St. Suitbertus (Düsseldorf-Kaiserswerth)

Basilika mit Stiftsplatz von Süd-Ost
Die Basilika von Südwesten
Innenraum, Blick zum Chor
Innenraum, Blick nach Westen (Orgelprospekt mit Rückpositiv)

Die ehemalige Stiftskirche und heutige Pfarrkirche St. Suitbertus ist eine flachgedeckte dreischiffige Pfeilerbasilika im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth. Die gleichnamige Pfarrei gehört zur Kath. Pfarreien-Gemeinschaft Angerland/Kaiserswerth.[1]

Geschichte

An der Stelle des Vorgängerbaus, der Klosterkirche St. Petrus vom Anfang des 8. Jahrhunderts, wurde etwa ab dem Jahr 1050 die Stiftskirche St. Suitbert aus Tuffstein errichtet. Ihre Bauzeit fällt in zwei verschiedene Stilepochen: Das Langhaus ist spätromanisch, während der 1237 geweihte Chor bereits sehr deutlich gotische Elemente zeigt. 1264 wurden die Gebeine der heiligen Suitbertus und Willeicus († um 726) hierhin überführt, und heute gehört der reich verzierte Suitbertusschrein aus dieser Zeit zu den wenigen Stücken, die vom ehemals umfangreichen Kirchenschatz verblieben sind.

Die Basilika bestand ursprünglich aus einem West-Turm, einem Querschiff und drei Apsiden. Im Jahre 1243 wurde der West-Turm aus kriegstechnischen Gründen abgetragen und sollte später wieder aufgebaut werden.

Grundriss mit Darstellung der Anbauten des 19. Jahrhunderts (Schraffur)

Die Kirche wurde zwei Mal renoviert, einmal im Jahre 1717, wobei man aber nur Beschädigungen, die im Laufe der Jahre entstanden waren, beseitigte und das zweite Mal ab dem Jahre 1870. Die zweite Renovierung dauerte bis 1877, wobei man auch die Basilika vergrößerte und den 1243 abgetragenen Westturm mitsamt einem weiteren wieder errichtete.

Die Basilika wurde aufgrund ihrer Lage direkt am Rhein mehrmals überflutet, wobei aber keine größeren Schäden entstanden. Im Zweiten Weltkrieg wurden dann Türme der Basilika zerstört, so dass heute nur noch ein kleinerer Glockenturm vorhanden ist.

Auf der Nordseite sind dem Hauptbau eine Vorhalle vom Anfang des 13. Jahrhunderts und die Sakristei angegliedert. Der kleine Glockenstuhl aus Stahl stammt aus dem Jahr 1951. Zwischen 1948 und 1955 gestaltete der in Aachen geborene Künstler Walter Benner die Chorfenster.[2]

Die im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstörten Türme wurden nicht wiederhergestellt, sondern durch einen Dachreiter ersetzt. Um 1990 wurden dem Chor seine mittelalterlichen Farben aus dem 13. Jahrhundert zurückgegeben.

1967 erhielt die Kirche durch Papst Paul VI. den Ehrentitel Basilica minor. Die Kirche St. Suitbertus war das zweitälteste Mönchskloster in der großen Erzdiözese Köln und einer der christlichen Vorposten gegen das heidnische Sachsenland.

Orgel

Die Orgel auf der Westempore der Suitbertus-Basilika wurde in den Jahren 1975–1976 von der Firma Rudolf von Beckerath Orgelbau (Hamburg) erbaut. Das Instrument hat 39 Register (2712 Pfeifen) auf Schleifladen. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[3]

I Hauptwerk C–g3

1.Gedackt16′
2.Prinzipal8′
3.Spielflöte8′
4.Oktave4′
5.Spitzflöte4′
6.Nasat223
7.Oktave2′
8.Terz135
9.Mixtur VI
10.Trompete8′
Tremulant
II Rückpositiv C–g3
11.Gedackt8′
12.Prinzipal4′
13.Rohrflöte4′
14.Gemshorn2′
15.Larigot113
16.Septime117
17.Sesquialtera II223
18.Scharf IV
19.Cromorne8′
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
20.Holzgedackt8′
21.Gemshorn8′
22.Schwebung8′
23.Holzprinzipal4′
24.Waldflöte2′
25.Sifflöte1′
26.Schlagtöne III
27.Zimbel III
28.Regal16′
29.Oboe8′
30.Clairon4′
Tremulant
Pedal C–g1
31.Prinzipal16′
32.Oktave8′
33.Gedackt8′
34.Offenflöte4′
35.Nachthorn2′
36.Mixtur V
37.Posaune16′
38.Trompete8′
39.Trompete4′

Glocken

Die Glocken von St. Suitbertus in Düsseldorf-Kaiserswerth[4]
Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer, Gussort
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg)
Schlagton
1Maria1705Johann Peter Edel,
Straßburg
1071750fis' −9
2Willeicus970500gis' −9
3Gertrudis860350ais' −9

Umgebung

Direkt an der Basilika ist das Suitbertus-Gymnasium als koedukative Schule in Trägerschaft des Erzbistums Köln gelegen.

