Steinhaus (Petersberg)

Steinhaus
Gemeinde Petersberg
Koordinaten:50° 36′ N, 9° 45′ O
Höhe: 283 m ü. NHN
Fläche:3,35 km²[1]
Einwohner:949 (31. Dez. 2014)[1]
Bevölkerungsdichte:283 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 1971
Postleitzahl:36100
Vorwahl:0661
Ortsansicht von Südwesten
Ortsansicht von Südwesten

Steinhaus ist ein Ortsteil der Gemeinde Petersberg im Landkreis Fulda in Hessen. Der Ort liegt in Osthessen am Rand der Rhön.

Geschichte

Das Wort von Dragebodo von Steinhaus („Steinhaus“ = Steinernes Haus, Burg) gilt bis heute als Beweis für die erste urkundliche Erwähnung von Steinhaus im Jahre 1187 als Dorf des fuldischen Amtes Bieberstein war. Früher lag im nördlichen Ortsbereich auf einem Sporn eine kleine Burg, die heute völlig verschwunden ist. Schon 1420 stand ein Gebetsgebäude in Form einer Kapelle im Dorf und ein campanator (Glöckner) wird genannt. Die Kirchengeschichte zeigt, dass 1594 Steinhaus noch Teil der Pfarrei Margretenhaun mit dem Priester Mario Huder war. Bis heute sind die Huders in beiden Kirchengemeinden stark vertreten. Im Jahr 1885 wurde es unter Bischof Georg von Kopp von Fulda eigenständige Pfarrei. Der Mittelpunkt dieser ist die Pfarrkirche St. Nikolaus und Valentinus.

Zuvor war es 1761 im Oberamt Bieberstein und später 1802 Sitz einer Schultheißerei des Zentoberamts Fulda.

Neugliederung

Seit der Gebietsreform am 31. Dezember 1971 gehört der Ort zur Gemeinde Petersberg.[2]

Infrastruktur

Das Dorf verfügt über:

Besondere Feiertage der Gemeinde:

  • Nikolaus (6.12., Titularfest)
  • Valentinus (14.2., Titularfest)
  • Wendelinus (20.10. Titularfest der Kapelle auf dem Werthesberg und Hagelfeiertag (Montag vor Christi Himmelfahrt))

Verkehr

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt der RMV mit der Buslinie 6 sicher.

Durch den Ort führt die Landesstraße 3429.

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

Katholische Pfarrkirche

Im Jahre 1891–1892 wurde im Dorf die heutige Kirche St. Nikolaus und Valentin in neugotischen Stil errichtet. Architekt des Gebäudes war Georg Kegel aus Kassel. Im Besitz der Kirche sind neben mehreren Holzreliefs des Kreuzwegs von Christi, Grabplatten und einer Weihnachtskrippe noch zwei Holzkruzifixe. Eines davon stammt noch aus dem Jahre 1712 und zeigt eine Holzfigur von St. Antonius von Padua. Ein schlichter Taufstein von 1569 gehört ebenfalls zum Eigentum der Kirche.

Die Wendelinuskapelle

Wallfahrtskapelle St. Wendelinus

Schon 1712 fand man an der Stelle, wo nun die Wallfahrtskapelle steht, ein Holzkreuz. Dort wurde bereits zu dieser Zeit und auch noch heute bei der traditionellen Eichsfelder Walldürn-Wallfahrt gehalten und pausiert.

Die Kapelle ist östlich des Dorfes auf dem Werthesberg zu finden. 1761 wurde der Grundstein für das Bethaus gelegt, welches 1881 noch erweitert wurde. Das Gebäude bekam 1908 seinen kirchlichen Segen. Der Architekt Hermann Mahr aus Fulda entwarf den neugotischen Bau, um den sich sieben zusätzliche Häuschen in einem Halbkreis hinter der Kapelle scharen. Die sogenannten Heiligenhäuser sind alle mit Eisenblechtüren verschlossen. Hinter diesen verbergen sich die sieben Schmerzen der Mariä. Vor der Kapelle stößt man auf zwei größere Heiligenhäuser. Diese zeigen zum einen eine Herz-Jesu-Figur und ein Relief eines Kriegers – ein Gefallenendenkmal.

Einzelnachweise

  1. a b Einwohnerzahlen (Haupt- und Nebenwohnsitze) der Gemeinde Petersberg, abgerufen im Februar 2016.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 393.

Literatur

  • Erwin Sturm: Die Bau- und Kunstdenkmale des Fuldaer Landes; Erster Band, Der Altkreis Fulda, Zweite neuverfasste Auflage. Verlag Parzeller, Fulda 1989.

Weblinks

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Petersberg Steinhaus Chapel St Wendelinus f.png
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St Wendelinus Chapel near Steinhaus, Petersberg, Hesse, Germany
Steinhaus von Südwesten.jpg
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Steinhaus (Gemeinde Petersberg, Landkreis Fulda) - von Südwesten gesehen. Rechts im Hintergrund der Werthesberg.