Spanische Basketballnationalmannschaft

Spanien
España
SpanienSpanien
Spitzname(n)La Selección, ÑBA
VerbandFederación Española de Baloncesto
(FEB)
FIBA-Mitglied seit1935
FIBA-Weltranglistenplatz2.
Technischer SponsorNike
TrainerItalien Sergio Scariolo
RekordspielerJuan Carlos Navarro (253)
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen13 (Erste: 1950)
Beste ErgebnisseWeltmeister (2006, 2019)
Olympische Spiele
Endrundenteilnahmen12 (Erste: 1960)
Beste ErgebnisseSilbermedaille (1984, 2008, 2012)
Kontinentale Meisterschaften
MeisterschaftBasketball-Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen32 (Erste: 1935)
Beste ErgebnisseEuropameister (2009, 2011, 2015, 2022)
Homepagewww.seleccionbaloncesto.es
(Stand: 11. September 2023)

Die spanische Basketballnationalmannschaft repräsentiert Spanien bei internationalen Spielen oder bei Freundschaftsspielen. Ihre bisher größten Erfolge waren die Siege bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2019, die Silbermedaillen bei den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles, 2008 in Peking und 2012 in London sowie die Titel bei den Europameisterschaften 2009, 2011, 2015 und 2022.

Geschichte

1935–1955: Frühe Jahre

Die erste spanische Nationalmannschaft wurde im Jahre 1935 mit dem Ziel geschaffen, an der Basketball-Europameisterschaft 1935 teilzunehmen. Das erste Spiel, das zugleich als Qualifikation für den kontinentalen Bewerb diente, gewann die Auswahl am 15. April 1935 in Madrid gegen Portugal mit 33:12. Bei der Europameisterschaft in Genf selbst gelang den Spaniern durch Siege gegen Belgien (25:17) und die Tschechoslowakei (21:17) auf Anhieb der Einzug ins Finale, wo man mit 18:24 an Lettland scheiterte.

Die Silbermedaille sollte für lange Zeit der einzige Erfolg für die Iberer bleiben. Der Spanische Bürgerkrieg (1936–1939) und die schweren Nachkriegsjahre warfen den Sport und so auch die spanische Basketballnationalmannschaft zurück. Zur ersten Basketball-Weltmeisterschaft 1950 wurde Spanien eingeladen, beendete das Turnier jedoch nur auf dem 9. und damit vorletzten Rang. Zu einem Eklat kam es beim Platzierungsspiel gegen Jugoslawien als sich diese aus Protest gegen die Diktatur Francisco Francos weigerten anzutreten. Das Spiel wurde mit 2:0 für die Iberer gewertet und Jugoslawien von der FIBA für neun Monate gesperrt.[1] An Europameisterschaften nahmen die Spanier zu jener Zeit nicht teil, Erfolge konnte man jedoch bei den Mittelmeerspielen verbuchen, so unterlag man 1951 in Alexandria erst im Finale Gastgeber Ägypten mit 39:41 und vier Jahre später gewann die Mannschaft in Barcelona durch ein 58:57 im Endspiel gegen Griechenland die Goldmedaille.

1956–1980: Die ersten Stars

In den späten 1950er Jahren begann Basketball in Spanien zusehends an Popularität zu gewinnen. Mit den Nationalspielern Emiliano Rodríguez und Francesc „Nino“ Buscató verfügte das Land zu jener Zeit über zwei auch über die Landesgrenzen hinaus bekannte und geschätzte Stars. Am kontinentalen Turnier nahm das Team 1959 erstmals seit 1935 wieder teil und hat bis zum heutigen Tag keine Endrunde mehr versäumt. Bei Olympischen Spielen war die Basketballnationalmannschaft 1960 in Rom erstmals am Start. Die Resultate waren aber weiterhin bescheiden. Die siebten Plätze bei der EM 1963, bei der Emiliano Rodríguez zum besten Spieler des Turniers ernannt wurde, und der EM 1971, sowie ein fünfter Platz bei der EM 1969 waren die besten Ergebnisse beim kontinentalen Turnier. Bei den Olympischen Spielen 1968 gelang ein weiterer siebter Rang.

