Super GT

Super GT
FahrzeugtypKlasse 1 (GT500)
GT3 (GT300)
Land oder RegionJapan
Aktueller NameSuper GT
Bisherige NamenJGTC
Erste Saison1993
Teams43
15 (GT500)
28 (GT300)
ReifenBridgestone, Dunlop, Michelin, Yokohama
Offizielle Websitesupergt.net

Die Serie Super GT – ehemals All Japan Grand Touring Car Championship oder JGTC – ist eine japanische GT-Meisterschaft, die von der Japan Automobile Federation (JAF) veranstaltet und von der FIA überwacht wird.

Geschichte

JGTC

JGTC-Startaufstellung, 19. Juni 2004 in Sepang

Im Jahr 1992 war ein Ende der Gruppe C aufgrund der enormen Kosten und sinkender Popularität und damit auch das Ende der nationalen, japanischen Gruppe C Serie All Japan Sports Prototype Championship absehbar. Zeitgleich endete auch die Ära der Gruppe-A-Tourenwagen in der japanischen Tourenwagenmeisterschaft. Zwar wurden diese durch die Supertourenwagen ersetzt, doch diese erreichten in den Augen der Fans nie die Spektakularität der Vorgänger.

Um diese beiden Serien zu beerben, gründete die JAF (Japan Automobile Federation) als Nachfolger zur Saison 1993 die All Japan Grand Touring Car Championship Serie, kurz JGTC. In den ersten Jahren fuhren in zwei Klassen Tourenwagen hauptsächlich japanischer Herkunft und Gran Turismos sowie bis 1994 die alten Gruppe-C-Rennwagen. Doch als auch bei den GT1 die Kosten dramatisch anstiegen, wurden zur Saison 1996 die neuen Klassen GT500 und GT300 eingeführt. Die Bezeichnungen geben die Leistung wieder, die streng reglementiert wurde. Bezüglich der Aerodynamik genießen die Teams jedoch große Freiheiten, so dass es sich um reine Prototypen handelt, die außer der äußerlichen Ähnlichkeit mit Serienfahrzeugen mit diesen nahezu nichts gemeinsam haben.

Super GT

Nach einigen Jahren mit diversen erfolgreichen Regeländerungen wurde die Rennserie auch außerhalb Japans bekannt. Das erste Rennen im internationalen Ausland wurde 2000 in Malaysia abgehalten. Einer weiteren Expansion stand jedoch die FIA entgegen, die die Anzahl an Auslandsrennen für eine nationale Serie beschränkt. Ähnlich wie in der DTM, wurde eine Namensänderung notwendig. Am 10. Dezember 2004 wurde die Serie dann in Super GT umbenannt, nachdem sie sich bis dahin hauptsächlich auf japanische Teams, Sponsoren und Fans konzentriert hatte, das internationale Interesse aber zunehmend anstieg und die Rennen weltweit im Fernsehen übertragen wurden. Mit dem neuen Namen sollte die Öffnung der Serie für andere internationale Teams zum Ausdruck gebracht werden.

Klasse 1

Auf der Suche nach weiteren Expansionsmöglichkeiten kamen Überlegungen auf, die konzeptionell ähnlichen Super GT und DTM Serien aneinander anzugleichen, um den Einsatz japanischer Rennwagen in Europa und andersrum zu ermöglichen. Auch die Idee einer neuen Serie in Nordamerika wird untersucht. Am 6. Oktober 2012 wurde daraufhin eine Zusammenarbeitsvereinbarung in Tokyo unterzeichnet. Beide Serien setzen nun auf ein gemeinsames CFK-Monocoque, gemeinsame Kraftübertragung und Carbon-Bremsen, sowie angeglichene Aerodynamik-Regelungen. In einem weiteren Schritt sollen die Motoren angeglichen und durch neue Klasse-1-Turbomotoren ersetzt werden. Das Reglement sieht 2,0-Liter-Vierzylinder vor, die durch Turboaufladung etwa 440 kW (600 PS) erreichen. Die Super GT500 setzt diese Motoren bereits seit 2014 ein, die DTM plante die Einführung ursprünglich für 2017, verschob sie dann jedoch auf 2019.[1] Abweichend zur DTM sind in der Super GT jedoch auch Hybridantriebe zugelassen.

