Stattegg

Stattegg
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Stattegg
Stattegg (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Steiermark
Politischer Bezirk:Graz-Umgebung
Kfz-Kennzeichen:GU
Fläche:25,85 km²
Koordinaten:47° 8′ N, 15° 25′ O
Höhe:432 m ü. A.
Einwohner:3.019 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:117 Einw. pro km²
Postleitzahl:8046
Vorwahl:0316
Gemeindekennziffer:6 06 46
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 1
8046 Stattegg
Website:www.stattegg.eu
Politik
Bürgermeister:Andreas Kahr-Walzl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Stattegg im Bezirk Graz-Umgebung
Lage der Gemeinde Stattegg im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)DeutschfeistritzDobl-ZwaringEggersdorf bei GrazFeldkirchen bei GrazFernitz-MellachFrohnleitenGössendorfGratkornGratwein-StraßengelHart bei GrazHaselsdorf-TobelbadHausmannstättenHitzendorfHitzendorfKainbach bei GrazKalsdorf bei GrazKumbergLaßnitzhöheLiebochNestelbach bei GrazPeggauRaaba-GrambachSankt BartholomäSankt Marein bei GrazSankt Oswald bei PlankenwarthSankt Radegund bei GrazSeiersberg-PirkaSemriachStatteggStiwollThalÜbelbachPremstättenVasoldsbergWeinitzenWerndorfWundschuhGrazSteiermark
Lage der Gemeinde Stattegg im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Das Statteggertal gesehen von der Rannach, im Hintergrund der Grazer Schlossberg
Das Statteggertal gesehen von der Rannach, im Hintergrund der Grazer Schlossberg
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Stattegg ist eine Gemeinde mit 3019 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) in der Steiermark nördlich angrenzend an Graz, am Fuße des Schöckls.

Geografie

Stattegg liegt im Tal des Andritzbaches, direkt nördlich des Grazer Stadtbezirkes Andritz. Es erstreckt sich zwischen 387 m und 1340 m Seehöhe am Niederschöckl. Die Gemeinde gehört zum Grazer Bergland. Im Gemeindegebiet befinden sich fünf Berge über 1000 m Höhe: der Zwölferkogel (1192 m), die Erhardhöhe (1049 m), der Hohenberg (1048 m), die Hohe Rannach (1018 m) und als Vorgipfel des Schöckls der Niedere Schöckl (1340 m).

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 13 Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Buch (67)
  • Eichberg (259)
  • Hochgreit (272)
  • Hohenberg (108)
  • Hub (622)
  • Kalkleiten (62)
  • Krail (157)
  • Leber (72)
  • Mühl (284)
  • Neudorf (351)
  • Rannach (176)
  • Steingraben (19)
  • Ursprung (570)

Die Gemeinde besteht aus den beiden Katastralgemeinden Stattegg und Stattegg-St. Veit ob Graz.

Nachbargemeinden

GratkornSemriachSankt Radegund bei Graz
GratkornKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtWeinitzen
GratkornGrazGraz

Geschichte

Der Name Stattegg leitet sich vom Namen der Burg ab, die auf einem Hügel errichtet wurde. Die erste Silbe kommt von „sta“ (althochdeutsch: stehen), „eck/egg“" ist ein scharfer Geländewinkel (circa 120 Grad). Weil dort das ebene Land am Berg ansteht, wurde sie „Stadeck“ genannt.[2]

Im Mittelalter waren die Stadecker ein bedeutendes Ministerialengeschlecht (Diener des Landesfürsten). Ihr Stammsitz war die Burg Stadeck im heutigen Ortsteil Hub auf dem Hügel zwischen Huberwirt und Volksschule. Sie stellten einen Erzbischof von Salzburg (Erzbischof Ulrich I. von Stadeck, 26. Erzbischof von Salzburg, 1256–1265), einen Minnesänger, Rudolf von Stadegge und mehrere Landeshauptleute (Leutold von Stadeck (1255), Hartnid von Stadeck (1292–1299), Leutold von Stadeck (1362–1364), Hans von Stadeck (1396–1398)). Im Jahr 1400 sind sie mit dem Tod von Hans von Stadeck und dessen Sohn Leuthold ausgestorben.[2]

Seit 1951 wird der Stattegger Schlossberg von der Freiwilligen Feuerwehr Stattegg als Übungsgelände benützt.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche Maria Schutz in Kalkleiten
Das alte Kalkwerk
  • Kirche Maria Schutz in Kalkleiten, erbaut 1962 (am Hochplateau im Osten am Schöckl)
  • Altes Kalk- und Schotterwerk (gegründet 1890, eingestellt 1966, zwei Kalköfen seit 1981 unter Denkmalschutz)
  • Andritz-Ursprungquelle (Jakob-Lorber-Begegnungsstätte), wird von vielen als Heilwasser mit besonderen Wirkungen bezeichnet. Untersuchungen zeigen jedoch, dass es sich um einfaches Quellwasser handelt, das in dieser Form im ganzen Alpenraum zu finden ist. Weiters fand man aufgrund der darin schwimmenden Fische und Enten zahlreiche Verunreinigungen des Wassers. Der Quellteich ist von einer 400-jährigen Mauer umgeben.
  • Ruinenreste der Burg Stadeck auf dem Stattegger Schlossberg zwischen Huberwirt und Volksschule (heute Festplatz der Freiwilligen Feuerwehr)
  • Alpengarten Rannach (auf dem Höhenrücken westlich des Statteggertales, 2007 wieder eröffnet)[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 65 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 22 im Haupt- und 43 im Nebenerwerb geführt. Die Haupterwerbsbauern bewirtschafteten 65 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 29 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 11 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (93), freiberufliche Dienstleistungen (78) und der Handel (40 Mitarbeiter).[4][5][6]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2021[7]201120012021[7]20112001
Land- und Forstwirtschaft 1)386575544241
Produktion15146544015
Dienstleistung21815649442250116

