Talheim (Landkreis Tuttlingen)

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 48° 1′ N, 8° 40′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Freiburg
Landkreis:Tuttlingen
Höhe:755 m ü. NHN
Fläche:13,12 km2
Einwohner:1246 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:95 Einwohner je km2
Postleitzahl:78607
Vorwahl:07464
Kfz-Kennzeichen:TUT
Gemeindeschlüssel:08 3 27 048
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchbrunnen 6
78607 Talheim
Website:www.gemeinde-talheim.de
Bürgermeister:Andreas Zuhl
Lage der Gemeinde Talheim im Landkreis Tuttlingen
Landkreis KonstanzLandkreis RottweilLandkreis SigmaringenSchwarzwald-Baar-KreisZollernalbkreisAldingenBalgheimBärenthalBöttingenBubsheimBuchheimDeilingenDenkingenDürbheimDurchhausenEgesheimEmmingen-LiptingenFridingen an der DonauFrittlingenGeisingenGosheimGunningenHausen ob VerenaImmendingenIrndorfKönigsheimKolbingenMahlstettenMühlheim an der DonauNeuhausen ob EckReichenbach am HeubergRenquishausenRietheim-WeilheimSeitingen-OberflachtSpaichingenTalheim (Landkreis Tuttlingen)TrossingenTuttlingenWehingenWurmlingen (Landkreis Tuttlingen)Karte
Über dieses Bild

Talheim ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg mit circa 1250 Einwohnern.

Geographie

Geographische Lage

Talheim liegt am östlichen Rand der Baarhochebene am Fuße des 977 Meter hohen Lupfen, dem westlichsten Ausläufer der Schwäbischen Alb. Auf der anderen Seite (südlich) ist der 940 Meter hohe Himmelberg, der aber schon zum Bad Dürrheimer Stadtteil Öfingen gehört. Direkt nördlich hinter dem Lupfen liegt Seitingen-Oberflacht

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Durchhausen, im Osten an den Ortsteil Oberflacht der Gemeinde Seitingen-Oberflacht, im Südosten an den Stadtteil Eßlingen der Kreisstadt Tuttlingen, im Süden an den Immendinger Ortsteil Ippingen sowie im Westen an den Stadtteil Öfingen der Kurstadt Bad Dürrheim und an Tuningen, beide im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Talheim gehören das Dorf Talheim und die Höfe Götzenlocher Hof, Obere Mühle und Untere Mühle. Im Gemeindegebiet liegen die Wüstungen Asp und Ötishofen und die abgegangenen Burgen Burg Klingenberg, Lupfen und Reifenberg.[2]

Schutzgebiete

In Talheim liegt das Landschaftsschutzgebiet Lupfen. Im Süden hat die Gemeinde Anteil am FFH-Gebiet Nördliche Baaralb und Donau bei Immendingen, im Westen am Vogelschutzgebiet Baar.[3]

Geschichte

Einwohnerentwicklung von Talheim (Landkreis Tuttlingen)

Überblick

Talheim wurde im Jahre 973 als Talhan erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte den Grafen von Lupfen. In Auseinandersetzungen mit dem Kaiser verloren die Grafen ihre Rechte und das Dorf kam über die Freie Reichsstadt Rottweil an die Herren von Friedingen, die es 1444 an Württemberg verkauften. Seitdem ist Talheim ununterbrochen württembergisch. Sowohl im Dreißigjährigen Krieg als auch im Spanischen Erbfolgekrieg hatte das Dorf furchtbare Drangsale durch marodierende Truppen zu erdulden. 1704 brannten die Franzosen das Dorf nieder.

Seit dem 16. Jahrhundert gehörte Talheim zum württembergischen Amt Tuttlingen, das nach den Umwälzungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Württemberg als Oberamt Tuttlingen fortbestand. Durch einen Dorfbrand wurde im Jahre 1848 ein erheblicher Teil Talheims verwüstet und es gingen dadurch 42 Häuser verloren. Mit der Gebietsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Talheim 1938 zum Landkreis Tuttlingen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Talheim 1945 Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Talheim wurde durch ein Landesgesetz zum 1. Januar 1975 in die Stadt Trossingen eingemeindet. Die Gemeinde klagte gegen dieses Gesetz vor dem baden-württembergischen Staatsgerichtshof, der das Gesetz durch Urteil vom 2. April 1976 für ungültig erklärte.[4] Talheim war damit wieder selbständig und ging in der Folge freiwillig eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Trossingen ein.