Die Rennen

Eine Rennszene aus dem Rennen auf dem Fuji Speedway 2008; im Vordergrund das Safety Car der Super GT.

Die Rennen werden als Teil einer jährlichen Meisterschaft ausgetragen und finden auf bekannten japanischen und internationalen Rennstrecken, wie dem Twin Ring Motegi, dem Fuji Speedway oder dem Suzuka International Racing Course statt. Außerhalb Japans gastierte die Super GT bereits in Malaysia, China und dem Auto Club Speedway in den USA. Allerdings wurde bisher nur das Rennen auf dem Sepang International Circuit in die Gesamtwertung aufgenommen.

Die Super GT fährt Langstreckenrennen von 250 bis 1000 km Länge bei denen Tankstopps und Fahrerwechsel vorgesehen sind. Besonderes Merkmal sind die beiden unterschiedlich schnellen Klassen. Die GT300 ist pro Runde einige Sekunden langsamer, Überrundungsmanöver erschweren so den Fahrbetrieb auf der Strecke und sorgen für Spannung auf der Strecke.

Die Fahrzeuge

Die Fahrzeuge teilen sich in zwei Klassen: die GT500 mit etwa 650 PS und die GT300 mit etwa 550 PS. Die Leistung der Fahrzeuge wird dabei durch spezielle Luftmengenbegrenzer (Air - Restrictor) sowie zusätzliche Gewichte limitiert. Um die Rennen für die Zuschauer möglichst spannend zu gestalten, fahren beide Fahrzeugklassen gleichzeitig, die Punkte werden allerdings für jede Klasse getrennt vergeben.

GT500

Ein Nissan GT-R der GT500-Klasse.

Die Top-Klasse der Super GT – der GT500 – wird von drei großen japanischen Autoherstellern dominiert. 2019 setzen diese jeweils den Lexus LC500, den Honda NSX-GT und den Nissan GT-R. In der Vergangenheit nahmen auch einige Privatteams mit Fahrzeugen von Ferrari, Lamborghini und anderen europäischen Herstellern teil.

Die Reglementierungen in der GT500-Klasse sind gegenüber den meisten anderen GT-Serien relativ locker. So ist z. B. der Austausch von Motoren des jeweiligen Herstellers ebenso problemlos möglich, wie diverse Modifikationen an den Motoren oder dem Chassis. Das Aussehen der Fahrzeuge sollte allerdings dem entsprechenden Serienmodell möglichst nahe sein. Diese Reglementierungen machen die Fahrzeuge zu den weltweit schnellsten GT-Fahrzeugen. Elektronische Hilfen wie ABS und Traktions- und Stabilitätskontrollen, sind nicht zugelassen, selbst Carbon-Bremsen sind verboten. Auch Verbesserungen der Aerodynamik durch Spoiler und Flügel sind streng reglementiert.

GT300

Ein Mazda RX-7 der GT300-Klasse.

In der GT300-Klasse gibt es nur wenige Werksteams, sodass es hier eine größere Anzahl unterschiedlicher Fahrzeuge gibt. In der 300-PS-Klasse sind die deutschen Marken Porsche und BMW neben den japanischen Herstellern beliebt.

Die GT300-Fahrzeuge sind stärker reglementiert als ihre GT500-Gegenstücke und orientieren sich daher mehr am entsprechenden Serienmodell, wodurch auch die Teilnahme für Privatfahrer erschwinglich gemacht wird. Da die Modifikationsmöglichkeiten eingeschränkter sind als bei den GT500, sind die GT300-Fahrzeuge untereinander wesentlich konkurrenzfähiger.

