Stefan Niggemeier

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0
Stefan Niggemeier, 2017

Stefan Niggemeier (* 15. Dezember 1969 in Harderberg, jetzt Georgsmarienhütte) ist ein deutscher Medienjournalist. Er war bis März 2006 verantwortlicher Medienredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Er ist der Gründer und Herausgeber zweier medienkritischer Watchblogs: des 2004 gestarteten Bildblogs sowie des um die Jahreswende 2015/2016 gestarteten Onlineportals Übermedien.[1][2][3][4]

Leben

Stefan Niggemeier wurde in Harderberg bei Osnabrück (heute ein Stadtteil von Georgsmarienhütte im Landkreis Osnabrück) geboren. Er wuchs in Lechtingen und Rulle auf und besuchte das Gymnasium Carolinum in Osnabrück. Nach dem Abitur im Jahr 1989 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie ein Jahr in Birmingham (England) und schloss sein Studium als Diplom-Journalist ab.[5]

Erste berufliche Erfahrungen sammelte er nach dem Abitur bis 1993 als fester freier Mitarbeiter bei der Neuen Osnabrücker Zeitung seiner Heimatregion. Von 1991 bis 1995 besuchte er die Deutsche Journalistenschule in München als Mitglied der 30. Lehrredaktion. 1996 und 1997 arbeitete er als Redakteur für elektronische Medien bei Werben & Verkaufen, einem Fachmagazin für die Kommunikationsbranche. Für die Süddeutsche Zeitung schrieb er von 1997 bis 1999 als sogenannter fester Freier regelmäßig Berichte für die Medienseite und war gleichzeitig Hamburg-Korrespondent von kressreport, der Zeitschrift des Medien-Fachverlages kress verlag GmbH. Von 2001 bis Anfang 2006 war er verantwortlicher Medienredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Im Juni 2004 gründete er zusammen mit dem Medienjournalisten Christoph Schultheis das mehrfach mit Journalistenpreisen ausgezeichnete Watchblog Bildblog, das vornehmlich die Arbeit von Bild aus dem Verlag Axel Springer SE, seit April 2009 aber auch sonstiger Magazine und Zeitungen kritisch kommentiert. Im Januar 2010 gab er den Betrieb des Bildblogs an Lukas Heinser ab und fungierte anfangs als dessen Herausgeber.[6] Von Oktober 2011[7] bis Ende Mai 2013 war Niggemeier Autor des Nachrichtenmagazins Der Spiegel.[8] Von 2014[9] bis Juni 2015 war er Autor beim Online-Magazin Krautreporter.[10]

Auf seiner Website stefan-niggemeier.de betrieb Niggemeier bis 2018 ein größtenteils, aber nicht ausschließlich medienjournalistisches Blog.[11] Ausfällige Kommentare in Niggemeiers Blog, die von Konstantin Neven DuMont stammen sollen, und ein daraufhin verfasster kritischer Beitrag Niggemeiers[12] waren im Spätherbst 2010 maßgeblicher Auslöser einer Affäre, die zum Ausscheiden Neven DuMonts aus dem Verlag seiner Familie führte.[13]

Niggemeier ist Mitglied bei Freischreiber, dem Berufsverband freier Journalisten.[14] Im Januar 2016 startete er zusammen mit Boris Rosenkranz das Projekt Übermedien, ein medienkritisches Onlineportal, das 2018 für den Grimme Online Award nominiert wurde.[15][16][17]

Seit 2017 bespricht er zusammen mit Sarah Kuttner im Podcast Das kleine Fernsehballett Fernsehformate. Die Ausstrahlung erfolgte bis Juni 2022 über den Streamingdienst Deezer;[18] nach einer Pause erscheinen seit Februar 2023 neue Folgen auf Podigee.[19]

Auszeichnungen

Veröffentlichungen

  • Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-30124-6.
  • Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Zapp! Merkwürdigkeiten aus der Fernsehwelt. Egmont Vgs, Köln 2008, ISBN 978-3-8025-1784-6.

Weblinks

Commons: Stefan Niggemeier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Neues Projekt von Stefan Niggemeier: Kritik für Kritische. In: taz.de. 13. Januar 2016, abgerufen am 3. November 2022.
  2. Felix Stephan: "Übermedien": Der Journalistenflüsterer. In: zeit.de. 17. Januar 2016, abgerufen am 3. November 2022.
  3. Stefan Niggemeier: Unabhängigkeitserklärung. In: stefan-niggemeier.de. 3. Februar 2016, abgerufen am 3. November 2022.
  4. Markus Ehrenberg: Stefan Niggemeier startet Portal für Medienkritik. In: tagesspiegel.de. 13. Januar 2016, abgerufen am 3. November 2022.
  5. Interview mit Bettina Rust in der Radiosendung Hörbar Rust. (MP3 (58,7 MB)) In: Radio Eins. 11. März 2012, abgerufen am 3. April 2013.
  6. In eigener Sache. In: Bildblog. 25. Januar 2010, abgerufen am 3. November 2022.
  7. Niggemeier wechselt zum "Spiegel". In: sueddeutsche.de. 13. September 2011, abgerufen am 3. November 2022.
  8. Stefan Niggemeier: Ausmitteilung. In: Stefan-Niggemeier.de. 4. Mai 2013, abgerufen am 3. November 2022.
  9. Die Krautreporter können loslegen. In: zeit.de. 13. Juni 2014, abgerufen am 3. November 2022.
  10. Stefan Niggemeier: In eigener Sache: Die Krautreporter und ich. In: stefan-niggemeier.de. 15. Juni 2015, abgerufen am 3. November 2022.
  11. a b Jochen Voß: Stefan Niggemeier ist "Journalist des Jahres". In: DWDL.de. 12. Dezember 2007, abgerufen am 7. Januar 2024.
  12. Stefan Niggemeier: Eine systematische Störung. In: Stefan-Niggemeier.de. 18. Oktober 2010, abgerufen am 3. November 2022.
  13. Affäre um Verlegersohn: Konstantin Neven DuMont muss Vorstand verlassen. In: Spiegel Online. 9. Dezember 2010, abgerufen am 3. November 2022.
  14. Stefan Niggemeier. In: Freischreiber. Abgerufen am 3. November 2022.
  15. Wichtige Nachricht: Übermedien gestartet. In: uebermedien.de. 13. Januar 2016, abgerufen am 3. November 2022.
  16. Felix Stephan: "Übermedien": Der Journalistenflüsterer. In: zeit.de. 17. Januar 2016, abgerufen am 3. November 2022.
  17. Übermedien. In: grimme-online-award.de. Abgerufen am 3. November 2022.
  18. Staffel 11, Folge 16: Die Letzte. In: kleinesfernsehballett.de. 22. Juni 2022, archiviert vom Original; abgerufen am 22. Juni 2022.
  19. Das kleine Fernsehballett - Podcast
  20. Medienpreise 2012: Ausschnitte aus den Begründungsurkunden. In: gfds.de. 31. Mai 2012, abgerufen am 3. November 2022.
  21. Bert-Donnepp-Preis an epd Film-Autor Georg Seeßlen. In: epd-film.de. 22. Januar 2018, abgerufen am 3. November 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

2017-05-09 Stefan Niggemeier (re-publica 17) by Sandro Halank–1.jpg
(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0
Stefan Niggemeier (journalist) at re:publica 17