Slobodan Kačar

Slobodan Kačar Boxer
Daten
GeburtsnameSlobodan Kačar
Geburtstag15. September 1957
GeburtsortJajce
NationalitätJugoslawisch
GewichtsklasseHalbschwergewicht
Größe1,84 m
Kampfstatistik als Profiboxer/in
Kämpfe24
Siege22
K.-o.-Siege12
Niederlagen2
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Olympische Spiele
GoldMoskau 1980Halbschwergewicht
Weltmeisterschaften
BronzeBelgrad 1978Mittelgewicht

Slobodan Kačar (serbisch-kyrillisch Слободан Качар; * 15. September 1957 in Perućica bei Jajce, Bosnien und Herzegowina, Jugoslawien) ist ein ehemaliger jugoslawischer Boxer serbischer Nationalität.

Amateur

Slobodan Kačar ist ethnischer Serbe und begann 1972 mit dem Boxen. Als Amateur hatte er eine Bilanz von 241 Siegen bei nur 9 Niederlagen. Er wurde 1974 Jugoslawischer Juniorenmeister im Leichtgewicht, sowie 1975 Jugoslawischer Vizemeister im Weltergewicht. 1977 und 1978 wurde er Jugoslawischer Meister im Mittelgewicht, sowie 1980 Jugoslawischer Meister im Halbschwergewicht.

1976 wurde er Balkan-Meister (U-20) im Halbmittelgewicht, 1977 Balkan-Meister im Mittelgewicht und 1979 Balkan-Meister im Halbschwergewicht. Ebenfalls 1979, gewann er die 8. Mittelmeerspiele im Halbschwergewicht.

1977 nahm er im Mittelgewicht an der 22. Europameisterschaft in Deutschland teil, wo er jedoch im Viertelfinale dem späteren Goldmedaillengewinner Leonid Schaposchnikow knapp nach Punkten unterlag.

Bei der 2. Weltmeisterschaft 1978 in Serbien, gewann er die Bronzemedaille im Mittelgewicht. Er unterlag erst im Halbfinale dem späteren Goldmedaillengewinner aus Kuba, José Gómez.

Der Höhepunkt seiner Karriere war jedoch zweifellos sein Olympiasieg im Halbschwergewicht, bei den 22. Olympischen Sommerspielen in Moskau. Er besiegte dabei im Achtelfinale Michael Nassoro aus Tansania, im Viertelfinale Dawit Kwatschadse aus der Sowjetunion, im Halbfinale Herbert Bauch aus der DDR und im Finale schließlich Paweł Skrzecz aus Polen. Er wurde damit nach Mate Parlov (1972), der erst zweite jugoslawische Olympiasieger im Boxen.

Für das Jahr 1980 wurde er zudem mit dem Goldenen Band (Zlatna značka) als „Jugoslawiens Sportler des Jahres“ ausgezeichnet.

Profi

Kačar wurde 1983 in Italien Profi. Er gewann seine ersten 20 Kämpfe in Folge, davon 12 durch Knockout. Bereits in seinem dritten Kampf schlug er den späteren, mehrfachen Italienischen Meister Mwehu Beya durch K.-o.-Sieg. Am 8. Februar 1984 besiegte er den späteren Europameister (EBU) Yawe Davis nach Punkten. Am 8. August 1985 siegte er nach Punkten gegen den zweifachen WM-Herausforderer Ramzi Hassan.

Am 21. Dezember 1985 erhielt er die Chance auf den Weltmeistertitel der IBF im Halbschwergewicht. Als sein Gegner wurde der ehemalige WBA-Weltmeister Eddie Muhammad ausgewählt, der jeden seiner letzten 10 Kämpfe gewann. Kačar gewann den Kampf in Pesaro über 15 Runden nach Punkten und wurde dadurch der erste Boxweltmeister serbischer Nationalität.

Er verlor den Titel jedoch bereits in seiner ersten Titelverteidigung am 6. September 1986 in Las Vegas durch t.K.o. in der 5. Runde an Bobby Czyz. Nach einem folgenden Punktesieg gegen Danny Lawford, verlor er am 15. Mai 1987 gegen Blaine Logsdon und beendete daraufhin seine Karriere.

2009 war er als Ehrengast beim internationalen Boxturnier „9. Radovan Bisic Memorial“ in Bosnien geladen. Dort sorgte er für einen Eklat, da er den serbischen Boxer Faruk Ajvazi an den Start schickte, der nicht vom Trainer der serbischen Nationalmannschaft für dieses Turnier ausgewählt worden war. Daraufhin boykottierte die gesamte serbische Staffel das Turnier und verließ Bosnien zwei Stunden vor Turnierbeginn. Ajvazi konnte anschließend die Goldmedaille gewinnen.

Verwandtschaft

Sein älterer Bruder Tadija Kačar war ebenfalls Amateurboxer, gewann 1976 die olympische Silbermedaille im Halbmittelgewicht und wurde 1978 Vize-Weltmeister im Halbschwergewicht.

Slobodan Kačar ist zudem der Onkel des Fußballprofis Gojko Kačar vom Hamburger Sportverein.

Weblinks

VorgängerAmtNachfolger
Michael SpinksBoxweltmeister im Halbschwergewicht (IBF)
21. Dezember 1985 – 6. September 1986
Bobby Czyz

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The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]