Stiftung Zanders

Sitz der Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung

Die Stiftung Zanders ist eine papiergeschichtliche Sammlung in Bergisch Gladbach, Hauptstraße 267. Sie wurde am 18. April 1977 von dem Papierfabrikanten Johann Wilhelm Zanders gegründet. Die Genehmigungsurkunde des Innenministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen zur Errichtung der „Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung“ stammt vom 23. Mai 1977. Es handelt sich um eine Stiftung privaten Rechts.[1] Zurzeit wird die Stiftung Zanders durch die Diplomarchivarin Magdalene Christ geleitet.

Gegenstand der Stiftung

Laut §2 der Stiftungssatzung ist ihr Zweck das Sammeln, Ordnen, Erhalten und Auswerten des Materials zur Papiergeschichte, insbesondere für wissenschaftliche Zwecke. Inhaltlich besteht die Stiftung Zanders im Wesentlichen aus dem Archiv der Papierfabrik Zanders, dem Familienarchiv Zanders, der eigentlichen papiergeschichtlichen Sammlung mit über 400 alten Schöpfsieben, um 10.000 Papiermustern und etwa 2000 historischen Wasserzeichenpapieren. Verschiedene weitere Sammlungen wie zum Beispiel historische Fotos ab 1843 und Postkarten sowie Bücher auf Zanders-Bütten ergänzen die Sammlung. Seit 1989 gliedert sich die Bestandsübersicht wie folgt:

  1. Die Papiergeschichtliche Sammlung
    1. Fachbibliothek zur Papiergeschichte
    2. Schöpfsiebsammlung
    3. Papier- und Wasserzeichen-Sammlung
    4. Bücher auf Zanders-Bütten
    5. Gemälde-Sammlung
  2. Das Firmenarchiv Zanders
    1. Archivalien des Werksarchivs
    2. Musterbücher
    3. Papierproben (Anfertigungsmuster, Ausfallmuster)
    4. Werbung und Absatz
    5. Fotoarchiv
  3. Das Familienarchiv
    1. Nachlass Maria Zanders
    2. Maria-Zanders-Bibliothek
    3. Max-Bruch-Archiv
    4. Nachlass Margarete Zanders[1]

Das Gebäude

1876 ließ Maria Zanders das Haus Hauptstraße 269 erbauen, in dem heute der Altenberger Dom-Verein untergebracht ist. 1900/1901 war ihr Sohn Hans Wilhelm Zanders Initiator für die Erweiterung um das Haus Hauptstraße 267. Dort wohnten in den Folgejahren verschiedene Familienmitglieder der Familie Zanders. Zeitweilig war hier das Finanzamt untergebracht. 1982 wurden beide Häuser als Gesamtobjekt unter Nr. 3 als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Bergisch Gladbach eingetragen.[1]

Baudenkmal

Das Gebäude ist als Baudenkmal unter lfd. Nr. 3 seit dem 24. Februar 1982 in der Liste der Baudenkmäler in Bergisch Gladbach aufgeführt.

Siehe auch

Literatur

  • Magdalene Christ, Albert Eßer: Bergisch Gladbach – Ein Ort für Max Bruch. Begleitbroschüre zur gleichnamigen Ausstellung im Rahmen des Max-Bruch-Musik-Festivals mit Exponaten aus dem Stadtarchiv Bergisch Gladbach und dem Max-Bruch-Archiv in der Stiftung Zanders vom 13. Oktober – 17. November 2013, Bergisch Gladbach 2013.
  • Heinz Koch: Zanders, Aus der Geschichte eines Unternehmens, Bergisch Gladbach 1989.
  • Renate Zanders, Dieter Brinks: Weltliteratur auf Zanders Bütten. – Die Sammlung Renate Zanders, zusammengestellt von Dieter Brinks. Katalog zur Ausstellung vom 1. September – 13. Oktober 1996 im Kulturhaus der ZANDERS Feinpapiere AG. Maecenata Verlag, Bergisch Gladbach 1996, ISBN 3-9803947-9-4.
  • Hans Kriechel: Zanders Wasserzeichenpapiere in Vergangenheit und Gegenwart. Bergisch Gladbach 1991.
  • Magdalene Christ, Gabriele Lindlar: Ins Bild gesetzt. Industriefotografie bei Zanders. Katalog zur Ausstellung der Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung vom 22. April – 27. Mai 1993, Bergisch Gladbach 1993.
  • Magdalene Christ, Barbara Wenig: In Bausch und Bogen – Schöpfsiebe und Wasserzeichenpapier in der Stiftung Zanders. Katalog zur Ausstellung vom 20. April – 29. Juni 1997 im Kulturhaus Zanders. Bergisch Gladbach 1997.
  • Magdalene Christ (Hrsg.): Grafik auf Zanders Bütten. Meisterwerke auf handgeschöpftem Papier. Katalog zur Ausstellung der Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung vom 8.–29. September 2013, Joh. Heider Verlag, Bergisch Gladbach 2013, ISBN 978-3-87314-482-8.
  • Magdalene Christ, Barbara Wenig: From Rags to Riches – Molds and Watermarkpaper in the Zanders Foundation. (engl. Version von In Bausch und Bogen.) 2. Auflage. 2000, Bergisch Gladbach 1997.
  • Magdalene Christ, Albert Eßer: Die Gartensiedlung Gronauerwald in Bergisch Gladbach. Eine Ausstellung im Rahmen der Regionale 2010 vom 20. Juni – 17. Juli 2011 im Kulturhaus Zanders. Bergisch Gladbach 2011.
  • Magdalene Christ, Gabriele Lindlar: „Ich habe Dir einen Brief geschrieben, weiß nicht, ob Du ihn erhalten hast...“ Eine kleine Abhandlung zur Geschichte des Briefkuverts. Begleitblätter zur Ausstellung „Envelopes“ der Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung. Bergisch Gladbach 2001.
  • Ulrike Brandt-Schwarze, Magdalene Christ, Gerhard Geurts: Herz ist Trumpf – Karten zum Spielen, Lernen, Wahrsagen. Katalog zur Ausstellung 2002, Bergisch Gladbach. Rass`sche Verlagsgesellschaft, Bergisch Gladbach 2002, ISBN 3-9807574-6-3.
  • Klara von Eyll: 400 Jahre Papiermühlen an der Strunde. Bergisch Gladbach 1982.
  • Lobpreis der Weiblichkeit. Frauen von und bei Zanders. Lebensbilder aus drei Jahrhunderten herausgegeben zum 40-jährigen Jubiläum der Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung von Magdalene Christ. Joh. Heider Verlag Bergisch Gladbach 2017. ISBN 978-3-87314-502-3.
  • Magdalene Christ, Albert Eßer: Zanders in Bergisch Gladbach. Reden zum 100. Geburtstag von Dr. Johann Wilhelm Zanders. Eine Dokumentation der Gedenkveranstaltung der Stadt Bergisch Gladbach zum 100. Geburtstag von Dr. Johann Wilhelm Zanders am 21. Januar 1999 in der Villa Zanders. Hrsg. Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung – zum 170-jährigen Bestehen der Firma Zanders am 28. Juli 1999. Bergisch Gladbach 1999.
  • Magdalene Christ: Wir packen aus…. Aus den Beständen der Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung, Bergisch Gladbach 1991.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Magdalene Christ, Wir packen aus…, Aus den Beständen der Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung, Bergisch Gladbach 1991.

Koordinaten: 50° 59′ 30,2″ N, 7° 8′ 9,8″ O

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