Religion

Im Mittelalter gehörte die Talheimer Kirchengemeinde St. Ägidius, später St. Brigitta, zum Bistum Konstanz. Im 16. Jahrhundert wurde Talheim als Bestandteil Württembergs der Reformation unterzogen und ist seither evangelisch geprägt. Die Kirchengemeinde Talheim gehört zum Kirchenbezirk Tuttlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Politik

Bürgermeister

Am 27. September 2020 wurde Andreas Zuhl mit 64,5 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang, bei einer Wahlbeteiligung von 73,1 Prozent, zum Bürgermeister von Talheim gewählt. Zuhl trat die Amtsnachfolge von Martin Hall an. Er hatte das Amt seit 2004 inne.[5]

  • 1919–1945: Martin Kohler (WBWB, NSDAP)
  • 1945–1965: Wilhelm Ulrich
  • 1966–2001: Helmut Fröhlich (SPD)
  • 2001–2004: Manfred Härle (CDU)
  • 2004–2020: Martin Hall
  • seit 2020: Andreas Zuhl

Wappen

DEU Talheim (Baar) COA.svg
Blasonierung: „In Gold (Gelb) eine bewurzelte grüne Tanne, deren Stamm von einem stehenden roten Rind überdeckt ist.“
Wappenbegründung: Das am 3. November 1964 zuletzt vom Innenministerium genehmigte Wappen ist abgeleitet von einem Schultheißenamtssiegel aus dem Jahre 1930, welches das Rind und die Tanne im ovalen Siegelfeld zeigten. Die Motive erinnern auf den bis heute landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde.

Banner Talheim (Baar).svg00Banner: „Das Banner ist gelb-rot längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“
Flagge Talheim (Baar).svg00Hissflagge: „Die Flagge ist gelb-rot quergestreift mit dem Wappen in der Mitte.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen. Talheim hat einen Badesee, Heimatmuseum, einen Fischerteich und Schrebergärten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Matthias Schneckenburger (1804–1848), evangelischer Theologe, Professor in Bern
  • Max Schneckenburger (1819–1849), Dichter des patriotischen Liedes Die Wacht am Rhein
  • Johann Martin Vosseler (1842–1905), württembergischer Landtagsabgeordneter
  • Martin Kohler (1894–1973), Politiker (WBWB, NSDAP), Reichstags- und Landtagsabgeordneter

Literatur

  • Thalheim. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Tuttlingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 58). H. Lindemann, Stuttgart 1879, S. 443–458 (Volltext [Wikisource]).

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 668–669
  3. Daten- und Kartendienst der LUBW
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 518 und 535.
  5. http://www.gemeinde-talheim.de/wp-content/uploads/2020/09/Bekanntmachung-Ergebnis-f%C3%BCr-Wahl-Sonntag-27.09.2020.pdf

Weblinks

Commons: Talheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flagge Talheim (Baar).svg
Flagge der Gemeinde Talheim (Baar), Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg
Beschreibung des Wappens:„In Gold (Gelb) eine bewurzelte grüne Tanne, deren Stamm von einem stehenden roten Rind überdeckt ist.“
Beschreibung der Flagge:„Die Flagge ist rot-gelb quergestreift mit dem aufgelegten Wappen in der Mitte.“
Banner Talheim (Baar).svg
Banner der Gemeinde Talheim (Baar), Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg
Beschreibung des Wappens:„In Gold (Gelb) eine bewurzelte grüne Tanne, deren Stamm von einem stehenden roten Rind überdeckt ist.“
Beschreibung des Banners:„Das Banner ist rot-gelb längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“
Talheim in TUT.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Talheim, Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Deutschland.
English (en): Locator map of Talheim in District of Tuttlingen, Baden-Württemberg, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Talheim dans l'arrondissement de Tuttlingen dans Bade-Wurtemberg, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Talheim, Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Talheim во рамките на Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Talheim in de Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Talheim en Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Baden-Württemberg, District of Tuttlingen, Talheim ഭൂപടസ്ഥാനം.