Teller

Tellerset (Suppen- und Essteller) aus Porzellan

Der Teller (über altfranzösisch taillor[1] von lat. talea ‚abgeschnittenes Stück‘ schweiz. österr. auch das Teller zu lat. tellarium n.[2]) ist ein meist runder, meist flacher Teil des Essgeschirrs, auf dem die Speisen vor dem Verzehr angerichtet werden oder der anderem Geschirr oder Besteck untergelegt wird und weitere Funktionen im Küchenwesen erfüllt.

Konstruktion

Der Teller besteht aus:

  • einer Vertiefung, dem Spiegel
  • dem ringförmigen Fuß auf der Unterseite
  • häufig einem flachen erhöhten Rand, der Fahne
Einweg-Teller aus Blättern (Kathmandu, links) Brotteller aus Holz (rechts)
Einweg-Teller aus Blättern (Kathmandu, links) Brotteller aus Holz (rechts)
Einweg-Teller aus Blättern (Kathmandu, links)
Brotteller aus Holz (rechts)

Materialien

Teller können aus den verschiedensten Materialien hergestellt sein: So gibt es Teller aus Porzellan und anderer Keramik, Holz, Glas, Kunststoff, Papier, Metall (beispielsweise ein Silber- oder Zinnteller) und so weiter.

Der jeweilige Einsatzzweck des Tellers entscheidet mit über die verwendeten Materialien. So werden gerade in Großküchen wie Mensen gerne bruchunempfindlichere Melaminteller verwendet[3]. Ebenso findet dieses Material im Campingbereich Anwendung.

Im häuslichen Bereich finden sich vor allem Teller aus Porzellan, während Papierteller oft als Einwegvariante bei Veranstaltungen verwendet werden.

Form und Verwendung

Geschirrset: Essteller und (im Uhr­zeiger­sinn) Salat­teller, Saucen­schäl­chen, Suppen­teller, Brot­teller; Tasse mit Unter­tasse

Die Form des Tellers wird durch seine Verwendung bestimmt, von der meist auch der Name abgeleitet ist:

  • Ein Platzteller ist ganz flach und hat einen relativ großen Durchmesser; er dient als Unterlage für die Speiseteller des jeweiligen Ganges.
  • Ein Unterteller dient als Unterlage für Suppenschalen, Tassen o. Ä., siehe auch Untertasse
  • Ein Essteller, Speiseteller oder Fleischteller ist der normale, flache Essteller.
  • Ein Frühstücksteller, Kuchenteller oder Dessertteller hat dieselbe Form wie der Essteller, jedoch einen kleineren Durchmesser.
  • Ein Brotteller hat ebenfalls dieselbe Form aber den kleinsten Durchmesser; er wird beim gedeckten Tisch links oben für das Brot benutzt.
  • Ein Suppenteller hat eine tiefere Form mit hochgezogenem Rand.
  • Ein Anstellteller ist meistens halbmondförmig und folgt im Ausschnitt dem Tellerrand; er wird für Abfälle oder Zubehör wie Zitrone oder Sauce benutzt.
  • Ein Menüteller verfügt über mehrere, meist drei, Abteilungen, die durch eine Zwischenwand voneinander getrennt sind, so dass z. B. Sauce nicht von einem Abteil in das andere laufen kann.
  • Ein Fondueteller besteht in der Regel aus Keramik und bietet meist vier oder fünf Abteilungen mit niedrigen Zwischenwänden, um beim Fleisch- oder Fischfondue gereichte unterschiedliche Fleisch- bzw. Fischsorten und die dazu passenden unterschiedlichen Saucen getrennt zu halten.
  • Kleinere Teller, welche oft mit kindgerechten Motiven verziert sind, werden als spezielle Kinderteller vertrieben. Sie sind in der Regel Teil spezieller Kindergeschirre und meist[4] aus bruchfesten Materialien wie Melamin und werden im Ornamin-Verfahren hergestellt. (siehe auch: Räuberteller)
  • Ein Fischteller ist gewöhnlich ein oval oder andeutungsweise fischförmig geformter Teller zum Servieren von Fischgerichten oder ein mit Fischmotiven bemalter Teller (Fischteller (Antike))
  • Ein Gabenteller ist ein Teller, der hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Brauchtum zu Weihnachten mit Plätzchen, Früchten, Pralinen, Nüssen und ähnlichen „Gaben“ belegt wird (siehe auch Bunter Teller)
  • Ein Wappenteller ist ein mit Wappen oder besonderen heraldischen Elementen geschmückter Gebrauchs- oder Zierteller.

Ein vollständiges, reichhaltiges Tafelservice zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es Teller in vielen Größen und Formen bietet.

Weblinks

Wiktionary: Teller – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Teller – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Aufl., hrsg. von Walther Mitzka, De Gruyter, Berlin/ New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 776.
  2. Peter Wehle: Sprechen Sie Wienerisch? Ueberreuter, Wien/Heidelberg 1980, ISBN 3-8000-3165-5.
  3. [1] (PDF; 631 kB) Melamingeschirr in Mensa / Studentenwerk Göttingen
  4. Elternforum-Melamingeschirr


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Teebeuteltellerchen.
Brotteller (1).JPG
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Brotteller aus Holz; Inschrift: "Unser täglich Brot" + stilisierte Weizenähre
Kantinenteller1960er.jpg
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Bis in die 1970er Jahren wurde auf eine große Modularisierung in der Gastronomie geachtet, die von der Speisenausgabe an der Heißen Theke bis hin zur Großküchentechnik reichte. Kantinenteller des VEB Plasta Werke Sonneberg, "Made in GDR".
Kathmandu.Durbar Square.JPG
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Disposable plates, Kathmandu, Durbar Square
Chile, Múnich, Alemania, 2013-03-30, DD 01.JPG
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Chili, Munich, Germany
Tellerset Anmut Platinum, V&B (2).jpg
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Tellerset (Suppenteller, Essteller) aus der Service-Serie Anmut Platinum des Herstellers Villeroy & Boch (V&B) Material: weißes Premium Bone Porcelain. Dekor: silbernes Platinband.
Set with 6 place settings.jpg
Autor/Urheber: Arla Cherryoak, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Geschirrset, bestehend aus: Essteller und (im Uhrzeigersinn) Salatteller, Saucenschälchen. Suppenteller, Brotteller; sowie Tasse mit Untertasse.