Tawrija Simferopol

Tawrija Simferopol
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Basisdaten
NameSK Tawrija Simferopol
SitzSimferopol
Gründung1958
PräsidentUkraineUkraine Serhij Kunizyn
Websitetavriya.com.ua
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerUkraineUkraine Serhiy Puchkov
Spielstätte"Lokomotiv"
"Maschinostroitel" (Beryslaw)
Plätze19.978
1.500
LigaDruha Liha
2019/208. Platz (Gruppe B)
Heim
Auswärts

Der SK Tawrija Simferopol (ukrainisch СК «Таврія» Сімферополь, russisch СК «Таврия» Симферополь; „Tawrija“ bedeutet Tauris) ist ein Fußballverein aus der ukrainischen Stadt Simferopol auf der Halbinsel Krim. Vor der Okkupation der Krim durch Russland im Jahr 2014 gehörte Tawrija Simferopol zu den vier Mannschaften, neben Dynamo Kiew, Schachtar Donezk und Dnipro Dnipropetrowsk, die nie aus der ukrainischen Premjer-Liha abgestiegen sind. Aufgrund der o. g. Okkupation der Krim stellte der Verein im Jahr 2014 seinen Spielbetrieb ein. Im Jahr 2016 wurde der Fußballverein restauriert. Der Verein ist vorübergehend in Beryslaw, Oblast Cherson ansässig und veranstaltet seine Heimspiele im örtlichen Maschinostroitel-Stadion.[1]

Geschichte

Tawrija Simferopol wurde 1958 als Awangard Simferopol gegründet. 1963 wurde der Verein in den heutigen Namen umbenannt. 1973 war Tawrija einer der Aufsteiger aus der drittklassigen Wtoraja Liga in die Perwaja Liga, die in der Spielzeit 1980 gewonnen werden konnte. Somit nahm der Verein in der Saison 1981 an der Austragung der Wysschaja Liga, der höchsten sowjetischen Spielklasse, teil, belegte allerdings den vorletzten Tabellenplatz und trat den sofortigen Weg in die erneute Zweitklassigkeit an. Dort verblieb die Mannschaft aus der Krim bis zum Zerfall der Sowjetunion und der damit einhergehenden Unabhängigkeit der Ukraine. Im Jahre 1992 war der Verein einer der Gründungsmitglieder der neu geschaffenen ukrainischen Wyschtscha Liha. Gleich in der ersten Austragung konnte sich das Team die Meisterschaft sichern, als im Entscheidungsspiel, das in Lwiw auf neutralem Boden stattgefunden hatte, der ukrainische Vorzeigeverein Dynamo Kiew mit 1:0 bezwungen werden konnte. An diese Leistung konnte Tawrija nie anknüpfen und schaffte es seitdem nicht über den fünften Tabellenplatz hinauf zu klettern. Im Jahre 2010 konnte der erste nationale Pokalgewinn gefeiert werden, als Metalurh Donezk im Metalist-Stadion im Finale mit 3:2 nach Verlängerung bezwungen wurde. Außerdem stand Tawrija 1994 im Finale des ukrainischen Fußballpokals sowie 1995 und 2007 im Halbfinale.

Nach der Okkupation der Krim durch Russland im Jahr 2014 bat Tawrija die UEFA und die FIFA um Erlaubnis, in der folgenden Saison zur russischen Liga zu wechseln.[2] Daraufhin löste der Verein sich auf und bewarb sich als neu gegründeter Verein Skif Simferopol für eine russische Lizenz.[3] Ende Juli 2014 kündigte der Fußballverband der Russischen Föderation an, dass Skif Simferopol in der Saison 2014/15 in der russischen 2. Fußball-Division spielen werde.[4] Daraufhin sperrte die UEFA alle Fußballvereine, die auf der Krim beheimatet sind, für alle russischen und internationalen Wettbewerbe. Hier soll eine eigene Liga entstehen, rechtlich unabhängig vom russischen und ukrainischen Fußballverband.[5] Die Entscheidung wurde von Russland akzeptiert, das 2014 die eigene Fußballliga der Krim gründete. Für Tawrija Simferopol bedeutete dies das Ende des bisherigen professionellen Spielbetriebs. Im Jahr 2016 wurde der Verein restauriert, und ist seitdem wieder Teilnehmer der ukrainischen Meisterschaft und des ukrainischen Pokals[1].

Europapokalbilanz

In der Saison 1992/93 nahm Simferopol an der UEFA Champions League teil. In der Vorrunde setzte sich das Team gegen den Shelbourne FC durch, scheiterte dann aber in der ersten Runde am FC Sion. 2001 und 2008 nahm Simferopol am UEFA Intertoto Cup teil, schied aber jeweils in der dritten Runde aus. Die Mannschaft hatte sich durch den Gewinn des ukrainischen Pokales für die Play-off-Runde der UEFA Europa League 2010/11 qualifiziert, in der man gegen Bayer 04 Leverkusen ausschied.

SaisonWettbewerbRundeGegnerGesamtHinRück
1992/93UEFA Champions LeagueVorrundeIrland Shelbourne FC2:10:0 (A)2:1 (H)
1. RundeSchweiz FC Sion2:71:4 (A)1:3 (H)
2001UEFA Intertoto Cup2. RundeBulgarien Spartak Warna5:203:0 (A)12:2 (H)
3. RundeFrankreich Paris Saint-Germain0:50:1 (H)0:4 (A)
2008UEFA Intertoto Cup2. RundeMoldau Republik FC Tiraspol3:10:0 (A)3:1 (H)
3. RundeFrankreich Stade Rennes1:1
(9:10 i. E.)
0:1 (A)1:0 n. V. (H)
2010/11UEFA Europa LeaguePlay-offsDeutschland Bayer 04 Leverkusen1:60:3 (A)1:3 (H)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 14 Spiele, 4 Siege, 3 Unentschieden, 7 Niederlagen, 14:23 Tore (Tordifferenz −9)

1 
Das Hinspiel endete mit 2:0 für den Spartak Warna. Das Spiel wurde aber mit 0:3 für Tawrija Simferopol gewertet, da Spartak Warna einen nicht berechtigten Spieler einsetzte.

Kontakte zur organisierten Kriminalität

Laut der örtlichen Polizei war der Fußballverein eng mit der organisierten Kriminalität verbandelt. Dabei handelte es sich um die Bande Baschmaki (deutsch: „Schuhe“), die vermutlich an 50 Morden sowie an Entführungen beteiligt ist. Im Jahr 2007 wurde der ehemalige Präsident des Vereins, Wiktor Karasew, zu sieben Jahren Haft wegen Brandstiftung und Einsatz illegaler Waffen verurteilt.[6]

Erfolge

Spieler

Trainer

Weblinks

Commons: Tawrija Simferopol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Відроджена «Таврія» провела перший домашній матч — фанати з'їхались з усієї країни. football24.ua, 17. Oktober 2016, abgerufen am 9. September 2020 (ukrainisch).
  2. "Crimean clubs Tavriya Simferopol, Sevastopol weighing switch to Russian league", thenational.ae. 19. März 2014. Abgerufen am 9. Juni 2014.
  3. "Таврия" и "Севастополь" прекратили свое существование", Sport-Express-Ukraine. 3. Juni 2014. Abgerufen am 9. Juni 2014.
  4. Три крымских клуба допущены к участию во втором дивизионе ЧР по футболу, 31. Juli 2014
  5. Denis Trubetskoy: Neue Krim-Liga: Fußball von Russlands Gnaden. SPON, 30. März 2015, abgerufen am 23. Juni 2015.
  6. BBC News - Ukrainian football's dark side

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