TIM-Drucker

Ein TIM-Drucker ist ein tragbarer mechanischer Fahrscheindrucker. Mit ihm ist es möglich, den Fahrgästen Fahrkarten unterschiedlicher Typen zu verkaufen, ohne ein breites Sortiment bereits vorab bedruckter Fahrscheine mitzuführen, die bei der Ausgabe noch zu stempeln oder sonst irgendwie mit der Hand zu markieren wären.

Hersteller

Der Name TIM-Drucker leitet sich von Ticket Issue Machine ab. Die ersten Modelle wurden ab 1931 von der englischen Firma Setright für den Fahrkartenverkauf auf den Londoner Straßenbahn- und Buslinien hergestellt. Die später von der Firma Ticket Issue Machines Ltd. hergestellten Fahrscheindrucker waren jedoch weitaus erfolgreicher. Die Firma Plessey stellte Drucker in Lizenz her; ab Ende der 1970er Jahre wurde die Produktion von einer indischen Firma übernommen.

Funktion

Die TIM-Drucker wurden mit einer noch unbedruckten Papierrolle ausgestattet. Am Gerät konnte mit einer Wählscheibe der Fahrpreis eingestellt werden. Ebenso waren über Hebel, Rändelräder, Drehzähler oder direkt am Druckwerk weitere Einstellungen möglich, wie z. B. die gültige Tarifzone, die aktuelle Teilstrecke, die Liniennummer, das Datum und die Uhrzeit oder eine laufende Nummer. Nach Betätigung einer am Gerät angebrachten Handkurbel (später auch mittels eines externen Elektromotors) wurden diese Informationen im Rahmen eines fest montierten Klischees über eine Farbwalze auf die Papierrolle übertragen. Der somit erstellte Fahrschein wurde vom Gerät ausgegeben und konnte dann abgerissen werden. Auf der Rückseite der TIM-Drucker befand sich ein Zählwerk für die Zahl der verkauften Fahrscheine, wobei es aber auch Modelle mit mehreren Zählwerken für die ausgegebenen Preisstufen gab.

Einsatz

Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden TIM-Drucker hauptsächlich in Großbritannien eingesetzt, danach kamen sie auch in anderen Ländern in größerem Maße zum Einsatz. Elektronische Fahrscheindrucker leiteten das Ende der TIM-Drucker ein.

Weit verbreitet waren die Drucker im Großraum Hamburg, so bei der Straßenbahn und in den Bussen der Hamburger Hochbahn (HHA) und den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH), auf den Schiffen der HADAG und den Alsterschiffen der HHA/ATG sowie in den 1960er Jahren in den Zügen der AKN. In Deutschland sind TIM-Drucker heute nicht mehr im Einsatz, zuletzt wurden sie bis nach 2002 in den Flughafenbussen des Busunternehmens Jasper in Hamburg eingesetzt.[1] In der Schweiz war der TIM-Drucker zwischen 1950 und 1987 bei PostAuto im Einsatz. Ab 1987 wurde er durch die ACS-Geräte ersetzt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.fahrscheinwesen.de/drucker/TIM.html

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Ansicht Kondukteur, von links nach rechts: Einstellwalze für Fahrpreiskategorie (Einfache, Retour, 1/2-Preis, Spezial- Fahrt, Behälter für Papierrolle mit Aufschrift der Apparatenummer (904), Wahlschalter für Notenbeträge Sfr 0/10/20, Wählscheibe Frs und Cts, Handkurbel für Ausdrucken des Billets
TIM Ansicht Fahrgast.jpg
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Links Handkurbel und Auslösehebel, Sichtfenster mit den Totalisatorzählern 10Cts, Ges.Kart., Frs, 10Frs, oberes Fenster: Rückfahrkarten und 1/2-Taxkarten, Schieber zum einstellen des Datums (mit der Metallnadel)
Colchester Corporation Transport TIM Tickets - Flickr - sludgegulper.jpg
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Colchester Corporation Transport TIM Tickets