Literatur

  • Sieben Festreden über die sieben heiligen Sakramente: bei dem im Juli 1842 zu Kaiserswerth zur Verehrung des heiligen Suitbertus gefeierten 1125 jährigen Jubiläum, gehalten von Pfarrern des Dekanates Düsseldorf. Roschütz, Düsseldorf 1843 (Digitalisierte Ausgabe)
  • Feier des 1150jährigen Jubiläums zu Ehren des heiligen Suitbertus zu Kaiserswerth, vom 30. Juni bis 7. Juli 1867. Klein, Crefeld 1867. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
  • Walter Sölter: Die Kirche St. Suitbertus in Kaiserswerth. Beitrag zur Baugeschichte. Dissertation vom 31. Juli 1962, Berlin 1962

Einzelnachweise

  1. Kath. Pfarreien-Gemeinschaft Angerland/Kaiserswerth
  2. Kirchenfenster in neuem Glanz: 10. August 2012 (14. März 2015)
  3. Nähere Informationen zur Basilika-Orgel
  4. Glockenbuch Düsseldorf (Memento vom 6. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 1,8 MB)

Weblinks

Commons: St. Suitbertus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 18′ 1,6″ N, 6° 43′ 59,5″ O

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40489 Düsseldorf-Kaiserswerth; Basilika St. Suitbertus mit Stiftsplatz. Ansicht aus Süd-Osten. Aufnahme von 2016.
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Title: Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld
Year: 1896 (1890s)
Authors: Clemen, Paul, 1866-1947
Subjects: Art Architecture Art Architecture Art Architecture
Publisher: Dusseldorf, L. Schwann
Contributing Library: Getty Research Institute
Digitizing Sponsor: Getty Research Institute

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Text Appearing Before Image:
en umschrieben und unter dein Abschlussgesims das auch an denWesttünnen angebrachte Motiv des Frieses von quadratischen Feldern. Die Giebel-chen zeigen ein abgetrepptes Mittelfeld mit Vierpassfenster in Rundstabmedaillon. Die fünf Felder des fünfseitigen Hauptchores werden durch Vertikallisenen ein-gerahmt und unter dem Dachgesims durch eine Eiorizontallisene mit KJötzchenfries abgeschlossen. In jedem Felde ein leicht spitzbogiges Fenster, in den Gewänden Säulen mit zwei Ringen, über dem einfachen Kapitäl als Rundstab fortgesetzt Im Inneren zeigt der alte westliche Teil überaus einfädle Formen, die Grossartigkeit der Verhältnisse, zumal des mächtigen Querschiffes mit den breitenVierungsbögen, kommt bei dem Mangel jeglichen architektonischen Schmuckes um so mehr zur Geltung. Die Scheidemauern ruhen zwischen Vicrungspfeilcr und Westbau auf je dreieinfachen schweren Pfeilern, auf hoher Basis mit Plinthe und zwei Wülsten, aber nur ll:>U;>tchol 133 134 KREIS DÜSSELDORF
Text Appearing After Image:
KAISKKSWKRTH i35 in den Laibungen der Arkaden selbst mit einem Kämpfergesims. Die Arkadeabögen Stiftskircheselbst sind ganzlich ungegliedert, die hohen Scheidemauem nur dureh die Rundbogen-tenstcr mit den stark abfallenden Gewänden belebt. Die Yicrungspfeiler zeigen ebensowie die Bögen, mit denen sieli die Seitenscliiffe nach den Kreuzannen öffiien, dasgleiehe einfaelie Känipfergesims. Der ganze Westteil ist nie gewölbt gewesen undkonnte bei den grossen Dimensionen der Räume auch nie dafür bestimmt sein. DieBache Balkendecke ist bei der Restauration erneut und mit Deckenmalereien im Stileder Decke in S. Michael in HOdesheim versehen worden. Die nach Norden an-stossende Sakristei H ist von zwei, durc h einen Gurt getrennten Gratgewölben mitSchildbögen überspannt. Die beiden Ostmauern der Querarme gehören noch demälteren Bau an; unter den aus Haustein gebildeten Rundbögen, die die alten Seiten-apsiden abschlössen, wurden bei dem Umbau um i25o tiefere Bögen aus Backstein

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