Band 64). Aisthesis Verlag, Bielefeld 2002, ISBN 3-89528-365-7, S. 270.
  2. Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 16.
  3. Renate Hupfeld: Theodor Althaus und das Jahr 1848, 2011, abgerufen am 30. April 2012

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Theodor Althaus auf einer Zeichnung von Malwida von Meysenbug