Tai Jia

Namen[1]
Nachname (chinesisch )
GeburtsnameZhì (chinesisch )
Thronname aus ShijiTài Jiǎ (chinesisch 太甲)
Thronname aus OrakelknochenDà Jiǎ (chinesisch 大甲)
TempelnameTài Zōng (chinesisch 太宗)
PostumnameWén König (chinesisch 文王)
auf DeutschTai Jia

König Tai Jia (chinesisch 太甲; † 1720 v. Chr.) herrschte als König der Shang-Dynastie 33 Jahre über China.[2] Er war der Sohn des eigentlichen Kronprinzen Tai Ding, dem Sohn des Königs Cheng Tang. Er regierte nach König Tang. Unsicher ist, ob direkt im Anschluss, allein, gemeinsam mit seinen Onkeln oder erst nach diesen.[3][1]

Leben

In den Aufzeichnungen des Großen Historikers wurde er von Sima Qian als vierter Shang-König aufgeführt, als Nachfolger seiner Onkel Wai Bing und Zhong Ren. Er wurde im Jahr 1535 v. Chr. inthronisiert. Sein Premierminister war Yi Yin und die Hauptstadt Bo (亳).

Er war ein autokratischer Herrscher, der sein Volk schlecht behandelte und seine eigenen Gesetze brach. Nach ein paar Jahren seiner Herrschaft kam es zu inneren Unruhen am Hof. Premierminister Yi Yin riet ihm, seinen Weg zu ändern, aber der eigensinnige König ignorierte den Rat des älteren Staatsmannes. Schließlich hatte Yi Yin keine andere Wahl, als den König in den Tong-Palast (桐宫) im heutigen südwestlichen Landkreis Yanshi in der Provinz Henan in der Nähe des Grabes des ersten Shang-Königs Tang zu verbannen, um Buße zu tun.[1][4]

Sima Qian erzählt, dass Yi Yin nach der Verbannung drei Jahre lang als Regent das Land regierte, bis er das Gefühl hatte, dass der König sich ausreichend verändert hatte und ihn zurück in die Hauptstadt einlud, um seinen Thron zurückzuerobern. Von diesem Zeitpunkt an kümmerte sich der König um sein Volk und führte die Regierung gut. So dass im 10. Jahr seiner Herrschaft Yi Yin von seinem Amt zurücktrat und sich zurückzog und den König nach seinem Tod als Zhong Zong (中宗) verehrte.[1][4]

Nach dem Tod von Tai Jia soll Yi Yin Die Instruktionen des Yi oder die Lehren des Yi aus dem Fall Tai Jia herausgegeben haben, die ursprünglich als Kapitel zu dem klassischen Werk Shàngshū 尚書 gehörten. Yi Yin sei es auch gewesen, der dem verstorbenen König seinen Tempelnamen verlieh. Yi Yin starb vermutlich während der Regierungszeit des König Wo Ding und wurde in der Nähe der Hauptstadt Bo begraben, so als wäre er selbst ein König gewesen. Dies zeigt die hohe Stellung, die der Minister innerhalb der Shang-Dynastie innehatte.[1][4]

Die Bambus-Annalen erzählen jedoch eine ganz andere Geschichte; sie besagen, dass Yi Yin nach dem Exil den Thron bestieg und danach sieben Jahre lang als König regierte, bis Tai Jia heimlich in den Palast zurückkehrte und seinen ehemaligen Premierminister tötete. Danach übertrug der König das Land und die Burg von Yi Yin an seine Söhne, Yi She (伊陟) und Yi Fen (伊奋).[1][4]

Da archäologische Beweise zeigen, dass Yi Yin noch mehrere hundert Jahre nach seinem Tod vom Shang-Volk verehrt wurde, wird die erstere Darstellung weithin als die zuverlässigere angesehen. Nach beiden Quellen regierte der König 12 Jahre lang, bevor er starb. Er erhielt den posthumen Namen Tai Jia (太甲) und wurde von seinem Sohn Wo Ding (沃丁) abgelöst.[5][6][7]

Orakelschrift-Inschriften auf Knochen, die in Yinxu ausgegraben wurden, berichten alternativ, dass er der dritte Shang-König war, der seinem Vater Da Ding (大丁) folgte, den posthumen Namen Da Jia (大甲) erhielt und von seinem Bruder Bu Bing (卜丙) abgelöst wurde.[6][7]

Kommentare zum Tempelnamen

In der Shang-Dynastie hatte nicht jeder König einen Tempelnamen. Ein solcher Tempelname meint die Ehre aus den nachfolgenden Herrschern und ihren Höfen der Shang-Dynastie. Tai Jias Tempelname Tài Zōng (chinesisch 太宗) bedeutet hoher Vorfahr der Dynastie.

Literatur

  • John Macgowan: T’ai Kia. In: A history of China from the earliest days down to the present. Presbyterian Mission Press, Shanghai 1897, S. 30–31 (digital.staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 30. August 2016]).

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Shang Rulers. auf chinaknowledge.de, abgerufen am 30. August 2016.
  2. Sehr unterschiedliche Angaben 33 Jahre (r. 1753–1720) laut William Theodore De Bary: Sources of Japanese Tradition, Abridged: Part 1: 1600 to 1868. Columbia University Press, 2013, ISBN 978-0-231-51814-7, S. 491 (books.google.de).
  3. Milton Walter Meyer: China: A Concise History. Rowman & Littlefield, Lanham, Md 1994, ISBN 0-8476-7953-5, S. 126 (books.google.de).
  4. a b c d Yi Yin 伊尹. auf chinaknowledge.de, abgerufen am 30. August 2016.
  5. Shouyi Bai, Zhao Yang, 白寿彜: An outline history of China. Rev. ed Auflage. Beijing 2002, ISBN 7-119-02347-0.
  6. a b The Shang Dynasty Rulers. In: China Knowledge. 2007, abgerufen am 7. August 2007.
  7. a b Shang Kingship and Shang Kinship. (pdf) In: Indiana University. Archiviert vom Original; abgerufen am 9. März 2008.
VorgängerAmtNachfolger
Cheng Tang oder Zhong RenKönig von China
etwa 1753–1720 v. Chr.
Wo Ding