Einen qualitativen Sprung machte Spanien Ende der 1960er Jahre unter anderem durch zwei gebürtige US-amerikaner, die Real Madrid-Stars Clifford Luyk und Wayne Brabender ehelichten während ihrer Zeit in der spanischen Liga Spanierinnen und erhielten damit die Staatsbürgerschaft. Mit ihnen, und unter der Führung des langjährigen Nationaltrainers Antonio Díaz-Miguel (1965 bis 1992 im Amt), stiegen die Iberer zu einer der stärksten Nationalmannschaften des Kontinents auf und erreichten bei der EM 1973 erstmals seit 1935 wieder das Endspiel, welches mit 67:78 gegen Jugoslawien verloren ging. Brabender wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt. Nur ein Jahr später waren die Spanier bei der WM 1974 am Start, dies war die zweite Endrundenteilnahme nach 1950. Die Iberer, angeführt von den Real-Madrid-Stars Brabender, Luyk und dem jungen Point Guard Corbalán, spielten ein starkes Turnier und erreichten den fünften Platz.

1981–1984: Olympiafinale in Los Angeles

Die 1980er Jahre waren geprägt von einer neuen Generation spanischer Spieler, angeführt von Stars wie Fernando Martín, Juan Antonio San Epifanio genannt „Epi“, Fernando Romay, Andrés Jiménez, Iturriaga oder Juan Antonio Corbalán, gelangen zahlreiche Erfolge. Bereits bei der WM 1982 erreichte die Mannschaft mit dem vierten Endrang die bis dahin beste Platzierung bei Weltmeisterschaften. Für Aufsehen sorgte damals besonders ein 109:99-Sieg der Spanier gegen das von Doc Rivers angeführte Team der USA. Nur ein Jahr später erreichten die Iberer zum dritten Mal ein EM-Finale, scheiterten jedoch erneut, diesmal mit 96:105 an Italien.

Der Höhepunkt jeder Spielergeneration sollte jedoch bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles folgen. Nachdem man im Halbfinale das favorisierte Jugoslawien, mit Stars wie Dražen Petrović oder Dražen Dalipagić in ihren Reihen, mit 74:61 besiegt hatte, traf man im Endspiel auf das damals als nahezu unschlagbar geltende Heimteam der USA, mit Spielern wie Patrick Ewing, Michael Jordan, Chris Mullin, Alvin Robertson oder Sam Perkins. Die Gastgeber gewannen das Finale zwar mit 96:65, jedoch konnte die Silbermedaille der Spanier bei einem so wichtigen Turnier eine Basketballeuphorie im Land entfachen.

1985–1999: Durststrecke und Schmach von Barcelona

Auf diesen Erfolg folgte eine Durststrecke, zwar war Spanien stets in Endrunden vertreten und beendete diese zumeist im Vorderfeld, jedoch schaffte man es nur bei der EM 1991 aufs Podium und holte Bronze. Eine der größten Enttäuschungen jener Tage war der Auftritt der Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1992 im eigenen Land. Trotz Heimvorteil schied das Team bereits in der Vorrundengruppe als Gruppenletzter aus, konnte dabei lediglich einen knappen Sieg gegen Brasilien verbuchen und verlor alle anderen Begegnungen. In Erinnerung geblieben ist insbesondere ein blamables 63:83 im vorletzten Gruppenspiel gegen den klaren Außenseiter Angola. Letztlich erreichte man nur Platz neun und Nationaltrainer Antonio Díaz-Miguel erklärte, nach 27 Jahren im Amt, seinen Rücktritt. Unter dem neuen Teamchef Lolo Sainz folgte bei der EM 1999 die bereits vierte Finalteilnahme, wie schon 16 Jahre zuvor unterlag man hier Italien.

