Silberacetylid

Strukturformel
Struktur von Silberacetylid
Allgemeines
NameSilberacetylid
Andere Namen

Sprengsilber

SummenformelAg2C2
Kurzbeschreibung

lichtempfindlicher Feststoff[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer7659-31-6
WikidataQ418799
Eigenschaften
Molare Masse239,76 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

Zersetzung ab 120 °C[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Silberacetylid ist ein Initialsprengstoff mit der Summenformel Ag2C2 und einer Detonationsgeschwindigkeit von etwa 4000 m·s−1.

Eigenschaften und Gefahren

Silberacetylid bildet weiße, explosive Kristalle und gehört zu den Carbiden. Da sich das Carbid-Ion [C≡C]2− formal vom Ethin (Acetylen) ableiten lässt, zählt man es zu einer Untergruppe der Carbide, nämlich zu den Acetyliden. Die Verbindung kann durch Schlag, Reibung und andere Zündquellen zur Explosion gebracht werden. Dies kann schon durch eine Berührung erfolgen.[2] Mit einer Belastung von 0,1 N ist es extrem reibempfindlich.[5] Mit Silbernitrat wird ein explosionsfähiger Komplex gebildet.[2]

Verwendung

Aufgrund der Empfindlichkeit und Zersetzlichkeit beim Lagern erfolgt keine technische Anwendung.

Herstellung im Labormaßstab

Ausgefälltes Silberacetylid

Zur Herstellung im Labormaßstab macht man sich die geringe Löslichkeit von Silberacetylid in Wasser zunutze: Wenn gasförmiges Ethin in eine wässrige Lösung eines gut löslichen Silbersalzes eingeleitet wird, fällt Silberacetylid als farbloser bis grauer Niederschlag aus.[6] Dieser kann abfiltriert und vorsichtig getrocknet werden. Dabei ist mit äußerster Vorsicht vorzugehen, da Silberacetylid zu unkontrollierter Zersetzung (Explosion) neigt. Die Herstellung gelingt besser, wenn Ethin in eine ammoniakalische Silbersalzlösung eingeleitet wird, da Ammoniak die Protonen des Ethins bindet. Silberacetylid fällt dann in großer Menge aus.

Literatur

  • Paul Hölemann, Rolf Hasselmann: Die Druckabhängigkeit der Zündgrenzen von Acetylen-Sauerstoffgemischen. Westdt. Verlag, 1961.
  • Paul Hölemann, Rolf Hasselmann: Die Abhängigkeit des Volumens gesättigter Acetylen-Aceton-Lösungen von Temperatur und Konzentration. Westdt. Verlag, 1959.
  • Paul Hölemann, Rolf Hasselmann: Die Anreicherung von Phosphor- und Schwefelverunreinigungen in Acetylen-Flaschen. Westdt. Verlag, 1959.
  • Paul Hölemann, Rolf Hasselmann: Bestimmung des Dampfdruckes und der Verdampfungswärme von flüssigem Acetylen. Westdt. Verlag, 1959.
  • Alfred Stettbacher: Die Schieß- und Sprengstoffe. Leipzig 1933.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Silber-organische Verbindungen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 1. Juni 2014.
  2. a b c L. Roth, U. Weller-Schäferbarthold: Gefährliche Chemische Reaktionen - Potentiell gefährliche chemische Reaktionen zu über 1750 Stoffen, Eintrag für Silberacetylid, CD-ROM Ausgabe 8/2021, ecomed Sicherheit Landsberg/Lech, ISBN 978-3-609-48040-4.
  3. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1.
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. Köhler, J.; Meyer, R.; Homburg, A.: Explosivstoffe, zehnte, vollständig überarbeitete Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-32009-7.
  6. powerlabs.org

Weblinks

Commons: Silberacetylid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Silberavcetylid
Ag2C2 precipitate.JPG
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将C2H2通入银氨溶液,产生Ag2C2沉淀。C2H2由电石(CaC2)和水反应产生,夹杂有杂质,使沉淀变黄。
Ag2C2可以用盐酸处理。