Siegfried Donndorf

Siegfried Donndorf (* 13. Oktober 1900 in Salbke; † 31. März 1957 in Dresden) war ein deutscher Maler und Bühnenbildner.

Leben

Donndorf wurde als Sohn des evangelischen Pfarrers an der Salbker Sankt-Gertraud-Kirche geboren. Sein Bruder war der spätere Theologe Gotthold Donndorf. Von 1920 bis 1922 studierte er in Berlin bei Emil Orlik. Er setzte sein Studium dann von 1923 bis 1930 bei Richard Dreher und Adolf Mahnke an der Akademie für Bildende Künste Dresden fort. Im Alter von 29 Jahren gewann er den Staatspreis für Landschaftsmalerei, wodurch ihm eine Studienreise nach Italien möglich war. In Dresden wurde Donndorf Mitglied der kommunistischen Künstlergruppe ASSO, die 1933 verboten wurde. 1935/36 unterrichtete er Zeichnen und Malen an der Akademie. In der Zeit des Nationalsozialismus war er auch als Bühnenbildner am Staatstheater Dresden und dem Stadttheater Teschen tätig.[1] Dort war er u. a. 1943 verantwortlich für das Bühnenbild zur Neueinstudierung von „Wallensteins Lager“, die unter der Schirmherrschaft des Standortältesten und unter Mitwirkung der Wehrmacht erfolgte.[2] Von 1939 bis 1941 leistete Donndorf Wehrdienst.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs engagierte er sich beim kulturellen Wiederaufbau der Stadt und gehörte er 1947 zu den Mitgründern der Künstlervereinigung Das Ufer – Gruppe 1947. Er wurde Leiter der gemeinsam mit Rolf Krause, Ewald Schönberg, Rudolf Bergander, Rudolf Nehmer, Karl Erich Schaefer und Fritz Skade gebildeten Gruppe. Das Ufer engagierte sich pädagogisch und gesellschaftlich.[3] Mentor der Gruppe war der Freund Donndorfs Kurt Liebmann. Die zahlenmäßig gewachsene Gruppe bestand bis 1951 und löste sich dann auf staatlichen Druck zu Gunsten des Künstlerverbandes auf. Bis zum Tode Donndorfs bestand die Gruppe jedoch innerhalb des Verbandes weiter.[4] 1947 nahm Donndorf an der Ersten Ausstellung Dresdner Künstler teil.[5] Sein künstlerisches Schaffen befasste sich in dieser Zeit in Zeichnung und Malerei mit dem Wiederaufbau der schwer kriegszerstörten Stadt. Donndorfs Bilder, häufig Landschaftsdarstellungen, werden durch einen feinsinnigen Farbklang geprägt.[6] 1953 übernahm er den Vorsitz der Verkaufsgenossenschaft Kunst der Zeit. Donndorf bemühte sich über längere Zeit, für seine Künstlergruppe eine Ausstellung im westlichen Teil Deutschlands zu organisieren. Schließlich ermöglichte ihm sein Bruder, der das Rauhe Haus in Hamburg leitete, dort eine Ausstellung durchzuführen. Die erforderlichen Genehmigungen der DDR-Behörden verzögerten das Projekt noch um etwa ein Jahr. Schließlich fand die Ausstellung 1955 statt. Es war die erste in sich geschlossene Ausstellung von DDR-Künstlern in der Bundesrepublik Deutschland.[7]

Donndorf verstarb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 56 Jahren.[1]

Werke (Auswahl)

  • Wandbild „Großkraftwerk Hirschfelde“; Kollektivarbeit mit Willy Illmer und Fritz Tröger; ausgestellt 1949 auf der 2. Deutschen Kunstausstellung in Dresden; Auftragsarbeit der Ausstellungsleitung[8]
  • Herbststilleben. Tafelbild, Mischtechnik (ausgestellt 1953 auf der 3. Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Maler des Dresdner Aufbaus – Zum Tode von Siegfried Donndorf. In: Neue Zeit, 22. März 1957, Seite 4 (eingeschränkt online, Anmeldung notwendig).
  2. Programmheft der Inszenierung
  3. Peter Jacoby: Kollektivierung der Phantasie? Künstlergruppen in der DDR zwischen Vereinnahmung und Erfindungsgabe, Transcript Verlag 2007, ISBN 978-3-89942-627-4, Seite 169
  4. Peter Jacoby: Kollektivierung der Phantasie? Künstlergruppen in der DDR zwischen Vereinnahmung und Erfindungsgabe, Transcript Verlag 2007, ISBN 978-3-89942-627-4, Seite 127
  5. Wolfgang Balzer (Hrsg.): Erste Ausstellung Dresdner Künstler. Abteilung II. Oktober/November 1947. Kulturbund zur Demokratischen Erneuerung Deutschlands, 1947
  6. Manuela Bonnke: Kunst in Produktion: bildende Kunst und volkseigene Wirtschaft in der SBZ/DDR, Böhlau Verlag Köln Weimar 2007, ISBN 978-3-412-35805-1, Seite 125
  7. Stille Maler aus Dresden in Die Zeit, 21. Juli 1955, Nummer 29
  8. Hermann Müller: Über zehn Wandbilder In: Bildende Kunst. Zeitschrift für Malerei, Graphik, Plastik und Architektur. Berlin. 3. Jahrgang Heft 10/1949, S. 334; Gert Caden: Zwölf Wandbilder entstehen. In: Bildende Kunst. Zeitschrift für Malerei, Graphik, Plastik und Architektur. Berlin. 3. Jahrgang Heft 9/1949, S. 269/270
  9. Bildindex der Kunst & Architektur