2000–2017: Goldene Generation

Spanische Weltmeistermannschaft 2006

Die bislang erfolgreichste Epoche des spanischen Basketballs sollte mit der Jahrtausendwende beginnen. Die sogenannten Chicos de Oro (zu deutsch: Goldene Jungs), eine Generation die 1998 die U-18-Europameisterschaft und das prestigeträchtige Albert-Schweitzer-Turnier sowie 1999, durch ein 94:87 im Finale gegen die USA, auch die U-19-Weltmeisterschaft gewinnen konnte, begann sukzessive in die A-Nationalmannschaft vorzustoßen. Zu nennen sind aus jenem Jahrgang Spieler wie Pau Gasol, Juan Carlos Navarro, José Calderón, Felipe Reyes, Raül López, Carlos Cabezas und Berni Rodríguez. Zusammen mit bereits etablierteren Spielern wie Jorge Garbajosa, Carlos Jiménez oder Álex Mumbrú und später nachrückenden jüngeren Basketballern wie Rudy Fernández, Sergio Rodríguez Gómez, Marc Gasol und Ricky Rubio, sollten ihnen mit dem Nationalteam zahlreiche Erfolge gelingen. Bereits bei den Europameisterschaften 2001 und 2003 landeten die Iberer mit Bronze bzw. Silber auf dem Treppchen.

Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 folgte schließlich der Durchbruch und nach Siegen gegen Serbien und Montenegro, Litauen und Argentinien im Achtel-, Viertel- und Halbfinale, traf man im Endspiel auf Griechenland, das zuvor die USA ausgeschaltet hatte. Die Spanier setzten sich, insbesondere mit einer sehr starken Defensivleistung, gegen die Hellenen mit 70:47 durch und gewannen so erstmals den Weltmeistertitel. Mann des Turniers war NBA-Star Pau Gasol, der zwar aufgrund einer Verletzung das Endspiel verpasste, aber dennoch zum MVP ernannt wurde.

Nur ein Jahr nach diesem Erfolg stand Spanien mit all seinen Stars bei der EM 2007 im eigenen Land als hoher Favorit im Finale. Diesmal zog man jedoch gegen das von Andrei Kirilenko angeführte Team Russlands mit 59:60 den Kürzeren. Tragischer Held war gerade Superstar Pau Gasol, der Sekunden vor Schluss einen Wurf vergab, der Spanien in Führung hätte bringen können.

Ein weiterer großer Erfolg sollte bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking folgen. Nach Siegen gegen Kroatien und Litauen im Viertel- und Halbfinale, erreichte das Team wie schon 1984 das Endspiel gegen die USA. Die Mannschaft der Amerikaner war gespickt mit NBA-Stars wie Kobe Bryant, LeBron James, Carmelo Anthony, Dwyane Wade, Dwight Howard oder Jason Kidd, dennoch begegneten die Spanier ihnen in einem hochklassigen Finale auf Augenhöhe und verloren schließlich nach hartem Kampf mit 107:118.

Im folgenden Jahr stand die Europameisterschaft in Polen auf dem Programm. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen die Spanier im Laufe des Turniers immer besser in Form. Mit Siegen über Frankreich und Griechenland im Viertel- und Halbfinale, erreichten die Iberer das Endspiel, wo die junge Mannschaft Serbiens mit 85:63 bezwungen wurde. Damit gelang beim siebten Anlauf der erste Sieg in einem EM-Endspiel. Pau Gasol wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt.

Einen Rückschlag für die Spanier stellte die WM 2010 in der Türkei dar. Mit Pau Gasol, der aufgrund der langen NBA-Saison absagte, und José Calderón, der verletzungsbedingt ausfiel, musste die Mannschaft auf zwei seiner Stützen verzichten. Zwar überstand man das Achtelfinale durch ein 80:72 gegen Griechenland, doch ein Drei-Punkte-Treffer von Miloš Teodosić Sekunden vor Schluss, besiegelte eine 89:92 Viertelfinalniederlage gegen Serbien.

