Staustufe

Mosel-Staustufe Koblenz von links: 2 Schleusen mit Trennmole und Trenndamm, Bootsschleuse, Wehr, Wasserkraftwerk und Fischaufstieg (Fließrichtung vom unteren Bildrand)
Staumauer der Lechstaustufe 13 – Dornstetten bei Landsberg am Lech

Eine Staustufe ist eine Anlage zum Aufstauen eines Flusses, um den Wasserstand flussaufwärts und flussabwärts zu regeln. Meistens liegen in einem staugeregelten Flussabschnitt mehrere Staustufen hintereinander. Häufiger Anlass zum Errichten einer Staustufe ist die Erleichterung der Schiffbarkeit und die Gewinnung von elektrischer Energie durch Laufwasserkraftwerke.

Die Stauanlage ist in der Regel – im Unterschied zu einer Talsperre – ein Anstau, der im Wesentlichen nur den Fluss und nicht die ganze Talbreite absperrt. Sie besteht aus einem Wehr und ggf. einem Wasserkraftwerk und einer Schiffsschleusenanlage. Oberhalb einer Staustufe befindet sich die Stauhaltung, die gelegentlich eine seeartige Erweiterung (Stausee) ist und je nach Gelände von Stauhaltungsdämmen seitlich begrenzt wird.

Je nach Bauart wird zwischen verschiedenen Wehren unterschieden:

  • Steuerbare (bewegliche) Wehre:
Durch Einbau von Steuerorganen (Wehrverschlüssen), hierzu zählen Zug- und Drucksegment, Aufsatzklappe und Schütz, kann der Wasserstand im Oberwasser des Wehres bedarfsgerecht gesteuert werden.
  • Nicht steuerbare (feste) Wehre:
Das Wehr besteht aus einem starren, nicht veränderbaren Staukörper ohne Regelungsorgane.

Größere Wehranlagen werden meist mit mehreren Wehrfeldern mit Wehrverschlüssen (Regelungsorganen) ausgerüstet, die getrennt voneinander bedient werden können. Aus Sicherheitsgründen sollten Wehre ein Feld mehr haben als erforderlich (n-1-Regel), damit eines gefahrlos infolge Revision oder Verklausung bei Hochwasserereignissen ausfallen kann.

An schiffbaren Gewässern verfügen Staustufen über Schleusen, um der Schifffahrt die Überwindung des Höhenunterschieds zu ermöglichen.

Um die Durchgängigkeit des Fließgewässers für aquatische Organismen zu gewährleisten, werden zunehmend Umgehungsgerinne bzw. Fischtreppen angeordnet oder ein Teil der Wehranlage als flach geneigte Sohlrampe ausgeführt.

Beispiele für durch Staustufen geregelte schiffbare Flüsse sind:

Sehr kleine Staustufen dienen der Abflussmessung (Pegel). Die Höhe des Wasserstandes über dem Überfall gibt Auskunft über die abfließende Wassermenge. Der Überfall eines Pegels enthält meist eine dreieckförmige Aussparung für kleine Wassermengen.

Siehe auch

Literatur

  • DIN 4048-1 Wasserbau, Begriffe, Stauanlagen; Januar 1987
  • DIN 4054 Verkehrswasserbau, Begriffe; September 1977
  • DIN 19700 Stauanlagen, Teil 13: Staustufen

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Lechstaustufe unterhalb von Seestall.JPG
Lech, Staustufe 13 bei Dornstetten, Gemeinde Unterdießen. Flusskm. 94, Stauhöhe: 8m. Laufwasserkraftwerk, Leistung: 8,2 MW, 613m ü. NN, Betreiber: EON