Thelodonti
Thelodonti | ||||||||||||
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![]() Lanarkia (oben links), Loganellia (oben rechts und Mitte), Furcacauda (unten) | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Oberes Ordovizium bis Oberdevon | ||||||||||||
440 bis 370 Mio. Jahre | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thelodonti | ||||||||||||
Lambe, 1915 |
Die Thelodonti sind eine Gruppe ausgestorbener, kieferloser, fischartiger Wirbeltiere, die vom oberen Ordovizium bis zum frühen Oberdevon weltweit in flachen Meeresregionen lebten. Im frühen Mitteldevon verschwanden sie von der nördlichen Erdhalbkugel und waren seitdem auf die Küsten des südlichen Großkontinents Gondwana beschränkt. Sie sind vor allem durch isolierte kleine Schuppen bekannt, es wurden aber auch Fossilien nahezu vollständiger Körper gefunden.
Merkmale
Die Tiere hatten einen meist abgeplatteten Körper, kleine Augen und eine hypocerke Schwanzflosse. Rücken- und Afterflosse waren bei einigen Formen vorhanden. Über der Reihe von meist acht Kiemenöffnungen konnten sich Brustflossen oder flossenähnliche Hautfalten befinden. Die Furcacaudiformes („Gabelschwanzthelodonten“) hatte einen hohen Körper, größere Augen und eine große, gabelähnliche, symmetrische Schwanzflosse[1]. Die Schuppen überlappten sich nicht.
Die innere Anatomie der Tiere ist weitgehend unbekannt, einige hatten paarige Nasenöffnungen, die Furcacaudiformes hatten einen großen Magen[1], ein Merkmal, das sie mit den Kiefermäulern (Gnathostomata) teilen.
Systematik

Nach der Histologie und Morphologie ihrer Schuppen werden die Thelodonti in die ranglosen Untertaxa Achanolepida, Loganiida, Turiniida und Katoporida unterteilt. Es hat sich aber gezeigt, dass unterschiedliche Schuppenformen bei einem einzigen Individuum auftreten können.
Die Monophylie und die äußere Systematik der Thelodonti ist umstritten. Sie werde, als Monophylum, oft als Schwestergruppe der Pteraspidomorphi oder der Kiefermäuler angesehen. Das bedeutendste gemeinsame Merkmal (Synapomorphie) einer monophyletischen Thelodontenklade wären die Schuppen, die keine Knochenzellen enthielten und nur an ihrer Basis wuchsen. Als Paraphylum werden die Thelodonti als eine Ansammlung primitiver Formen der anderen paläozoischen Kieferlosern (Pteraspidomorphi, Anaspida, Osteostraci und Galeaspida) angesehen. Die Furcacaudiformes teilen mit den Heterostraci die Schwanzform. Einige können auch näher mit den Kiefermäulern verwandt sein. Die Katoporida hatten ebenso wie die Kiefermäuler, eine spezielle Dentinform in den Schuppen, die Mesodentin genannt wird.
Einzelnachweise
- ↑ a b M. V. H. Wilson & M. W. Caldwell: New Silurian and Devonian fork-tailed 'thelodonts' are jawless vertebrates with stomachs and deep bodies. Nature 361, 442 – 444 (04 February 1993); doi:10.1038/361442a0
Literatur
- Hans-Peter Schultze: Thelodonti, Seite 194 in Wilfried Westheide & Reinhard Rieger: Spezielle Zoologie Teil 2: Wirbel und Schädeltiere, 1. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag.
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
- Robert L. Carroll: Paläontologie und Evolution der Wirbeltiere, Thieme, Stuttgart (1993), ISBN 3-13-774401-6.
- John A. Long: The Rise of Fishes. The Johns Hopkins University Press, 1995, ISBN 0-8018-4992-6.
Weblinks
- Philippe Janvier: Thelodonti. Version 01 January 1997. In: The Tree of Life Web Project
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Autor/Urheber: Philippe Janvier, Lizenz: CC BY 3.0
Scientific Name: Lanarkia, Loganellia
Comments: Thelodonts are a still poorly known group of Silurian and Devonian jawless vertebrates, whose dermal skeleton consists of minute scales. Most thelodonts have a dorsoventrally depressed body and head, the gill openings being situated on the ventral side. It is assumed that the snout was more or less as in primitive galeaspids; that is, with a broad, inhalent median opening and a slightly ventral mouth. Among the flat-bodied forms are Lanarkia (top left), provided with long, spine-shaped scales, and Loganellia (top right and middle). Other thelodonts, such as an unnamed form from the Devonian of Canada (bottom) are deep-bodied, with lateral gill openings and a very large, forked tail.
Reference: Based on Turner, S. 1991. Monophyly and interrelationships of the Thelodonti.In Early vertebrates and related problems of evolutionary biology (ed. M. M. Chang, Y. H. Liu, and G. R. Zhang), pp. 87-119. Science Press, Beijing. AND Turner, S. 1992. Thelodont lifestyles. In Fossil fishes as living animals (ed. E. Mark-Kurik), Akademia, 1:21-40. AND Wilson & Cadwell 1993Autor/Urheber: Verisimilus, Lizenz: CC BY 3.0
Thelodont denticles recovered from Kerrera after acid maceration, photographed on Zeiss Axioplan 2. Left to right: Paralogania (?), Shielia taiti, Lanarkia horrida.