Spanische Spieler feiern den EM-Titel 2011

Im Vorfeld der Europameisterschaft 2011 gaben zwar mit Jorge Garbajosa und Álex Mumbrú zwei Stammspieler vergangener Jahre ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt, dafür erklärten alle spanischen NBA-Stars, zu diesem Zeitpunkt die Brüder Pau und Marc Gasol, Rudy Fernández, José Calderón, Ricky Rubio und Serge Ibaka, ihre Bereitschaft, am Turnier teilzunehmen. Aus der berühmten Goldenen Generation waren neben Pau Gasol und José Calderón noch Juan Carlos Navarro und Felipe Reyes Teil des Kaders. Die Spanier, die als Titelverteidiger ins Turnier gingen, konnten ihrer Rolle als Favorit von Anfang an gerecht werden. Bis auf eine Niederlage im letzten Vorrundenspiel gegen die Türkei, konnten alle Spiele der Vor- und Zwischenrunde gewonnen werden. In den Playoffs setzten sich die Spanier im Viertelfinale gegen Slowenien und im Halbfinale gegen das Überraschungsteam aus Mazedonien durch. Im Endspiel traf man auf den Mitfavoriten Frankreich, mit Stars wie Tony Parker, Joakim Noah, Boris Diaw und Nicolas Batum in ihren Reihen. Die Iberer konnten sich jedoch mit hochklassigem Spiel letztlich mit 98:85 durchsetzen und eroberten so den zweiten kontinentalen Titel in Folge. Spaniens Kapitän Juan Carlos Navarro wurde darüber hinaus zum MVP des Turniers gewählt.

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London musste das Nationalteam ohne den verletzten Ricky Rubio antreten. Trotz zweier Vorrundenniederlagen gegen Russland und Brasilien, spielte Spanien erneut ein starkes Turnier. Im Viertelfinale besiegten sie Frankreich mit 66:59 und im Halbfinale revanchierten sich die Iberer durch einen 67:59-Erfolg an Russland. Im Endspiel traf man zum bereits dritten Mal auf das Team der USA. Erneut gestalteten die Spanier das Spiel gegen die NBA Stars um Kevin Durant, Lebron James, Kobe Bryant, Kevin Love, Chris Paul und Carmelo Anthony völlig offen, lagen bis ins letzte Viertel nur einen Punkt hinter den favorisierten Amerikanern und verloren schlussendlich mit 100:107.

Nach einer Bronzemedaille bei der EM 2013 folgte beim kontinentalen Turnier 2015 ein weiterer Höhepunkt jener Spielergeneration. Die Iberer taten sich zwar in der Vorrunde schwer und qualifizierten sich erst durch ein knappes 77:76 im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland für das Achtelfinale, steigerten sich jedoch in den Play-offs und gewannen das Turnier durch ein 80:63 im Endspiel gegen Litauen. Pau Gasol wurde zum MVP des Turniers und Sergio Rodríguez ins All-Tournament Team gewählt.

Bei den Olympischen Spielen 2016 und der EM 2017 folgten zwei weitere Bronzemedaillen. Damit eroberte die spanische Nationalmannschaft mit Beteiligung der Goldenen Generation insgesamt zwölf Medaillen bei Großereignissen. Darunter Gold bei den Weltmeisterschaften 2006 sowie den Europameisterschaften 2009, 2011 und 2015 sowie Silber bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012.

