St. Agnes (Angermund)

Außenansicht
Innenansicht
Altar

Die katholische Kirche St. Agnes steht in Düsseldorf-Angermund. Sie wurde als Pfarrkirche nach dem Dreißigjährigen Krieg gebaut. Die gleichnamige Pfarrei gehört zum Katholischen Seelsorgebereich Angerland - Kaiserswerth im Stadtdekanat Düsseldorf des Erzbistums Köln.

Geschichte

Angermund gehörte bis zum Dreißigjährigen Krieg zum Pfarrbezirk Kalkum. Es verfügte über eine Kapelle aus dem 9. Jahrhundert.[1] 1632 wurde diese Kapelle zerstört.

Herzog Wolfgang Wilhelm von Berg stellte ein Grundstück zur Errichtung einer neuen Kirche zur Verfügung. 1646 waren die Außenmauern fertig, 1651 stand der Rohbau. 1658 fand der erste Gottesdienst in der neuen Kirche St. Agnes statt. 1669 wurde die Kirche nach einem Brand schwer zerstört und bis 1697 wiederhergestellt. Am 9. August 1697 konnte schließlich die offizielle Kirchweihe stattfinden.

1703 wurde Angermund eine selbstständige Pfarrei, St. Agnes wurde Pfarrkirche.

Im Jahr 1870 wurde die Kirche durch den Architekten August Carl Lange zu einer neuromanischen Basilika umgebaut und erweitert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bau 1953 unter Leitung des Architekten Theo Scholten grundlegend saniert, wozu auch die Beseitigung von Kriegsschäden gehörte. Dieser Sanierung fiel die historische Innenausmalung zum Opfer.[2]

Architektur

Die Kirche wurde ursprünglich als Hallenkirche mit Satteldach angelegt. Die Konstruktion bestand aus Bruchsteinen. Das Dach wurde durch Holzstützen gehalten. Die Glocken befanden sich in einem Dachreiter.

Der Umbau der Kirche 1870 nach Plänen des Baumeisters Lange führte zu deutlichen Veränderungen: Anstelle von Holzstützen wurden Säulen errichtet, das so entstandene Mittelschiff angehoben und mit fünf Obergadenfenstern ausgestattet. Insgesamt ist die Kirche seitdem dreischiffig. Der Ausbau erfolgte mit Ziegelsteinen. Zudem wurde nunmehr ein Glockenturm errichtet.

Ausstattung

Kreuzweg

Die Kreuzwegbilder stammen vom Angermunder Kirchenmaler Heinrich Nüttgens. Nach dem Vaticanum II waren sie 1967 im Zuge einer Umgestaltung der Kirche gegen moderne bronzene Kreuzwegstationen ersetzt worden. Doch 1996 entschied sich die Gemeinde, den modernen Kreuzweg zu entfernen und Nüttgens Kreuzweg wieder aufzuhängen.

Orgel

Die Orgel wurde 1933 von dem Orgelbauer Johannes Klais erbaut; sie ersetzte eine von Thomas Weidtmann 1738 gebaute Orgel.[3] Das Kegelladen-Instrument hat 46 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.[4]

I Rückpositiv C–g3
1.Rohrgedackt8′
2.Weidenpfeife8′
3.Principal4′
4.Hornprincipal4′
5.Nasard223
6.Kleinprinzipal 02′
7.Terz135
8.Scharff IV1′
9.Krummhorn8′
II Hauptwerk C–g3
10.Quintadena16′
11.Principal8′
12.Gemshorn8′
13.Flöte8′
14.Octave4′
15.Rohrflöte4′
16.Superoctave4′
17.Hohlflöte2′
18.Rauschquinte II 0223
19.Mixtur V2′
20.Trompete16′
21.Kupfertrompete8′
22.Clairon4′
III Schwellwerk C–g3
23.Principal8′
24.Liebl. Gedackt8′
25.Violflöte8′
26.Flötenschwebung 08′
27.Nachthorn4′
28.Quintatön4′
29.Blockflöte2′
30.Principal1′
31.Mixtur V113
32.Dulcian16′
33.Schalmei-Oboe8′
34.Kropftrompete4′
Tremulant
Pedal C–f1
35.Principalbass16′
36.Subbass16′
37.Zartbass16′
38.Quintbass1023
39.Octavbass8′
40.Bassflöte8′
41.Choralbass4′
42.Octave2′
43.Hintersatz V223
44.Posaune16′
45.Basstrompete 08′
46.Trompete4′
  • Koppeln: I/II (auch als Suboktavkoppel), III/I, III/II, II/I, III/III (Superoktavkoppel), I/P, II/P, III/P

Glocken

Im Glockenturm hängt ein Glockengeläut von sieben Bronze-Glocken, die alle, in verschiedenen Jahren, von der Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher gegossen wurden.[5]

Nr.PatronGussjahrDurchmesserGewichtSchlagton
1Maria19551326 mm1516 kges1 −2
2Engelbert19881092 mm848 kgges1 −1
3Agnes1928932 mm420 kgas1 −2
4Sebastianus1955845 mm360 kgb1 −2
5Georg1955805 mm324 kgces2 −1
6Angelus1955717 mm223 kgdes2 −1
7Josef1988628 mm168 kges2 ±0
Kapelle St. Agnes, Kalkweg in Angermund

Läutemotiv ist das „Beuroner Geläutemotiv“

Weiteres

Zwischen Schlosspark Heltorf und der Ortschaft Angermund gibt es am Kalkweg noch eine Kapelle St. Agnes.

Weblinks

Commons: St. Agnes Kirche Angermund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Erzbistum Köln (Memento desOriginals vom 10. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gemeinden.erzbistum-koeln.de
  2. Webseite Erfahren Sie mehr über St. Agnes in Angermund (Memento desOriginals vom 10. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gemeinden.erzbistum-koeln.de im Portal gemeinden.erzbistum-koeln.de, abgerufen am 22. Dezember 2013
  3. Düsseldorf/Angermund, St. Agnes
  4. Nähere Informationen zur Orgel
  5. Gerhard Hoffs, Glocken im Stadtdekanat Düsseldorf, S. 30: Düsseldorf-Angermund, St. Agnes; auf den Folgeseiten auch die Inschriften der Glocken

Koordinaten: 51° 19′ 53,7″ N, 6° 47′ 34,7″ O

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Düsseldorf-Angermund Kapelle St.agnes.jpg
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Kapelle St. Agnes, Kalkweg in Angermund
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Kath. Kirche St. Agnes, Angermund
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Kath. Kirche St. Agnes, Angermund, innenansicht
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Altar, Kirche St. Agnes, Angermund