Bisherige Meister

SaisonKlasseFahrermeisterschaftTeammeisterschaft
FahrerFahrzeugTeamFahrzeug
JGTC[2]
1994GT1Japan Masahiko KageyamaNissan Skyline GT-R R32Hoshino RacingNissan Skyline GT-R R32
GT2Japan Sakae ObataPorsche 964 Carrera RSKegani RacingPorsche 964 Carrera RS
1995GT1Japan Masahiko KageyamaNissan Skyline GT-R R32Team TaisanNissan Skyline GT-R R32
GT2Japan Yoshimi Ishibashi
Japan Kaoru Hoshino
Nissan Skyline GT-R R32Yoshimi IshibashiNissan Skyline GT-R R32
1996GT500Australien David Brabham
Danemark John Nielsen
McLaren F1 GT-RTeam LarkMcLaren F1 GT-R
GT300Japan Keiichi Suzuki
Japan Morio Nitta
Porsche 964 Carrera RSTeam Taisan Jr.Porsche 964 Carrera RS
1997GT500Spanien Pedro de la Rosa
Deutschland Michael Krumm
Toyota SupraToyota Castrol TeamToyota Supra
GT300Japan Manabu Orido
Japan Hideo Fukuyama
Nissan Silvia S14RS-R Racing Team with BandohNissan Silvia S14
1998GT500Frankreich Érik Comas
Japan Masami Kageyama
Nissan Skyline GT-R R33NismoNissan Skyline GT-R R33
GT300Japan Keiichi Suzuki
Japan Shingo Tachi
Toyota MR2Team Taisan Jr. with TsuchiyaToyota MR2
1999GT500Frankreich Érik ComasNissan Skyline GT-RToyota Castrol Team Tom’sToyota Supra
GT300Japan Morio NittaToyota MR2Momocorse Racing with TsuchiyaToyota MR2
2000GT500Japan Ryō MichigamiHonda NSXDome x Mugen ProjectHonda NSX
GT300Japan Hideo FukuyamaPorsche 996 GT3RTeam Taisan AdvanPorsche 996 GT3R
2001GT500Japan Hironori Takeuchi
Japan Yūji Tachikawa
Toyota SupraNismoToyota Supra
GT300Japan Nobuyuki Oyagi
Japan Takayuki Aoki
Nissan Skyline GT-R R34Team Taisan AdvanPorsche 996 GT3R
2002GT500Japan Juichi Wakisaka
Japan Akira Iida
Toyota SupraDome x Mugen ProjectToyota Supra
GT300Japan Morio Nitta
Japan Shinichi Takagi
Toyota MR-STeam Taisan AdvanPorsche 996 GT3R
2003GT500Japan Satoshi Motoyama
Deutschland Michael Krumm
Nissan Skyline GT-R R34Esso Toyota Team LeMansNissan Skyline GT-R R34
GT300Japan Mitsuhiro Kinoshita
Japan Masataka Yanagida
Nissan 350ZTeam Taisan AdvanPorsche 996 GT3R
2004GT500Japan Satoshi Motoyama
Vereinigtes Konigreich Richard Lyons
Nissan 350ZNismoNissan 350Z
GT300Japan Tetsuya Yamano
Japan Hiroyuki Yagi
Honda NSXVerno Tokai Dream 28Honda NSX
Super GT[3][4][5]
2005GT500Japan Yūji Tachikawa
Japan Toranosuke Takagi
Toyota SupraNismoNissan 350Z
GT300Japan Kota Sasaki
Japan Tetsuya Yamano
Toyota MR-STeam RecklessToyota MR-S
2006GT500Japan Juichi Wakisaka
Deutschland André Lotterer
Lexus SC430Toyota Team Tom’sLexus SC430
GT300Japan Tetsuya Yamano
Japan Hiroyuki Iiri
Mazda RX-7 FD3SRE Amemiya RacingMazda RX-7 FD3S
2007GT500Japan Daisuke Itō
Irland Ralph Firman
Honda NSXAutobacs Racing Team AguriHonda NSX
GT300Japan Kazuya Ōshima
Japan Hiroaki Ishiura
Toyota MR-SCars Tokai Dream 28Mooncraft Shiden
2008GT500Japan Satoshi Motoyama
Frankreich Benoît Tréluyer
Nissan GT-RToyota Team Tom’sLexus SC430
GT300Japan Kazuki Hoshino
Japan Hironobu Yasuda
Nissan 350ZMOLANissan 350Z
2009GT500Japan Juichi Wakisaka
