Stelzlmühle

Stelzlmühle
Stadt Pfreimd
Koordinaten: 49° 29′ 12″ N, 12° 14′ 20″ O
Höhe: 452 m
Einwohner:(Mai 2011)
Postleitzahl:92536
Vorwahl:09606
Stelzlmühle (Bayern)

Lage von Stelzlmühle in Bayern

Stelzlmühle ist ein Ortsteil der Stadt Pfreimd im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).[2][3][4]

Geografie

Stelzlmühle liegt am Stelzlmühlbach 4,5 Kilometer südöstlich von Pfreimd. Südöstlich der Stelzlmühle erhebt sich der 545 Meter hohe Götzenberg. Der Stelzlmühlbach fließt in Richtung Nordwesten der Pfreimd zu, in die er bei Oberpfreimd mündet. Westlich der Stelzlmuhle bildet der Stelzlmühlbach ein enges Durchbruchstal, das den Namen Rote Leite trägt. Von Stelzlmühle aus führt ein örtlicher Wanderweg am Nord-, später Nordosthang dieses Tales entlang bis nach Pfreimd.[2][3]

Geschichte

In einem Rechenschaftsbericht aus dem Jahr 1718 wurde erwähnt, dass eine Frau Rabensteiner 1663 die Stelzlmühle (auch: Stelzenmühl, Stelzenmühle, Stölzmühl, Gäzlmühl, Stelzenmühlhöfl, Stelzmühle) gekauft habe.[5]

Im Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1808 war die Stelzlmühle mit einem Anwesen und einem Nebenhäusl aufgeführt. Als Besitzer wurde Georg Jacob Stahl genannt.[6]

1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Stelzlmühle kam zur Obmannschaft Hohentreswitz. Zur Obmannschaft Hohentreswitz gehörten: Hohentreswitz, Söllitz, Stein, Gnötzendorf, Oberpfreimd, Weihern, Rappenberg, Löffelsberg, Aspachmühle, Stelzlmühle und die „Stadt Pfreimd mit den unmittelbar ämtischen Untertanen“.[7]

Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Stelzlmühle zum Steuerdistrikt Hohentreswitz. Der Steuerdistrikt Hohentreswitz bestand aus den Dörfern Hohentreswitz mit dem von Kargschen Schloss und Rappenberg, dem Weiler Löffelsberg, den Einöden Aspachmühle, Stelzlmühle und Götzenmühle und der Waldung Rappenberger Höllengrund. Er hatte 46 Häuser, 305 Seelen, 200 Morgen Äcker, 35 Morgen Wiesen, 50 Morgen Holz, 1 Weiher, 25 Morgen öde Gründe und Wege, 1 Pferd, 80 Ochsen, 40 Kühe, 30 Stück Jungvieh, 40 Schafe und 15 Schweine.[8]

Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Stelzlmühle zur Ruralgemeinde Hohentreswitz. Die Gemeinde Hohentreswitz bestand aus den Ortschaften Hohentreswitz mit 42 Familien, Aspachmühle mit 1 Familie und Stelzlmühle mit 1 Familie.[9] Die Gemeinde Hohentreswitz wurde 1978 in die Gemeinde Pfreimd eingegliedert.[10]

Stelzlmühle gehört zur Nebenkirche Pamsendorf der Pfarrei Hohentreswitz. 1997 hatte Stelzlmühle einen Katholiken.[11][12][13] Anfang des 21. Jahrhunderts wurde aus den Pfarreien Trausnitz, Hohentreswitz und Weihern die Pfarreiengemeinschaft Trausnitz mit Hohentreswitz und Weihern gebildet.[14]

Einwohnerentwicklung ab 1819

1819–1913
JahrEinwohnerGebäude
18191 Familiek. A.[9]
182872[15]
1838142[11]
186457[16]
187567[17]
188591[18]
190051[19]
191371[12]
1925–2011
JahrEinwohnerGebäude
192561[20]
195051[21]
196161[22]
196461[15]
19705k. A.[23]
198711[24]
20115k. A.[1]

Literatur

  • Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7

Einzelnachweise

  1. a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  2. a b Stelzlmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 20. Februar 2022.
  3. a b Stelzlmühle bei bavarikon.de. Abgerufen am 20. Februar 2022.
  4. Ortschaft Hohentreswitz, Stelzlmühle bei pfreimd.de. Abgerufen am 20. Februar 2022.
  5. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 271
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 331
  7. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 406
  8. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 399
  9. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 415
  10. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 437
  11. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 184 (Digitalisat).
  12. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 361 (Digitalisat).
  13. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 730
  14. Pfarreiengemeinschaft Trausnitz mit Hohentreswitz und Weihern bei pfarrei-trausnitz.de. Abgerufen am 20. Februar 2022.
  15. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 423
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 702, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 825 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 860 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 866 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 736 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 544 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 139 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 278 (Digitalisat).

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