Singliser See

Singliser See
Blick über den Singliser See
Geographische LageWesthessische Senke
Orte am UferGombeth, Singlis
Ufernaher OrtBorken (Hessen)
Daten
Koordinaten51° 3′ 35″ N, 9° 18′ 18″ O
Singliser See (Hessen)
(c) Karte/Map: NordNordWest/Lencer, Lizenz/Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de
Höhe über Meeresspiegel185 m
Fläche74 hadep1
Länge1,2 km
Breite850 m

Besonderheiten

Surfrevier, Ruheplatz für Zugvögel

Ein Paradies für Segler und Surfer
Vorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-FLÄCHEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-SEEBREITE

Der Singliser See ist ein im Zuge der Braunkohlegewinnung im Borkener Braunkohlerevier entstandener künstlicher See nordöstlich von Borken im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen, Deutschland. Er liegt zwischen den Borkener Stadtteilen Gombeth und Singlis.

Der Singliser See liegt in der westhessischen Senke und ist, gemeinsam mit dem Gombether See, für dieses Gebiet ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel.[1]

Hervorgegangen aus dem ehemaligen Braunkohletagebau Grube Singlis (Förderzeitraum von 1961 bis 1972) entstand im Zuge der Rekultivierung von 1972 bis 1980 der Singliser See. Mit einem pH-Wert von ca. 4 ist der See geogen sauer und weist eine hohe Sulfatkonzentration auf.[2]

Durch aufsteigendes Grundwasser ist der Tagebau nach dem Ende der Förderung von Braunkohle zu einem See geworden, der im Rahmen des Borkener Seenlandes touristisch genutzt wird. Anfangs durfte seine komplette Wasserfläche u. a. als Surfrevier genutzt werden. Im nördlichen Flachwasser hat man aber vor der Flutung einige Bäume nicht gerodet, so dass Wassersport nicht möglich war. Bald siedelten sich dort Wasservögel an. Als Folge wurde dieser Bereich samt einem breiten Schutzstreifen (faktisch das gesamte Nordufer und ca. 1/5 der gesamten Wasserfläche) durch die „Gefahrenabwehrverordnung für das Gebiet des Singliser Sees“ vom 25. März 2010 als Naturschutzgebiet definiert, obwohl nur wenige Kilometer entfernt das Naturschutzgebiet Borkener See mit einer fast doppelt so großen Wasserfläche und einer Gesamtgröße von ca. 350 ha liegt. Ob der entstehende Gombether See einen Ausgleich schafft, evtl. sogar durch eine angedachte Zusammenfassung, ist noch nicht entschieden.

2019 wurde der See von Uniper an eine regionale Bietergemeinschaft verkauft.[3]

Am südöstlichen Ufer hat die Marinekameradschaft ein Küstenwachboot des Typs KW 18 zu ihrem Vereinsheim ausgebaut.[4] Außerdem gibt es dort einen Tretbootverleih und einen Biergarten. Der Singliser See ist einer der wenigen Seen in Deutschland, in denen der invasive Marmorkrebs vorkommt.[5]

Marmorkrebs im Singliser See.jpg
Panorama vom Singliser See

Weblinks

Commons: Singliser See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Westhessische Senke. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 7. Januar 2019.
  2. Brigitte Nixdorf, Jessica Ramm: Übersicht zur ökologischen Situation ausgewählter Tagebauseen des Braunkohlebergbaus in Deutschland. Hrsg.: Umweltbundesamt. 2016, ISSN 1862-4804.
  3. Singliser See bei Borken verkauft: Das sind die neuen Eigentümer. 26. September 2019, abgerufen am 29. Mai 2020.
  4. KW 18. Abgerufen am 19. Juni 2022.
  5. Krebsforschung am Singliser See. 17. Mai 2019, abgerufen am 8. Mai 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Panorama Singliser See.jpg
Autor/Urheber: Oliver Deisenroth, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Panorama vom Singliser See bei Borken
Marmorkrebs im Singliser See.jpg
Autor/Urheber: Lorenz Seebauer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Invasiver Marmorkrebs im Singliser See
Singliser See Segler.jpg
Autor/Urheber: Oliver Deisenroth, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Segelboot auf dem Singliser See bei Borken