Silke Möller

Silke Möller

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1986-0627-048 / CC-BY-SA 3.0

Silke Gladisch (links) mit Sabine Rieger nach ihrem
Sieg bei den DDR-Meisterschaften über 100 Meter
NationDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Geburtstag20. Juni 1964
GeburtsortStralsund
Größe163 cm
Gewicht57 kg
Karriere
DisziplinSprint
Bestleistung10,86 s (100 m)
21,74 s (200 m)
VereinSC Empor Rostock
Statuszurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften3 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften2 × Goldmedaille1 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften0 × Goldmedaille2 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
SilberSeoul 19884 × 100 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
GoldHelsinki 19834 × 100 m
GoldRom 1987100 m
GoldRom 1987200 m
SilberRom 19874 × 100 m
Logo der EAA Europameisterschaften
GoldStuttgart 19864 × 100 m
BronzeStuttgart 1986200 m
GoldSplit 19904 × 100 m
SilberSplit 1990100 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
GoldParis 198560 m
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
SilberBudapest 198360 m
BronzeMadrid 198660 m
SilberBudapest 198860 m
letzte Änderung: 5. September 2013

Silke Möller (geborene Gladisch; * 20. Juni 1964 in Stralsund) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin und Olympiamedaillengewinnerin, die in den 1980er Jahren – für die DDR startend – zu den weltbesten Sprinterinnen gehörte. Ihr erster bedeutender Erfolg war der erst bei den Olympischen Spielen 2012 gebrochene Weltrekord mit der 4-mal-100-Meter-Staffel der DDR: Beim Weltcup in Canberra am 6. Oktober 1985 lief sie zusammen mit Sabine Rieger, Marlies Göhr und Ingrid Auerswald eine Zeit von 41,37 s.

Leben

Bei den Weltmeisterschaften 1987 holte sie zwei Titel – im 100-Meter-Lauf, im 200-Meter-Lauf sowie den zweiten Platz mit der 4-mal-100-Meter-Staffel. Dafür wurde sie zur DDR-Sportlerin des Jahres gewählt. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul errang sie mit der 4-mal-100-Meter-Staffel der DDR die Silbermedaille (als verheiratete Silke Möller).

1992 geriet sie mit Katrin Krabbe und Grit Breuer unter Dopingverdacht und wurde vom DLV suspendiert, weil die drei im Trainingslager in Südafrika identische Urinproben abgaben. Das Schiedsgericht der Internationalen Leichtathletik-Föderation (IAAF) sprach sie aber aus formalen Gründen frei.[1][2] Sie gab daraufhin – kurz vor den Olympischen Spielen – den Leistungssport auf und studierte in Rostock Geschichtswissenschaften. Möller arbeitet als Lehrerin für Sport, Geschichte und Sozialkunde am Gymnasium Reutershagen. Sie hat eine Tochter.

Silke Möller startete für den SC Empor Rostock und trainierte bei Wolfgang Meier. In ihrer aktiven Zeit war sie 1,63 m groß und wog 57 kg.

Silke Möller wurde 1986 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze und 1984 sowie 1988 in Silber ausgezeichnet.[3][4][5]

Weitere Erfolge

  • 1981 Junioreneuropameisterin mit der 4-mal-100-Meter-Staffel (43,77 s)
  • 1983 Weltmeisterin mit der 4-mal-100-Meter-Staffel (42,59 s, zusammen mit Marita Koch, Ingrid Auerswald und Marlies Göhr)
  • 1985 Europacup: Siegerin mit der 4-mal-100-Meter-Staffel
  • 1986 Europameisterschaften: 1. Platz mit der 4-mal-100-Meter-Staffel (41,84 s, zusammen mit Sabine Günther, Ingrid Auerswald und Marlies Göhr); 3. Platz im 200-Meter-Lauf (22,49 s), 4. Platz im 100-Meter-Lauf (11,09 s)
  • 1987 Europacup-Siegerin im 200-Meter-Lauf und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel
  • 1988 Olympiafünfte im 200-Meter-Lauf (22,09 s)
  • 1989 Weltcup in Barcelona: Siegerin im 200-Meter-Lauf und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel, Dritte im 100-Meter-Lauf; Europacup: Siegerin im 200-Meter-Lauf und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel
  • 1990 Vizeeuropameisterin im 100-Meter-Lauf (11,10 s), Europameisterin mit der 4-mal-100-Meter-Staffel (41,68 s, zusammen mit Katrin Krabbe, Sabine Günther und Kerstin Behrendt)

Doping

1991 konnten die Dopinggegner Brigitte Berendonk und Werner Franke mehrere Dissertationen und Habilitationsschriften ehemaliger DDR-Dopingforscher in der Militärmedizinischen Akademie Bad Saarow sicherstellen. Anhand der Arbeiten ließ sich die staatlich organisierte Dopingpraxis vieler bekannter DDR-Leistungssportler, darunter auch Silke Möller, rekonstruieren. Den Angaben zufolge bekam Silke Möller von 1981 bis 1984 hohe Dosen Oral-Turinabol verabreicht.[6]

Literatur

Weblinks

Commons: Silke Möller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Drugs in world athletics bbc.co.uk 31. Juli 2000
  2. Chronologie im Fall Krabbe faz.net 27. Juni 2001
  3. Neues Deutschland, 15. Oktober 1986, S. 7
  4. Neues Deutschland, 1./2. September 1984, S. 4
  5. Neues Deutschland, 12./13. November 1988, S. 4
  6. Brigitte Berendonk: Doping-Dokumente - Von der Forschung zum Betrug. Springer-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-540-53742-2, S. 120, Tabelle 5

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
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The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Silke Gladisch, Sabine Rieger ADN-ZB Kluge 27.6.86 Bez. Gera: 37. DDR-Meisterschaften der Leichtathleten in Jena - DDR-Meisterin im 100-m-Lauf wurde auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld Silke Gladisch (SC Empor Rostock, l.) in der Jahres-Weltbestzeit von 10,96 s. Gratulation nach dem Erfolg durch die Zweite, Sabine Rieger (SC Motor Jena- 11,31 s).