St. Bonifatius (Bad Nauheim)

St. Bonifatius (Bad Nauheim)

Die römisch-katholische, denkmalgeschützte Kirche St. Bonifatius ist eine Pfarrkirche des Bistums Mainz in der Stadt Bad Nauheim im Wetteraukreis in Hessen.

Geschichte

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen viele katholische Kurgäste nach Bad Nauheim. 1869 fand der erste katholische Gottesdienst nach Einführung der Reformation statt. Zu diesem Zweck wurde damals die im Zuge der Hanauer Union von 1818 aufgegebene Reinhardskirche angemietet. Die nächsten Jahre bemühte sich die seit 1899 selbständige römisch-katholische Gemeinde um ein Baugrundstück. Den Architektenwettbewerb für den Kirchenneubau gewann Ludwig Becker. Das Gotteshaus wurde am 8. Juni 1905 eingeweiht.

Beschreibung

Die neugotische Kirche besteht aus einem Kirchenschiff, das im Osten an einen Chor mit einem Sechszehntelabschluss endet. Der Kirchturm schmiegt sich im Westen an die Nordseite des Kirchenschiffs an. Sein achteckiges oberstes Geschoss, auf dem ein achtseitiger spitzer Helm sitzt, beherbergt hinter den mit Maßwerk geschmückten Klangarkaden den Glockenstuhl, in dem fünf Kirchenglocken hängen.

Das Mittelschiff und das südliche Seitenschiff bilden eine Hallenkirche, das Mittelschiff und das nördliche Seitenschiff entsprechen einer Basilika. Für das Tympanon des Portals schuf Anton Mormann eine Darstellung des predigenden Bonifatius.

Orgel

Die heutige Orgel mit 34 Registern, zwei Manualen und einem Pedal wurde 1966 von der Giengener Orgelmanufaktur Gebr. Link errichtet.[1][2]

I Hauptwerk C–g3
01.Bourdon16′
02.Principal08′
03.Rohrflöte08′
04.Viola da Gamba08′
05.Octave04′
06.Hohlflöt04′
07.Quinte 000223
08.Superoctave02′
09.Cornett V 00
10.Mixtur IV0113
11.Trompete08′
12.Clairon04′
II Schwellwerk C–g3
13.Diapason08′
14.Bourdon08′
15.Salicional08′
16.Voix céleste08′
17.Prestant04′
18.Flûte04′
19.Nasard0223
20.Flageolet02′
21.Tierce0135
22.Larigot0113
23.Plein Jeu IV-V 0002′
24.Basson16′
25.Trompette harmonique08′
26.Hautbois08′
Tremulant
Pedal C–f1
27.Principal16′
28.Subbass16′
29.Octav08′
30.Gedackt08′
31.Octav04′
32.Bombarde16′
33.Trompette08′
34.Clairon04′

Geläute

NameSchlag­tonGewicht
(kg)
GießjahrInschrift
Muttergottesglockec′23001983GEDENK HEILIGE MUTTER DER OPFER VON KRIG UND GEWALT. HEILE DES KRIEGES WUNDEN. ERFLEH UND DEN FRIEDEN.
Bonifatiusglockees′16501961UT OMNES UNUM SINT – SANCTE BONIFATI ORA PRO POPULO CHRISTIANO („Dass alle eins seien – Hl. Bonifatius, bitte für das Christenvolk“)
Johannesglockef′12001961VOX CLAMANTIS – SANCTE JOHANNI OSTENDE NOBIS AGNUM („Stimme des Rufers – Hl. Johannes, zeig uns das Lamm Gottes“)
Pius X. Glockeg′08001961SANCTE PIE X DUC NOS AD ARAM CRUCIS – IGNIS ARDENS SIT IN CORDE NOSTRO PRO SAECULI VITA – IN MEMORIAM FILII NOSTRI ALEXANDRI SACRAM EXOPTANTIS SYNAXIM ME FUNDERE FECERUNT HUBERTUS ET CATARINA VERGÖLST („Hl. Pius X., führ uns zum Altar des Kreuzes – Glühendes Feuer sei in uns für das Leben der Welt – Zum Gedenken an unseren Sohn Alexander, der die hl. Kommunion ersehnte, ließen Hubert und Katharina Vergölst mich gießen.“)
Michaelisglockeb′05001961SANCTE MICHAEL SIGNIFER POPULI DEI – REPRAESENTA ANIMAS IN LUCEM SANCTAM OBVIAM CHRISTO („Hl. Michael, Bannerträger des Gottesvolkes – versetze die Seelen in das heilige Licht, Christus entgegen.“)

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen II, Regierungsbezirk Darmstadt. Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 2008, ISBN 978-3-422-03117-3, S. 44–45.

Weblinks

Commons: St. Bonifatius (Bad Nauheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

Koordinaten: 50° 21′ 44,5″ N, 8° 44′ 36,6″ O

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Bad Nauheim-St Bonifatius von Suedwesten-20140314.jpg
Autor/Urheber: Mylius, Lizenz: GFDL 1.2
Bad Nauheim: St. Bonifatius, von Südwesten gesehen