Silas

Silas ist ein männlicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

Beim Namen Silas, altgriechisch ΣίλαςSílas und ΣιλᾶςSilâs[1], handelt es sich um die griechische Variante von שְׁאִילָאšəʾîlāʾ, der aramäischen Form des hebräischen Namens שָׁאוּלšāʾūl.[2] Dieser geht auf die Wurzel שׁאלšʾl „fordern, verlangen, bitten, wünschen, fragen“[3] zurück und stellt entweder ein Partizip Passiv Qual mit der Bedeutung „der Erbetene“ oder eine hypokoristische Kurzform mit der Bedeutung „[Gott/er] hat erbeten“ dar.[4]

Verbreitung

In den USA war der Name Silas bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert mäßig beliebt. Jedoch sank seine Popularität bis in die 1960er Jahre hinein immer weiter. Insbesondere seit den 1990er Jahren nimmt die Beliebtheit des Namens wieder zu. Im Jahr 2011 erreichte er die Top-200 der Vornamenscharts. Seit 2020 zählt er zu den 100 meistgewählten Jungennamen. Im Jahr 2021 belegte er Rang 91.[5]

In Dänemark zählte der Name von 2003 bis 2012 sowie im Jahr 2015 zu den 50 meistgewählten Jungennamen. Als höchste Platzierung erreichte er im Jahr 2010 Rang 21 der Hitliste.[6]

In Deutschland wird der Name erst seit der Jahrtausendwende regelmäßig vergeben. Besonders verbreitet war er in den späten 2000er Jahren.[7] Die bislang höchste Platzierung erreichte der Name in den Jahren 2008 und 2009, als er auf Rang 78 der Hitliste stand.[8][9] Im Jahr 2022 stand der Name auf Rang 157 der Vornamenscharts.[10]

Auch in Österreich wird der Name vor allem seit den 2000er Jahren vergeben. Im Jahr 2009 erreiche er mit Rang 275 die bislang höchste Platzierung. Zuletzt belegte er in den Vornamenscharts Rang 313 (Stand 2021).[11] In der Schweiz zählte Silas im Jahr 2002 sowie von 2004 bis 2010 zu den 100 meistgewählten Jungennamen.[12] Im Jahr 2021 stand er auf Rang 169 der Hitliste.[13]

Varianten

Varianten des Namens sind שָׁאוּלšāʾūl und Saul.

Bei Silvanus (siehe Silvan) kann es sich um eine lateinisierte Form von שָׁאוּלšāʾūl und damit eine Namensvariante handeln, dies ist jedoch nicht gesichert.[2]

Namenstag

Der Namenstag von Silas wird nach dem Paulusbegleiter Silas am 13. Juli gefeiert.

Namensträger

Vorname

  • Silas oder Silvanus, Vertrauter und Begleiter des Apostels Paulus in der Bibel
  • Silas Atopare (1951–2021), Generalgouverneur von Papua-Neuguinea (1997–2003)
  • Silas Breiding (* 1992), deutscher Schauspieler
  • Silas Carson (* 1965), britischer Schauspieler
  • Silas Deane (1737–1789), Abgeordneter im amerikanischen Kontinentalkongress, erster Botschafter der USA
  • Silas Fitzi (* 1999), Schweizer Unihockeyspieler
  • Silas Aaron Hardoon (1851–1931), vermögender Geschäftsmann in Shanghai, galt zu Lebzeiten als reichster Mann Asiens
  • Silas Katompa Mvumpa (* 1998), kongolesischer Fußballspieler, siehe Silas (Fußballspieler)
  • Silas Kiplagat (* 1989), kenianischer Mittelstreckenläufer
  • Silas Lienert (* 1992), Schweizer Unihockeyspieler
  • Silas Weir Mitchell (Mediziner) (1829–1914), US-amerikanischer Arzt und Neurologe
  • Silas Weir Mitchell (Schauspieler) (* 1969), US-amerikanischer Schauspieler
  • Silas Nacita (* 1993), US-amerikanischer American-Football-Spieler
  • Silas Selleck (* zwischen 1828 und 1830; † 1885), US-amerikanischer Unternehmer, Daguerreotypist und Fotograf
  • Silas Kpanan'Ayoung Siakor (* 1970), liberianischer Umweltschützer und Menschenrechtsaktivist
  • Silas Woodson (1819–1896), US-amerikanischer Politiker
  • Silas Wright Jr. (1795–1847), US-amerikanischer Politiker
  • Silas Zehnder (* 1999), deutscher Fußballspieler

Zwischenname

  • Earl Silas Tupper (1907–1983), US-amerikanischer Erfinder und Gründer des nach ihm benannten Tupperware-Konzerns

Fiktion

Familienname

  • Edouard Silas (1827–1909), niederländischer Komponist und Organist
  • James Silas (* 1949), US-amerikanischer Basketballspieler
  • Paul Silas (1943–2022), US-amerikanischer Basketballspieler und -trainer
  • Paulo Silas (* 1965), brasilianischer Fußballspieler
  • Xavier Silas (* 1988), US-amerikanischer Basketballspieler

Einzelnachweise

  1. auch weitere Schreibweisen sind bezeugt
  2. a b Walter Bauer: Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur. Hrsg.: Kurt Aland, Barbara Aland. 6. Auflage. Walter de Gruyter & Co., Berlin/New York 1988, ISBN 3-11-010647-7, S. 1500.
  3. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 1307.
  4. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 1306.
  5. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 26. März 2023.
  6. Popularity in Denmark. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 26. März 2023.
  7. Silas. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 26. März 2023 (deutsch).
  8. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2008. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 26. März 2023 (deutsch).
  9. Vornamenstatistik 2009 * TOP 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 26. März 2023 (deutsch).
  10. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2022 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 26. März 2023 (deutsch).
  11. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA - Die Informationsmanager. STATISTIK AUSTRIA Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 2. Juli 2022.
  12. Popularity in Switzerland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 26. März 2023.
  13. Männliche Vornamen der Neugeborenen nach Sprachregion und Kanton. In: STAT-TAB. Bundesamt für Statistik, April 2021, abgerufen am 2. Juli 2022.