Steve Martin

Steve Martin (2017)
Signatur
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Stephen Glenn „Steve“ Martin [ˌstiːvˈmɑɹtn̩] (* 14. August 1945 in Waco, Texas) ist ein US-amerikanischer Komiker, Schriftsteller, Musiker, Produzent und Schauspieler. 2014 wurde ihm der Ehrenoscar verliehen.

Leben

Martin stammt aus einer Familie von Baptisten. Nach dem Abschluss der Garden Grove High School im Jahr 1963 studierte er an der California State University einige Semester Philosophie und Theaterwissenschaften. Nebenbei arbeitete er im „Magic Shop“ von Disneyland, wo er seine Fähigkeiten im Jonglieren, Zaubern, Banjospielen und Ballontiere-Formen entwickelte. Ende der 1960er Jahre schrieb er sein erstes Bühnenprogramm, mit dem er durch zahlreiche kleinere Clubs in Los Angeles tourte.

Martin machte sich in der Branche schnell einen Namen. Bereits 1969 gewann er als Autor der Smothers Brothers Comedy Hour einen Emmy. 1971 war er festes Ensemblemitglied der Sonny & Cher Show. Mit zahlreichen Auftritten in der Tonight Show mit Johnny Carson wurde er einem breiten Publikum bekannt. Dass er in dem Bruce-Lee-Film Todesgrüße aus Shanghai sein Leinwanddebüt gegeben haben soll, ist eine verbreitete Legende. Tatsächlich sieht ihm ein Polizist in diesem Film nur sehr ähnlich.

1976 moderierte er erstmals die erfolgreiche Comedy-Sendung Saturday Night Live, für die er in den folgenden zehn Jahren u. a. mit Dan Aykroyd, John Belushi, Chevy Chase, Eddie Murphy, Bill Murray und Martin Short vor der Kamera stand.

Martin bei der Präsentation von Tote tragen keine Karos (1982)

In dem Film Reichtum ist keine Schande, zu dem er auch das Drehbuch schrieb, spielte Martin 1979 seine erste Hauptrolle. In den 1980er Jahren war Martin u. a. in der Film-noir-Parodie Tote tragen keine Karos, den jeweils Golden-Globe-nominierten Komödien Solo für zwei und Roxanne sowie im Oscar-nominierten Horror-Musical Der kleine Horrorladen zu sehen. Mit diesen Filmen wurde er auch in Europa bekannt.

1991 wirkte er in L.A. Story und Vater der Braut, einem Remake des Spencer-Tracy-Klassikers, mit. Das Drama Grand Canyon – Im Herzen der Stadt, in dem er neben Kevin Kline und Danny Glover die Hauptrolle spielte, gewann auf der Berlinale den Goldenen Bären. Viel Beachtung fand seine Darstellung in dem Thriller Die unsichtbare Falle, in dem er in einer seiner wenigen ernsthaften Rollen zu sehen ist. Für Housesitter – Lügen haben schöne Beine und Schlaflos in New York stand Martin 1992 und 1999 gemeinsam mit Goldie Hawn vor der Kamera.

2001 und 2003 moderierte er die Oscarverleihung und wurde dafür für mehrere Emmys nominiert. Auch als Autor ist Martin nach wie vor aktiv. Das Theaterstück Picasso at the Lapin Agile wurde 1993 in Chicago uraufgeführt und verfilmt. Seine Bücher, die Kurzgeschichtensammlung Pure Drivel und der Roman Shopgirl (2005 verfilmt), waren Ende der 1990er ebenfalls sehr erfolgreich. 2003 spielte er die Rolle als Vater von zwölf Kindern in Im Dutzend billiger. 2005 übernahm Steve Martin in einer Neuverfilmung von Der rosarote Panther die Rolle des Inspektor Clouseau und spielte erneut den Vater in Im Dutzend billiger 2.

2009 war er mit Der rosarote Panther 2 erneut in der Rolle des Clouseau zu sehen, zudem an der Seite von Meryl Streep und Alec Baldwin in der Liebeskomödie Wenn Liebe so einfach wäre von Nancy Meyers. Im selben Jahr erhielt Martin für seinen Gastauftritt als Gavin Volure in der gleichnamigen Episode der Serie 30 Rock seine fünfte Emmy-Nominierung.