Gegenwart: seit 2017

Spanische Nationalmannschaft während einer Auszeit im Finale der WM 2019

Die Qualifikation für die Basketball-Weltmeisterschaft 2019 gestaltete sich aufgrund der Überschneidungen der von der FIBA terminierten Nationalmannschaftsfenster mit Spieltagen der EuroLeague schwierig. Die spanische Nationalmannschaft musste somit zumeist nicht nur auf ihre NBA-Stars, sondern auch auf die Spieler ihrer heimischen Topklubs sowie der Legionäre in anderen europäischen Spitzenteams verzichten. Insgesamt nahmen 29 Spieler, darunter viele wenig bekannte Namen, am Qualifikationsprozess teil. Bei der Endrunde musste Trainer Scariolo mit dem verletzten Superstar Pau Gasol auf das letzte noch in der Nationalmannschaft aktive Mitglied jener Goldenen Generation verzichten, die seit den Olympischen Spielen 2000 stets in den Endrundenkadern der Iberer vertreten war. Mit Sergio Rodríguez, Serge Ibaka und Nikola Mirotić, sagten weitere wichtige Spieler ihre Teilnahme am Turnier ab. Obwohl mit Ricky Rubio, Marc Gasol und den Gebrüdern Willy und Juan Hernangómez vier NBA-Spieler sowie mit Rudy Fernández, Víctor Claver und Sergio Llull auch in Europa aktive Stars ihre Teilnahme zusagten, galt Spanien für viele Experten bei der WM nicht zum engsten Favoritenkreis. Die Iberer konnten jedoch beim Turnier überzeugen, setzten sich in der ersten und zweiten Gruppenphase mit fünf Siegen aus ebenso vielen Spielen durch und besiegte in den Play-offs um den Titel Polen im Viertel- und Australien im Halbfinale. Im Endspiel setzten sich die Iberer mit 95:75 gegen Argentinien durch um den zweiten Weltmeistertitel zu erobern. Ricky Rubio wurde zum MVP des Turniers ernannt und stand ebenso wie Marc Gasol im All-Tournament Team. Für Marc Gasol und Rudy Fernández war es zudem der zweite WM-Titel ihrer Karriere nach 2006.

Bei den Olympischen Spielen 2020 erreichten die Spanier nach Siegen gegen Japan und Argentinien sowie einer Niederlage gegen Slowenien das Viertelfinale, bei dem die Mannschaft dem späteren Goldmedaillengewinner USA unterlag. Ricky Rubio beendete das Turnier mit 25,5 Punkten pro Spiel als Topscorer und wurde ins All-Star Team gewählt. Für Superstar Pau Gasol sollte es der letzte Einsatz im Nationalteam gewesen sein, er erklärte im Anschluss an das Turnier das Ende seiner Laufbahn. Auch sein Bruder Marc trat aus der Nationalmannschaft zurück.

Bei der Europameisterschaft 2022 war die spanische Nationalmannschaft erneut mit einem Kaderumbruch konfrontiert. Durch das verletzungsbedingte Fehlen von Ricky Rubio, Sergio Llull und Carlos Alocén sowie dem Rücktritt von Sergio Rodríguez aus dem Nationalteam, standen kaum Alternativen auf der Position des Point Guards zur Verfügung. Trainer Sergio Scariolo berief daraufhin den naturalisierten gebürtigen US-Amerikaner Lorenzo Brown in den Kader ein, was wiederum den Einsatz von Serge Ibaka unmöglich machte, da nur ein eingebürgerter Spieler pro Mannschaft von der FIBA erlaubt war.[2] Mit den Gebrüdern Willy und Juan Hernangómez sowie dem jungen Power Forward Usman Garuba, sagten drei NBA-Profis ihre Teilnahme zu, Routinier Rudy Fernández führte das Team als Kapitän an. Darüber hinaus wurde der Kader jedoch aus weniger bekannten Namen gebildet und so gehörte die spanische Mannschaft für viele Experten erneut nicht zum engsten Favoritenkreis. Spanien konnte die Erwartungen im Turnier jedoch, wie schon bei der WM 2019, übertreffen. In der Gruppenphase erreichte das Team, trotz einer überraschenden Niederlage gegen Belgien, durch Siege gegen Bulgarien, Georgien, Montenegro und die Türkei den ersten Platz und qualifizierte sich für das Achtelfinale. In der Runde der letzten Sechzehn gewannen die Iberer in einem knappen Spiel mit 102:94 nach Verlängerung gegen Litauen, im Viertel- und Halbfinale folgten Siege gegen Finnland und Gastgeber Deutschland. Im Endspiel schließlich konnte sich Spanien mit 88:76 gegen Frankreich durchsetzen um den vierten Europameistertitel zu erobern.[3] Willy Hernagómez wurde für seine Leistungen zum MVP des Turniers ernannt und, ebenso wie sein Mannschaftskollege Lorenzo Brown, ins All-Tournament Team gewählt.[4]

