TAKRAF (Kombinat)

TAKRAF

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RechtsformKombinat
SitzLeipzig, DDR
BrancheMaschinenbau
Websitewww.takraf.com (englisch)
Schaufelradbagger des Typs SRs 704 von TAKRAF in Lauchhammer
TAKRAF-Kran der BEHALA im Berliner Osthafen
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1984-0310-114 / CC-BY-SA 3.0
TAKRAF-Krane auf der Leipziger Messe im Jahr 1984
TAKRAF-Förderbrücke F60 in Lichterfeld

TAKRAF ist die Abkürzung für Tagebau-Ausrüstungen, Krane und Förderanlagen und bezeichnete ein Kombinat der DDR. Zu ihm gehörten fast alle Volkseigenen Betriebe der Branche, ebenso Zulieferbetriebe, kombinatseigene technische Forschungseinrichtungen, Projektierungsbüros, Rüstungsbetriebe und andere.

Geschichte

In der DDR

Vorläufer des Kombinates war die VVB TAKRAF, die bis 1980 bestand und die bis 1965 den Namen VVB Bergbau-Ausrüstungen und Förderanlagen trug. Die TAKRAF-Produkte wurden unter einem Einheitslogo aus dem Namen auch in anderen Ländern vermarktet.

TAKRAF-Stammbetrieb und Sitz der Kombinatsleitung wurde 1985 der VEB Verlade- und Transportanlagenbau (VTA) Leipzig. Dieser Betrieb war im Prozess der Verstaatlichung aus dem Privatunternehmen Bleichert Transportanlagen GmbH und der SAG Bleichert Leipzig, die zum Januar 1954 der DDR übergeben wurde, hervorgegangen. Der Betrieb firmierte zunächst als VEB Bleichert Transportanlagenfabrik, 1955 als VEB Schwermaschinenbau Verlade- und Transportanlagen (VTA) Leipzig und 1973 schließlich als VEB Verlade- und Transportanlagen Leipzig Paul Fröhlich.

Generaldirektoren des Kombinats bzw. der VVB TAKRAF:

  • Erwin Fuhlbrügge (1958–1959)
  • Helmut Fritzsche (1959–1960)
  • Gerhard Springer (1960–1964)
  • Rudolf Schuhmacher (1964–1970)
  • Kurt Schoenefeld (1970–1989)
  • Gerd-Rainer Grimm (–1990)[1][2]

Zum Zeitpunkt der Reprivatisierung 1990 bestand das Kombinat aus 26 Einzelbetrieben, darunter:[3]

  • VEB Schwermaschinenbau S. M. Kirow Leipzig
  • VEB Montan Leipzig
  • VEB Kranbau Eberswalde
  • VEB Bagger-, Förderbrücken- und Gerätebau (BFG) Lauchhammer
  • VEB Zemag Zeitz
  • VEB Förderanlagen und Kranbau Köthen
  • VEB Förderanlagen „7. Oktober“ Magdeburg
  • VEB Schwermaschinenbau „Georgi Dimitroff“ Magdeburg
  • VEB Berliner Aufzug- und Fahrtreppenbau Berlin
  • VEB Hebezeugwerk Suhl
  • VEB Sächsischer Brücken- und Stahlhochbau Dresden
  • VEB Förderausrüstungen Aschersleben
  • VEB Kranbau Schmalkalden
  • VEB Hebezeugwerk Sebnitz (bis 1971)
  • TAKRAF Export-Import Außenhandel Berlin
  • VEB Thüringer Stahlbau Erfurt[4]
  • VEB Förderanlagen Calbe/Saale
  • VEB Hebemaschinenwerk Luisenthal
  • VEB Kranbau Wittenberg
  • VEB Maschinen- und Apparatebau Landsberg
  • VEB RWN (Reparaturwerk Neubrandenburg)
  • VEB Saalfelder Hebezeugbau
  • VEB Stahlgießerei Silbitz
  • VEB Vogtländischer Aufzugs- und Maschinenbau Mylau
  • VEB Wutra-Werk Wurzen

Privatisierung nach der Wende

Am 1. Mai 1990 wurde das Kombinat in die TAKRAF Schwermaschinenbau AG umgewandelt, die als Holding fungierte und der Treuhandanstalt gehörte. Ihr unterstanden die Unternehmen, die vorher dem Kombinat angegliedert waren. Folgende Unternehmensteile wurden in der nachfolgenden Zeit aus diesem Unternehmensverbund herausgelöst:

  • Kirow Leipzig
  • Kranbau Eberswalde GmbH 1994 an die Vulkan Kocks GmbH, die zur Bremer Vulkan gehörte.
  • VEB Schwermaschinenbau „Georgi Dimitroff“ Magdeburg als Maschinenfabrik Magdeburg-Buckau GmbH an 3B TEC Aufbereitungssysteme GmbH, jedoch 1995 Insolvenz.
  • VEB Sächsischer Brücken- und Stahlhochbau Dresden 1993 an die GEA AG, heute wieder eigenständiges Unternehmen.
  • SHB Hebezeugbau GmbH, Saalfeld
  • SHT Suhler Hebezeugtechnik GmbH, Suhl

Aus der TAKRAF Holding, dem TAKRAF Anlagenbau (TAA) und dem Kerngeschäft der Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk AG (LHW AG) wurde 1992 die TAKRAF Lauchhammer GmbH Leipzig (TLL) gegründet, die heute als TAKRAF GmbH firmiert und unter der Bezeichnung Tenova TAKRAF international agiert.

Siehe auch

  • Liste von Kombinaten der DDR

Literatur

  • Dirk Schneider: Ein Leipziger Jahrhundertwerk – Seilbahnkönig & Tagebaugigant. MDR.de, 19. Januar 2021, abgerufen am 20. Januar 2021.
  • Dieter Gollasch: TAKRAF. ein Kombinat des DDR-Schwermaschinenbaus. In: Mensch und Werk. Schriftenreihe zur Entwicklung der Industrie in der Stadt Leipzig 1945 bis 1990. Band I. Vokal Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-9810418-3-6.

Weblinks

Commons: TAKRAF – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Manager und Märkte Website "Die Zeit" abgerufen am 13. Januar 2013
  2. Die heben einfach die Hände Webseite "DER Spiegel" abgerufen am 13. Januar 2013
  3. Wochenzeitung die Wirtschaft: Kombinate, Was aus ihnen geworden ist (Reportage aus den neuen Ländern); Verlag die Wirtschaft; Berlin, München; 1993; S. 31
  4. https://www.neues-deutschland.de/artikel/476913.takraf-privatisiert.html

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Größenvergleich Schaufelradbagger Mobilbagger.JPG
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Größenvergleich zwischen Schaufelradbagger und gewöhnlichem Bagger, im Tagebau Cottbus-Nord
Takraf-DDR Logo.svg
Logo des VEB Takraf
Bundesarchiv Bild 183-1984-0310-114, Leipzig, Frühjahrsmesse, Freigelände, Container-Vollportalkran.jpg
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Leipzig, Frühjahrsmesse, Freigelände, Container-Vollportalkran ADN-ZB Kluge 10.3.84 pe Leipzig: Frühjahrsmesse 84-Der Raupendrehkran RDK 500 gehört zu den Neuentwicklungen des VEB Schwermaschinenbaukombinat TAKRAF, die auf dem Freigelände der Messe ausgestellt sind. Der mobile Auslegekran wurde im BEB Zemag Zeitz hergestellt. Er hat eine maximale Tragfähigkeit von 50 t und dient zur Montage von Stahlbeton- und Stahlkonstruktionen sowie technologischen Ausrüstungen von Industrieanlagen. Im Hintergrund sieht man den Eisenbahndrehkran EDK 1000-4.
Berlin osthafen takraf-kran 20050203 P1000098.JPG
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Berlin, Osthafen – TAKRAF-Kran der BEHALA (Bild bearbeitet: gedreht, Blaustich korrigiert, teilw. aufgehellt)
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Die Abraumförderbrücke transportiert und verkippt den von zwei Baggern zugeführten Abraum auf die gegenüberliegende Seite eines Tagebaues. Die Abtragsmächtigkeit der beiden Bagger im Hoch- und Tiefschnitt beträgt insgesamt 60 Meter, daher der Name F60. Die abgebildete ist die letzte von fünf gebauten Brücken der Serie F60. Sie sind mit 502 Meter Länge, 204 Meter Breite, 80 Meter Höhe und 11.000 Tonnen Gewicht die größten beweglichen technischen Arbeitsmaschinen der Welt.