T.A.M.I. Show

Film
TitelT.A.M.I. Show
ProduktionslandUSA
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahre1964 (DVD: 2009)
Länge1:52:34 Minuten
Stab
RegieSteve Binder
ProduktionLee Savin, William Sargent (ausführender Produzent)
MusikJack Nitzsche
KameraJames E. Kilgore
SchnittBruce Pierce, Kent Mackenzie
Besetzung
in der Reihenfolge ihres Erscheinens

Die T.A.M.I. Show (Teenage Awards Music International) ist ein US-amerikanischer Konzertfilm von Steve Binder aus dem Jahr 1964. Die Konzertshow mit zeitgenössischen Musikstars wie Chuck Berry, Gerry and the Pacemakers, Marvin Gaye, den Beach Boys, The Supremes, James Brown und den Rolling Stones wurde am 28. und 29. Oktober 1964 im kalifornischen Santa Monica Civic Auditorium live vor Publikum aufgezeichnet und als Film vermarktet. Kinopremiere war am 29. Dezember 1964 unter dem irreführenden Titel „The first annual T.A.M.I. Show“.

Im Jahr 2006 wurde die T.A.M.I. Show von der Library of Congress der Vereinigten Staaten als „kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsam“ eingestuft und für die Aufnahme in die National Film Registry ausgewählt.[1]

Hintergrund

Die Aufzeichnung der Show fand an zwei Tagen im Oktober 1964 in Santa Monica, Kalifornien, statt. Bis auf die fünf Rockbands wurden alle Acts von den Studiomusikern der Wrecking Crew (Hal Blaine, Jimmy Bond, Lyle Ritz, Don Peake, Tommy Tedesco, Glen Campbell, Barney Kessel, Nino Tempo und Leon Russell) unter der Leitung von Jack Nitzsche begleitet. Aus dem besten Material beider Vorstellungen entstand der rund zweistündige Konzertfilm. Die Tickets für die Vorstellungen wurden kostenlos an Schüler lokaler High Schools verteilt.

Die Moderation übernahm das Surf-Pop-Duo Jan & Dean, das als eigenständiger Act auch einen kleinen Auftritt innerhalb der Show hat. Chuck Berry wird von ihnen mit den Worten „the guy who startet it all back in 1958“ angekündigt. Berry eröffnete mit Johnny B. Goode die Show. Ab dem zweiten Lied präsentierte Chuck Berry seine Songs im Wechsel mit der britischen Beatkapelle Gerry and the Peacemakers, die bei dem Song Maybellene übernahm. Der Auftritt der Beach Boys war aus rechtlichen Gründen nicht im Originalfilm enthalten. Ihre vier Titel wurden erst bei der Veröffentlichung der DVD-Version hinzugefügt.

Die Rolling Stones bekamen 25 000 US-Dollar für ihren Auftritt, denselben Betrag wie Gerry and the Pacemakers und Billy J. Kramer & The Dakotas. Laut Keith Richards hatten die Stones den Auftritt nur angenommen, um Geld für ihre Heimreise zu verdienen, denn die Band war pleite und musste auf ausstehende Tantiemen warten.[2] Die Rolling Stones befanden sich gerade auf ihrer zweiten US-Tournee. Noch am 25. Oktober 1964 war die Band erstmals in der Ed Sullivan Show aufgetreten.[3]

Setlist

ArtistSong Title
Jan & Dean (Intro)(Here They Come) From All Over the World
Chuck BerryJohnny B. Goode
Maybellene
Gerry and the PacemakersMaybellene (Chuck-Berry-Cover)
Don’t Let the Sun Catch You Crying
It’s Gonna Be Alright
Chuck BerrySweet Little Sixteen
Gerry and the PacemakersHow Do You Do It?
Chuck BerryNadine
Gerry and the PacemakersI Like It
Smokey Robinson and The MiraclesThat’s What Love Is Made Of
You’ve Really Got a Hold on Me
Mickey’s Monkey
Marvin GayeStubborn Kind of Fellow
Pride and Joy
Can I Get a Witness
Hitch Hike
Lesley GoreMaybe I Know
You Don’t Own Me
You Didn’t Look Around
Hey Now
It’s My Party
Judy’s Turn to Cry
Jan & DeanThe Little Old Lady from Pasadena
Sidewalk Surfin’
The Beach BoysSurfin’ USA
I Get Around
Surfer Girl
Dance, Dance, Dance
Billy J. Kramer & the DakotasLittle Children
Bad to Me
I’ll Keep You Satisfied
From a Window
The SupremesWhen the Lovelight Starts Shining Through His Eyes
Run, Run, Run
Baby Love
Where Did Our Love Go
The BarbariansHey Little Bird
James Brown & The Famous FlamesOut of Sight
Prisoner of Love
Please, Please, Please
Night Train
The Rolling StonesAround and Around
Off the Hook
Time Is on My Side
It’s All Over Now
I’m Alright
Let’s Get Together

Literatur

  • James Brown und Bruce Tucker: Godfather of Soul. Die Autobiografie. München 2014, ISBN 978-3-453-64060-3, S. 266–268.
  • David E. James: The T.A.M.I. Show. In: Rock ‘n’ Film: Cinema’s Dance with Popular Music, Oxford University Press, New York, 2016. (Download)

Einzelnachweise

  1. Complete National Film Registry Listing.
  2. Keith Richards: Life. München 2010, ISBN 978-3-453-16303-4, S. 232.
  3. Paul Trynka: Sympathy for the Devil. Die Geburt der Rolling Stones und der Tod von Brian Jones. Höfen 2015, ISBN 978-3-85445-483-0, S. 145.

Auf dieser Seite verwendete Medien

James-Brown 1973.jpg
Autor/Urheber: Heinrich Klaffs, Lizenz: CC BY-SA 2.0
James Brown — performing in the Musikhalle of Hamburg, in February 1973.