Deutschland André Lotterer
Lexus SC430Lexus Team Tom’sLexus SC430
GT300Japan Manabu Orido
Japan Tatsuya Kataoka
Lexus IS350Racing Project BandohLexus IS350
2010GT500Japan Takashi Kogure
Frankreich Loïc Duval
Honda HSV-010 GTWeider Honda RacingHonda HSV-010 GT
GT300Japan Kazuki Hoshino
Japan Masataka Yanagida
Nissan 350ZHasemi MotorsportNissan 350Z
2011GT500Japan Masataka Yanagida
Italien Ronnie Quintarelli
Nissan GT-RMOLANissan GT-R
GT300Japan Nobuteru Taniguchi
Japan Taku Bamba
BMW Z4 GT3GSR&Studie with Team UKYOBMW Z4 GT3
2012GT500Japan Masataka Yanagida
Italien Ronnie Quintarelli
Nissan GT-RMOLANissan GT-R
GT300Japan Kyosuke Mineo
Japan Naoki Yokomizo
Porsche 997 GT3RTeam Taisan EndlessPorsche 997 GT3R
2013GT500Japan Yūji Tachikawa
Japan Kōhei Hirate
Lexus SC430Lexus Team Zent CerumoLexus SC430
GT300Japan Hideki Mutō
Japan Yūki Nakayama
Honda CR-ZTeam MugenHonda CR-Z
2014GT500Japan Tsugio Matsuda
Italien Ronnie Quintarelli
Nissan GT-RNismoNissan GT-R
GT300Japan Nobuteru Taniguchi
Japan Tatsuya Kataoka
BMW Z4 GT3GainerMercedes-Benz SLS AMG GT3
2015GT500Japan Tsugio Matsuda
Italien Ronnie Quintarelli
Nissan GT-RNismoNissan GT-R
GT300Macau André CoutoNissan GT-R NISMO GT3GainerNissan GT-R NISMO GT3
2016GT500Japan Kōhei Hirate
Finnland Heikki Kovalainen
Lexus RC-FLexus Team SardLexus RC-F
GT300Japan Takeshi Tsuchiya
Japan Takamitsu Matsui
Toyota 86 MC GTA V8VivaC Team TsuchiyaToyota 86 MC GTA V8
2017GT500Japan Ryō Hirakawa
Neuseeland Nick Cassidy
Lexus LC 500Lexus Team KeePer Tom’sLexus LC 500
GT300Japan Nobuteru Taniguchi
Japan Tatsuya Kataoka
Mercedes-AMG GT3Goodsmile Racing & Team UkyoMercedes-AMG GT3
2018GT500Japan Naoki Yamamoto
Vereinigtes Konigreich Jenson Button
Honda NSX-GTTeam KunimitsuHonda NSX-GT
GT300Japan Haruki Kurosawa
Japan Naoya Gamou
Mercedes-AMG GT3K2 R&D LEON RacingMercedes-AMG GT3
2019GT500Japan Kazuya Ōshima
Japan Kenta Yamashita
Lexus LC 500Lexus Team KeePer Tom’sLexus LC 500
GT300Japan Shinichi Takagi
Japan Nirei Fukuzumi
Honda NSX GT3Autobacs Racing Team AguriHonda NSX GT3
2020GT500Japan Naoki Yamamoto
Japan Tadasuke Makino
Honda NSX-GTTeam KunimitsuHonda NSX-GT
GT300Japan Kiyoto Fujinami
Brasilien João Paulo de Oliveira
Nissan GT-R NISMO GT3Kondo RacingNissan GT-R NISMO GT3
2021GT500Japan Yuhi Sekiguchi
Japan Shou Tsuboi
Toyota GR Supra GT500TGR Team au TOM'SToyota GR Supra GT500
GT300Japan Takuto Iguchi
Japan Hideki Yamauchi
Subaru BRZ GT300R&D SportSubaru BRZ GT300
2022GT 500Japan Kazuki Hiramine
Belgien Bertrand Baguette
Nissan GT-R GT500Team ImpulHonda CRZ GT500

Weblinks

Commons: Super GT – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Ein historischer Meilenstein“, auf dtm.com
  2. JGTC Race Archive, auf supergt.net
  3. Super GT Race Archive, auf supergt.net
  4. Results. SuperGT.net, abgerufen am 4. Juli 2021 (englisch).
  5. Teams & Drivers. SuperGT.net, abgerufen am 4. Juli 2021 (englisch).

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