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 1321 Erwerbstätige in Stattegg. Davon arbeiteten 192 in der Gemeinde, mehr als 85 Prozent pendelten aus.[8]

Verkehr

Stattegg liegt abseits der Hauptverkehrsstraßen. Da die Gemeinde am Talschluss liegt, gibt es keinen Durchgangsverkehr. Die Pyhrn Autobahn (A 9) ist rund fünf Kilometer entfernt und über die Anschlussstelle Graz-Nord (175) erreichbar. Die Grazer Straße (B 67) ist etwa vier Kilometer entfernt. In Stattegg befindet sich kein Bahnhof. Die Entfernung zum Hauptbahnhof Graz beträgt circa. sieben Kilometer. Die Linie 53 der Graz AG Verkehrsbetriebe fährt vom Hauptbahnhof nach Stattegg, Fuß der Leber und die Linie 45 von Andritz über St. Veit nach Rannach. Die Linie 47 von Andritz über Kalkleiten zur Leber wurde im Jahr 2015 eingestellt. Der Flughafen Graz ist rund 17 km entfernt.

Die Abwässer der Gemeinde werden in der Kläranlage der Stadt Graz in Gössendorf gereinigt und anschließend der Mur zugeführt.[9]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2020 aus Mandataren folgender Parteien zusammen:[10]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:

Partei2020[10]2015[11]2010[12]
Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.
ÖVP6814171055631010336210
SPÖ96600266160204232504
Die Grünen2991830256150201300801
FPÖ32200111070100900500
Bürgerliste537335
Wahlbeteiligung68 %73 %75 %

Bürgermeister

  • bis 2006 Helmut Möstl (ÖVP)
  • bis 2020 Karl Zimmermann (ÖVP)
  • seit 2020 Andreas Kahr-Walzl (ÖVP)[13]

Wappen

Die Verleihung[14] des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Juni 1954.

Blasonierung (Wappenbeschreibung): Ein silberner Pfahl im grünen Felde.[15]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1952 Josef Krainer (1903–1971), Landeshauptmann
  • 1952 Ulrich Lässer, Gemeinderat
  • 1954 Heribert Ringer, Bürgermeister 1951–1965
  • 1965 Alexander Mayer
  • 1978 Friedrich Niederl (1920–2012), Landeshauptmann
  • 1978 Eduard Matzenauer, Bürgermeister 1965–1988
  • 1984 Josef Krainer (1930–2016), Landeshauptmann
  • 2006 Helmut Möstl, Bürgermeister 1988–2006

Mit Stattegg verbundene Persönlichkeiten

  • Franz Feiertag (* 5. Dezember 1955 in Graz), Einzel-Europameister im Orientierungsreiten 2010[16]
  • Gerald Ganglbauer (* 24. Februar 1958 in Graz), Verleger und Botschafter für Parkinson-Selbsthilfegruppen
  • Florian Kainz (* 24. Oktober 1992), österreichischer Fußballer

Literatur

Friedrich Stehlik, Brigitte Ludwig: Zeitreise durch Stattegg, Gemeinde Stattegg, 2013 ISBN 3-200-03239-1

Weblinks

Commons: Stattegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. a b Friedrich Stehlik: „Stattegg“, Eigenverlag der Gemeinde Stattegg, 1984.
  3. Alpengarten Rannach
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Stattegg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Stattegg, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Stattegg, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  7. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 7. November 2023.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Stattegg, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  9. Holding Graz zitiert in: Josef Riegler: Chronik der Marktgemeinde Gössendorf. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage, Marktgemeinde Gössendorf 2017, S. 163–165.
  10. a b Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  11. Wahlen 2015. Land Steiermark, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  12. Wahlen. Land Steiermark, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  13. Bürgermeister. Gemeinde Stattegg, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  14. Landes Gesetzblatt (LGBl.) 1954, 5.Stück, Nr. 16. (TIFF) In: ALEX – Historische Rechts- und Gesetzestexte Online. Österreichische Nationalbibliothek, S. 65-66, abgerufen am 4. März 2023.
  15. Die neueren steirischen Gemeindewappen. (PDF) In: Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs: Folge 12 (1962). Steiermärkisches Landesarchiv, S. 43, abgerufen am 4. März 2023.
  16. Sigi Palz: Vergoldetes Urgestein; in: Kleine Zeitung vom 7. September 2010, S. 46.

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StatteggKircheMariaSchutz2.JPG
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Kirche Maria Schutz in Stattegg, Steiermark, Österreich
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Altes Kalkwerk in Stattegg, Steiermark, Österreich
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Bezirk Graz-Umgebung, Steiermark
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Statteggertal gesehen vor der Rannach