Von 1986 bis 1994 war er mit der Schauspielerin Victoria Tennant verheiratet. Am 28. Juli 2007 heiratete er die Journalistin Anne Stringfield, mit der er seit Dezember 2012 eine Tochter hat.

Steve Martin (2010)

Martin wurde 2005 mit dem Mark-Twain-Preis für amerikanischen Humor und 2007 mit dem Kennedy-Preis ausgezeichnet.

2010 erhielt er den Grammy in der Kategorie Bestes Bluegrass-Album für The Crow / New Songs for the Five-String Banjo. Im selben Jahr wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Am 7. März 2010 führte Martin zusammen mit Alec Baldwin im Kodak Theatre noch einmal durch die Oscarverleihung. 2014 erhielt er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk.

Das American Film Institute (AFI) ehrte ihn am 4. Juni 2015 in Los Angeles mit dem AFI Life Achievement Award für sein Lebenswerk.[1]

Filmografie (Auswahl)

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1977Let’s Get SmallUS10
Platin
Platin

(68 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1977
1978A Wild and Crazy GuyUS2
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(26 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1978
1979Comedy Is Not Pretty!US25
Gold
Gold

(22 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1979
1981The Steve Martin BrothersUS135
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1981
2009The Crow: New Songs for the 5-String BanjoUS93
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 2009
2011Rare Bird AlertUS43
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 2011
mit Steep Canyon Rangers
2013Love Has Come for YouUS21
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 2013
mit Edie Brickell
2015So FamiliarUS126
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 2015
mit Edie Brickell
2017The Long-Awaited AlbumUS189
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 2017
mit Steep Canyon Rangers

Weitere Veröffentlichungen

  • 2007: Born Standing Up
  • 2014: Live (mit Edie Brickell & Steep Canyon Rangers)

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1977Grandmother’s Song
Let’s Get Small
US72
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1977
1978King Tut
A Wild and Crazy Guy
US17
Gold
Gold

(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1978
1979Cruel Shoes
Comedy Is Not Pretty!
US91
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1979

Literarische Veröffentlichungen

  • Cruel shoes. G. P. Putnam’s Sons, New York 1979, ISBN 978-0-399-12304-7. (Kurzgeschichten)
  • Picasso at the lapin agile and other plays. Grove Press, New York 1997, ISBN 978-0-8021-3523-0. (Theaterstücke)
  • Sehr erfreut, meine Bekanntschaft zu machen. Manhattan 2004, ISBN 3-442-54574-9. (mit Detlev Ullrich)
  • Shopgirl. Hyperion, New York 2001, ISBN 978-0-7868-8568-8. (Erzählung)
  • Blanker Unsinn. Goldmann, München 2002, ISBN 978-3-442-45152-4. (Kurzgeschichten)

Deutsche Synchronstimmen

Martin wurde im Laufe seiner Karriere von mehreren Synchronsprechern synchronisiert; meistens wurde Norbert Gescher (Der kleine Horrorladen, Ein Ticket für Zwei, Im Dutzend billiger) eingesetzt. Ein anderer, häufig eingesetzter Synchronsprecher war Eckart Dux (My Blue Heaven, Vater der Braut); Dux las 2001 das Hörbuch zu Blanker Unsinn von Martin ein.[4] Zum Einsatz kamen auch unter anderem Hans-Werner Bussinger, Frank-Otto Schenk oder Randolf Kronberg.[5]

Weblinks

Commons: Steve Martin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 2015 Steve Martin Tribute. In: afi.com. American Film Institute (AFI), 4. Juni 2015, abgerufen am 13. September 2015.
  2. a b Chartquellen: US
  3. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
  4. Steve Martin - Blanker Unsinn. In: HoerNews.de. Abgerufen am 2. Juni 2019.
  5. Steve Martin. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. Juni 2019.

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Steve Martin reads his "thousand-dollar set list" at MerleFest, 2011. Photo by Forrest L. Smith, III.
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Steve Martin, performing in Concord, CA, on August 11th, 2017.
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Steve Martin in Sweden promoting "Dead Men Don't Wear Plaid"