Kader

Kader Spaniens für die Basketball-Weltmeisterschaft 2023
Spieler
Nr.NameGeburtGrößeInfoEinsätzeVerein
Guards (PG, SG)
2Alberto Díaz23.04.1994188 cmSpanien CB Málaga
8Darío Brizuela08.11.1994188 cmSpanien FC Barcelona
23Sergio Llull15.11.1987190 cmSpanien Real Madrid
24Juan Núñez04.06.2004191 cmDeutschland Ratiopharm Ulm
Forwards (SF, PF)
5Rudy Fernández04.04.1985196 cm(C)ein weißes C in blauem KreisSpanien Real Madrid
10Victor Claver30.08.1988207 cmSpanien Valencia Basket Club
12Santi Aldama10.01.2001211 cmVereinigte Staaten Memphis Grizzlies
16Usman Garuba09.03.2002203 cmVereinigte Staaten Oklahoma City Thunder
21Alex Abrines01.08.1993198 cmSpanien FC Barcelona
41Juan Hernangómez28.09.1995206 cmGriechenland Panathinaikos Athen
44Joel Parra04.04.2000201 cmSpanien FC Barcelona
Center (C)
14Willy Hernangómez27.05.1994211 cmSpanien FC Barcelona
Trainer
Nat.NamePosition
ItalienItalienSergio ScarioloCheftrainer
Legende
Abk.Bedeutung
(C)ein weißes C in blauem KreisMannschaftskapitän
Quellen
Teamhomepage
Ligahomepage
Stand: 24. August 2023

Erweiterter Kader

PositionSpielerGrößeJahrgangAktueller VereinEinsätze1
ForwardAlberto Abalde195 cm1995Real Madrid18
ForwardÁlex Abrines198 cm1993FC Barcelona49
ForwardVíctor Claver206 cm1988Valencia Basket Club157
ForwardSerge Ibaka208 cm1989Vereinigte Staaten Milwaukee Bucks50
GuardSergio Llull190 cm1987Real Madrid155
ForwardNikola Mirotić208 cm1991FC Barcelona30
GuardRicky Rubio192 cm1990Vereinigte Staaten Indiana Pacers157
1 
Datenstand 17. September 2022

Ehemalige Kader

Erfolge

Basketball-Weltmeisterschaft:

Olympische Sommerspiele:

Basketball-Europameisterschaft:

Mittelmeerspiele:

  • 3 Goldmedaillen: 1955, 1997, 2001
  • 4 Silbermedaillen: 1951, 1959, 1963, 1987
  • 1 Bronzemedaille: 2005

Daten und Fakten

Trainerhistorie

NameZeitraum
SpanienSpanien Mariano Manent / Ángel Cabrera1935
SpanienSpanien Santiago Monerris1943
SpanienSpanien Anselmo López1947–1949
Litauen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Michael Ruzgis1950–1951
SpanienSpanien Fernando Font1951–1952
SpanienSpanien Anselmo López1952
SpanienSpanien Jacinto Ardevínez1953–1958
SpanienSpanien Eduardo Kucharski1959–1960
SpanienSpanien Fernando Font1961
SpanienSpanien Joaquín Hernández1962–1964
NameZeitraum
SpanienSpanien Pedro Ferrándiz1965
SpanienSpanien Antonio Díaz-Miguel1965–1992
SpanienSpanien Lolo Sainz1993–2000
SpanienSpanien Javier Imbroda2001–2002
SpanienSpanien Ramón „Moncho“ López2003
SpanienSpanien Mario Pesquera2004–2005
SpanienSpanien Pepu Hernández2006–2007
SpanienSpanien Aíto García Reneses2008
ItalienItalien Sergio Scariolo2009–2012
SpanienSpanien Juan Antonio Orenga2012–2014
NameZeitraum
ItalienItalien Sergio ScarioloSeit 2015

Einsätze und Punkte für Spanien

Spieler in Fettdruck sind noch aktiv (Stand: 18. September 2022).

