Stadion am Quenz

Stadion am Quenz
Stahlstadion
Stahlstadion brandenburg, gegentribüne.JPG
Die Gegentribüne im Stahlstadion
Daten
OrtDeutschland Brandenburg an der Havel, Deutschland
Koordinaten52° 24′ 47,7″ N, 12° 30′ 3,3″ O
EigentümerStadt Brandenburg
Eröffnung1955
Renovierungen1971, 1984–86, 1996
OberflächeNaturrasen
Kapazität15.500 Plätze
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
Lage
Stadion am Quenz (Brandenburg)

Das Stadion am Quenz (auch Stahlstadion) ist eine Mehrzweck-Sportanlage mit Leichtathletikanlage in der Stadt Brandenburg an der Havel, die hauptsächlich für Fußballspiele und Leichtathletikveranstaltungen genutzt wird. Das Stadion liegt im Westteil der Stadt in der Quenzsiedlung und befindet sich in städtischem Eigentum. Es ist Teil eines Sportkomplexes, zu dem neben dem zentralen eigentlichen Stadion zwei Trainingsplätze gehören. Ebenfalls war die Stahlhalle bis zu ihrem Umbau zum Stahlpalast Teil eines größeren Sportkomplexes.

Geschichte

Das Stadion wurde zwischen 1952 und 1955 durch das Stahl- und Walzwerk Brandenburg für seine Betriebssportgemeinschaft Stahl Brandenburg errichtet und erhielt zunächst keinen offiziellen Namen. Die aufgeschütteten Stadionwälle bestanden größtenteils aus dem Schutt des Kriegsgefangenenlagers, das sich bis 1945 an gleicher Stelle befand. Als die Fußballmannschaft der BSG Stahl Brandenburg 1970 den Aufstieg in die zweitklassige DDR-Liga erreicht hatte, wurden von Dezember 1970 bis August 1971 Erweiterungsarbeiten durchgeführt. So entstanden beispielsweise die ersten 7 Stehränge in der Südkurve, der Sprecherturm sowie auf der heutigen Gegengerade die Tribüne für etwa 1.800 Zuschauer (später erhöhte sich deren Fassungsvermögen durch eine zusätzlich Sitzreihe auf 2.000). Die Zuschauerkapazität wurde auf 12.000 (später auf 15.000) erhöht. Nachdem Stahl Brandenburg 1984 in die DDR-Oberliga aufgestiegen war, wurde die Haupttribüne mit etwa 800 überdachten Sitzplätzen errichtet, die Stehplätze in den Kurven wurden ausgebaut und 1986 eine elektronische Anzeigentafel installiert. Zur Saison 1988/89 wurde mit der Errichtung einer Flutlichtanlage begonnen, die 1996 fertiggestellt wurde.

Das Stadion hatte zunächst wie erwähnt keinen offiziellen Namen, im Volksmund wurde es oft Stadion der Aktivisten nach der benachbarten „Straße der Aktivisten“ (heute „Magdeburger Landstraße“) genannt, bis sich im Laufe der Jahre der Name Stahlstadion durchsetzte.

Am 30. April 1967 wurde im Stahl-Stadion vor 10.000 Zuschauern das Endspiel um den DDR-Fußballpokal zwischen Motor Zwickau und Hansa Rostock (3:0) ausgetragen. 3.000 Zuschauer sahen am 13. Mai 1987 das Länderspiel der Fußballnationalmannschaft der DDR gegen die Tschechoslowakei (2:0). Auch die Fußball-Juniorennationalmannschaft trug im Stahl-Stadion zwei Länderspiele aus. Ebenso wurden zwei Rugby-Länderspiele ausgetragen. 1989 verlor die DDR gegen die Tschechoslowakei 19:38, 2006 spielte Deutschland gegen die Amateurauswahl Wales. Der Zuschauerrekord mit offiziell 18.000 Zuschauern wurde am 5. November 1986 beim UEFA-Cup-Spiel zwischen der BSG Stahl und IFK Göteborg aufgestellt.

Nachdem sich das Stahlwerk aufgrund der wirtschaftlichen Verhältnisse 1990 aus der Sportfinanzierung zurückzog, übernahm die Stadt Brandenburg das Stadion. Im Januar 1993 wurde die Sportanlage in Stadion am Quenz umbenannt. 1996 wurde die Aschelaufbahn durch eine neue Tartanbahn ersetzt und die Flutlichtanlage mit 2000 Lux in Betrieb genommen. Die 1986 errichtete Anzeigetafel wurde in der Saison 2008/09 aufgrund des maroden Zustands von Fans des FC Stahl Brandenburg zu einer manuell betriebenen Anzeigetafel umgebaut. Die Gegengerade wurde im Sommer 2010 saniert. Das Stadion verfügt über 15.500 Plätze, davon circa 3000 überdachte und 1000 unüberdachte Sitzplätze. Im Stadion trägt der Fußballclub Stahl Brandenburg seine Heimspiele aus. Die Leichtathletikanlagen werden beispielsweise vom Verein für Leichtathletik (VfL) Brandenburg, der ausgegründeten ehemaligen Sektion der BSG Stahl, genutzt.
Die Flutlichtmasten wurden Ende Juli 2017 auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wegen hoher Sanierungskosten für die Standsicherheit abgebaut und verschrottet.

Siehe auch

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Autor/Urheber: Gregor Rom, Lizenz: CC BY-SA 4.0
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