Steinseehütte

Steinseehütte
ÖAV-Schutzhütte Kategorie I
Steinseehütte von Südosten. Dahinter Hinterer Gufelkopf, Steinkarspitze, Parzinntürme und Spiehlerturm

Steinseehütte von Südosten. Dahinter Hinterer Gufelkopf, Steinkarspitze, Parzinntürme und Spiehlerturm

Lageim Steinkar; Tirol, Österreich
GebirgsgruppeLechtaler Alpen
Geographische Lage:47° 13′ 34″ N, 10° 35′ 14″ O
Höhenlage2061 m ü. A.
Steinseehütte (Tirol)
Steinseehütte
BesitzerAlpenverein Landeck des ÖAV
Erbaut1924; Umbau: 1954, 1966/68, 1983
BautypSchutzhütte
ErschließungMaterialseilbahn von der Hinterstarkalpe
Übliche ÖffnungszeitenMitte Juni bis Ende September
Beherbergung24 Betten, 60 Lager
Winterraum12 Lager
Weblinkwww.steinseehuette.at
HüttenverzeichnisÖAV DAV

Die Steinseehütte ist eine Schutzhütte der Sektion Landeck des Österreichischen Alpenvereins in den Lechtaler Alpen, Tirol, Österreich.

Lage

Die 1924 erbaute Steinseehütte liegt auf einer Höhe von 2061 m ü. A. im Steinkar. Der namengebende Steinsee liegt etwa 20 Gehminuten entfernt und 160 Höhenmeter oberhalb der Hütte.

Geschichte

Bereits 1924 wurde die erste kleine Holz-Hütte in dem vor allem für Kletterer beliebten Gebiet erbaut. Kurz darauf wurde ein Küchenraum angebaut. 1954 wurde an die bisherige Hütte ein Steinbau angefügt. Zwischen 1966 und 1968 wurde ein zweiter Erweiterungsbau angebaut. 1983 konnte der Rohbau eines weiteren Anbaus erstellt werden, bei dem im folgenden Jahr der Innenausbau folgte.

2017 wurde wieder ein Anbau angebaut.[1]

Zugänge

Von Zams bei Landeck über die Alfuzhütte/Alfuzalm durch das Starkenbachtal, 5 Stunden, Südaufstieg. Es gibt einen mit PKW befahrbaren Weg zur Alfuzhütte, private Skihütte, teilweise bewirtschaftet, Parkplatz, ab hier 2,5 bis 3 Stunden.

Nachbarhütten und Übergänge

  • zum Württemberger Haus über Roßkarscharte und Gebäudljöchl, 4 Stunden. Der Abstieg von der Roßkarscharte führt durch eine unangenehme, plattige Rinne, längere Seilversicherung. Für Ungeübte ohne erfahrene Begleitung ist der Übergang ungeeignet.
  • zur Hanauer Hütte entweder über die vordere oder die hintere Dremelscharte, 2,5 bzw. 3,5 Stunden. Beide Übergänge erfolgen über längere lockere Schutthänge und erfordern Trittsicherheit. Von der Steinseehütte aus geht man besser die vordere, westliche Dremelscharte, von der Hanauer Hütte aus die hintere, östliche, da man den steileren Teil dann im Anstieg hat.
  • zur Muttekopfhütte durch das Larsennkar, wenig begangen, abwechslungsreich, lang (laut AV-Führer 6 h, eher länger), über die Verborgene Gratscharte am Bergwerkskopf. Kaum markiert. Alternativ die ebenfalls lange Route an der Hanauer Hütte vorbei über Galtseitjoch und Muttekopfjoch, viel begangen.

Gipfel

  • Dremelspitze, 2741 m, Normalweg (markiert) Schwierigkeitsgrad II, weitere Anstiege bis VI („die schönste Kletterei in brüchigem Gestein“),
  • Steinkarspitze, 2650 m, u. a. leichter Klettersteig, weitere Anstiege bis Schwierigkeitsgrad VI
  • Parzinnspitze 2613 m, Schwierigkeitsgrad II
  • Südwestlicher Parzinnturm, 2590 m, Ostkante („Lange Kante“), Schwierigkeitsgrad III, eine der beliebtesten Klettertouren der Umgebung, Abstieg über die Südflanke I
  • Nordöstlicher Parzinnturm, 2582 m, Westflanke Schwierigkeitsgrad I, weitere Touren III bis IV
  • Spiehlerturm, ca. 2550 m, beliebter Kletterzacken, Normalanstieg Schwierigkeitsgrad III+, ausgesetzt, weitere Routen bis V+
  • Schneekarlespitze, 2647 m, Normalweg Schwierigkeitsgrad II+, viele weitere Routen im Bereich IV bis V
  • Bergwerkskopf, 2728 m, Normalweg Schwierigkeitsgrad II bis III, weitere Routen bis V

Klettern

Die Umgebung der Steinseehütte bietet viele Klettermöglichkeiten. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Klassiker mit Bohrhaken sparsam saniert. Daneben gibt es einige neue, sehr gut abgesicherte Routen. Als Beispiel sei die Route „Gusta“[2] genannt. Am Sockel der Schneekarlespitze gibt es einige Klettergärten. Dank der großen Anzahl von Kletterrouten unterschiedlicher Schwierigkeit und Absicherungszustand eignet sich das Gebiet um die Steinseehütte hervorragend, um den Schritt vom Sportklettern oder Hallenklettern zum Alpinklettern zu wagen.

Karten und Literatur

  • Alpenvereinskarte 3/4 Lechtaler Alpen - Heiterwand und Muttekopfgebiet (1:25.000)
  • Heinz Groth / Rudolf Wutscher: Gebietsführer Lechtaler Alpen. Bergverlag Rother, München, ISBN 978-3-7633-3261-8
  • Dieter Seibert: AVF alpin, Lechtaler Alpen. Bergverlag Rother, München, ISBN 978-3-7633-1268-9

Weblinks

Commons: Steinseehütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte der Steinseehütte. Abgerufen am 20. Juni 2019.
  2. http://www.bergsteigen.com/de/touren.aspx?ID=1493

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Parzinntuerme.jpg
(c) Karl Haarmann, CC-BY-SA-3.0
Parzinntürme, fotografiert von der Steinseehütte, Lechtaler Alpen, Österreich
Blick von der hinteren Dremelscharte.jpg
(c) Karl Haarmann, CC-BY-SA-3.0
Blick von der hinteren Dremelscharte, Lechtaler Alpen, Österreich
Steinseehütte, Steinkarspitze.JPG
Autor/Urheber: Svíčková, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Steinseehütte von SO. Hintergrund: Hinterer Gufelkopf, Steinkarspitze, Parzinntürme, Spiehlerturm
Steinsee.jpg
Autor/Urheber: Knochen, Lizenz: CC BY 3.0
Der Steinsee in der Nähe der Steinseehütte
Dremelspitze03.jpg
Normalweg auf die Dremelspitze, Lechtaler Alpen, Tirol, Österreich; mit Steinsee und Steinseehütte
Gipfelaufbau des Spiehlerturms.jpg
(c) Karl Haarmann, CC-BY-SA-3.0
Gipfelaufbau des Spiehlerturms fotografiert vom Normalweg, Lechtaler Alpen, Österreich
Steinseehuette2.jpg
Autor/Urheber: Wulf Alex, Lizenz: CC BY 2.5
Steinseehütte, Lechtaler Alpen, Österreich. Im Hintergrund der Bergwerkskopf (2728 m), aufgenommen vom Gufelgrasjoch am Wanderweg E4 zum Württemberger Haus
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