Einsätze
RangNameEinsätzeZeitraum
01.Juan Carlos Navarro2532000–2017
02.Rudy Fernández2472004–0000
03.Juan Antonio San Epifanio2391979–1994
04.Felipe Reyes2362001–2016
05.Francesc Buscató2221959–1973
06.Pau Gasol2162001–2021
07.José Calderón1932002–2016
08.Marc Gasol1912006–2021
09.Wayne Brabender1901968–1982
10.Josep Maria Margall1881975–1988
Punkte
RangNameSpielePunkteØZeitraum
01.Pau Gasol216365616,92001–2021
02.Juan Antonio San Epifanio239333013,91979–1994
03.Wayne Brabender190286112,71968–1982
04.Emiliano Rodríguez175284216,21958–1971
05.Juan Carlos Navarro253279611,12000–2017
06.Andrés Jiménez186239312,81982–1994
07.Rudy Fernández247206108,32004–0000
08.Clifford Luyk150202113,51966–1976
09.Alberto Herreros172200311,61990–2003
10.Francesc Buscató222191308,61959–1973

Ergebnisse bei internationalen Turnieren

Olympische Sommerspiele

JahrOrtResultat
1936BerlinNicht teilgenommen
1948LondonNicht qualifiziert
1952HelsinkiNicht qualifiziert
1956MelbourneNicht teilgenommen
1960Rom14. Platz
1964TokyoNicht qualifiziert
1968Mexiko-Stadt7. Platz
1972München11. Platz
1976MontrealNicht qualifiziert
1980Moskau4. Platz
JahrOrtResultat
1984Los AngelesSilbermedaille
1988Seoul8. Platz
1992Barcelona9. Platz
1996AtlantaNicht qualifiziert
2000Sydney9. Platz
2004Athen7. Platz
2008PekingSilbermedaille
2012LondonSilbermedaille
2016Rio de JaneiroBronzemedaille
2021Tokio6. Platz

Basketball-Weltmeisterschaften

JahrOrtResultat
1950Argentinien9. Platz
1954BrasilienNicht qualifiziert
1959ChileNicht qualifiziert
1963BrasilienNicht qualifiziert
1967UruguayNicht qualifiziert
1970JugoslawienNicht qualifiziert
1974Puerto Rico5. Platz
1978PhilippinenNicht qualifiziert
1982Kolumbien4. Platz
JahrOrtResultat
1986Spanien5. Platz
1990Argentinien10. Platz
1994Kanada10. Platz
1998Griechenland5. Platz
2002Vereinigte Staaten5. Platz
2006JapanGoldmedaille
2010Türkei6. Platz
2014Spanien5. Platz
2019ChinaGoldmedaille
JahrOrtResultat
2023Indonesien, Japan, Philippinen9. Platz

Basketball-Europameisterschaften

JahrOrtResultat
1935SchweizSilbermedaille
1937LettlandNicht teilgenommen
1939LitauenNicht teilgenommen
1946SchweizNicht teilgenommen
1947TschechoslowakeiNicht teilgenommen
1949ÄgyptenNicht teilgenommen
1951FrankreichNicht teilgenommen
1953SowjetunionNicht teilgenommen
1955UngarnNicht teilgenommen
1957BulgarienNicht teilgenommen
1959Türkei15. Platz
1961Jugoslawien13. Platz
1963Polen7. Platz
1965Sowjetunion11. Platz
JahrOrtResultat
1967Finnland10. Platz
1969Italien5. Platz
1971Deutschland7. Platz
1973SpanienSilbermedaille
1975Jugoslawien4. Platz
1977Belgien9. Platz
1979Italien6. Platz
1981Tschechoslowakei4. Platz
1983FrankreichSilbermedaille
1985Deutschland4. Platz
1987Griechenland4. Platz
1989Jugoslawien5. Platz
1991ItalienBronzemedaille
1993Deutschland5. Platz
JahrOrtResultat
1995Griechenland6. Platz
1997Spanien5. Platz
1999FrankreichSilbermedaille
2001TürkeiBronzemedaille
2003SchwedenSilbermedaille
2005Serbien und Montenegro4. Platz
2007SpanienSilbermedaille
2009PolenGoldmedaille
2011LitauenGoldmedaille
2013SlowenienBronzemedaille
2015Deutschland, Frankreich, Kroatien, LettlandGoldmedaille
2017Finnland, Israel, Rumänien, TürkeiBronzemedaille
2022Deutschland, Georgien, Italien, TschechienGoldmedaille

Rekorde

  • Spieler mit den meisten...
  • Einsätzen: Juan Carlos Navarro, 253 Spiele.
  • Punkten: Pau Gasol, 3.656 Punkte.
  • Punkten in einem Spiel: Jordi Villacampa, 48 Punkte bei der Basketball-Weltmeisterschaft 1990 gegen Venezuela.
  • Titel: Rudy Fernández mit 6 (Weltmeister 2006 und 2019, Europameister 2009, 2011, 2015 und 2022)
  • Olympiateilnahmen: mit je 5 Juan Carlos Navarro (Sydney 2000, Athen 2004, Peking 2008, London 2012 und Rio 2016), Pau Gasol und Rudy Fernández (Athen 2004, Peking 2008, London 2012, Rio 2016 und Tokio 2020)
  • Medaillen: mit je 11 Rudy Fernández, 6 Gold (Weltmeisterschaft 2006 und 2019, Europameisterschaft 2009, 2011, 2015 und 2022), 3 Silber (Olympische Spiele 2008 und 2012, Europameisterschaft 2007) 2 Bronze (Olympische Spiele 2016, Europameisterschaft 2013) und Pau Gasol, 4 Gold (Weltmeisterschaft 2006, Europameisterschaften 2009, 2011, 2015), 4 Silber (Europameisterschaften 2003 und 2007, Olympische Spiele 2008 und 2012), 3 Bronze (Olympische Spiele 2016, Europameisterschaften 2001 und 2017)
  • Trainer mit den meisten...
  • geleiteten Spielen: Antonio Díaz-Miguel, 423 Spiele in 27 Jahren.
  • Medaillen: Sergio Scariolo, 8 Medaillen.

Bilanz gegen Nationalmannschaften aus dem deutschsprachigen Raum

Alle Ergebnisse aus spanischer Sicht.

NationalmannschaftSpieleSiegeNiederlagenPunkteverhältnisletztes Spiel
Deutschland Deutschland332852704:230516. Sep. 2022
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR312230:2369. Juni 1965
Luxemburg Luxemburg11088:585. Juni 1964
Osterreich Österreich550394:2697. Mai 1979
Schweiz Schweiz131301146:671024. Nov. 1988

Siehe auch

Weblinks

Commons: Spanische Basketballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. FIBA World Championships History. (PDF) In: fiba.com. S. 3, abgerufen am 23. Juni 2011 (englisch).
  2. Serge Ibaka se ofrece a la selección en plena polémica por la nacionalización de un base. In: El Mundo. 30. Mai 2022, abgerufen am 25. September 2022 (spanisch).
  3. Spanien ist Basketball-Europameister. In: Sportschau. Westdeutscher Rundfunk Köln, 18. September 2022, abgerufen am 18. September 2022.
  4. Spain claim FIBA EuroBasket 2022 crown. In: FIBA. 18. September 2022, abgerufen am 25. September 2022 (englisch).

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Basketball-Weltmeisterschaft 2006 in Japan. Nach dem gewonnenen Finale: Die Weltmeister aus Spanien
Time out in the 2019 FIBA Basketball World Cup Final.jpg
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Players of the Spanish national basketball team during a time out in the 2019 FIBA Basketball World Cup Final.