Sibratsgfäll
Sibratsgfäll | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 29,21 km² | |
Koordinaten: | 47° 26′ N, 10° 2′ O | |
Höhe: | 929 m ü. A. | |
Einwohner: | 466 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6952 | |
Vorwahl: | 05513 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 37 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: | Dorf 18 6952 Sibratsgfäll | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Martin Bereuter | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (9 Mitglieder) | ||
Lage von Sibratsgfäll im Bezirk Bregenz | ||
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Sibratsgfäll, Blick vom Krähenberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sibratsgfäll ist eine vom Tourismus geprägte Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bregenz, in der Region Vorderer Bregenzerwald mit 466 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Geografie
Sibratsgfäll liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz im Subersachtal auf einer Seehöhe von 929 Metern Höhe. 46,0 % der Fläche sind bewaldet, 34,2 % der Fläche sind gebirgig (Alpen). Die Gemeinde liegt direkt an der Grenze zu Deutschland.
- Sibratsgfäll ist Mitglied des deutsch-österreichischen Gemeinschaftsprojekts Naturpark Nagelfluhkette.
- In der Nähe des Ortskernes von Sibratsgfäll mündet der Rubach in die Subersach.
Gemeindegliederung
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Sibratsgfäll.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Sibratsgfäll grenzt an zwei österreichische und zwei deutsche Gemeinden.
Hittisau | ||
Egg | ![]() | Balderschwang (Bayern, Oberallgäu) |
Oberstdorf (Bayern, Oberallgäu) |
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Sibratsgfäll stammt aus dem Jahr 1511. Darin wird beschrieben, dass ein Teil von Syfridtsgefäll als Vorsäß genutzt wurde. In einer Urkunde von 1515 wird die heute noch bestehende Parzelle Krähenberg als Vorsäß genannt.
In der Mitte des 17. Jahrhunderts begannen Bauern aus der Umgebung im heutigen Gemeindegebiet Holz zu schlagen und zu roden. Dazu wurden Tiroler Holzfäller, die sogenannten Schwozer, beschäftigt. Durch Erbteilung der Bauern aus der Umgebung und durch Einwanderung der Holzfäller begann die ganzjährige Besiedlung. Deren Anwesenheit bezeugen die in dieser Zeit in den Steuerbüchern auftauchenden Namen wie Marxgut und Scheuring, sowie die heute noch üblichen Bezeichnung Schwozermus und das Flötzerwerkzeug Schwozerhaken.
Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Sibratsgfäll seit der Gründung 1861.
Die Land- und Forstwirtschaft blieb auch weiterhin der Haupterwerb. Um das geschlägerte Holz zu transportieren, wurde in der Auenalpe die Subersach gestaut. Nachdem die Stämme im Staubecken waren, wurden sie mit der großen Wassermenge ins Tal geschwemmt. Von der 1902 eröffneten Bregenzerwaldbahn profitierte auch Sibratsgfäll, wobei deren Bahnhof Lingenau-Hittisau als sogenannte Einbruchsstation für den Ort diente.[1]
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Sibratsgfäll zur Aufbaugemeinde erklärt. Es wurden eine Wassergenossenschaft, eine Viehzuchtgenossenschaft und ein Stickereibetrieb gegründet, was zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 4,5 Prozent.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Sibratsgfäll hl. Michael
- Kapelle Maria Hilf am Rindberg
- Kapelle zum Heiligen Wendelin
- Marienkapelle Rindberg
- Georunde Rindberg
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 28 | 26 | 18 | 16 |
Produktion | 9 | 9 | 30 | 30 |
Dienstleistung | 32 | 21 | 55 | 37 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Berufspendler
Von den 218 Erwerbstätigen, die 2011 in Sibratsgfäll lebten, arbeitete etwa ein Drittel in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus, blieben aber überwiegend im Bezirk.[6]
Fremdenverkehr
Tourismus und Fremdenverkehr sind bedeutende Wirtschaftszweige des Ortes. Sibratsgfäll verfügt über einen Schlepplift für den Wintertourismus (mit angeschlossenem Baby-Lift).
Im Jahr 2019 gab es 22.545 Übernachtungen.[7]
Bildung
Am Ort gibt es (Stand: 2020/21) 17 Schüler an der Volksschule.[8] In Sibratsgfäll gibt es einen Kindergarten und eine Volksschule. Die Hauptschule wird zusammen mit den Gemeinden Hittisau und Riefensberg betrieben.
Politik
Gemeindevertretung

In Vorarlberg wählen die Bürger alle fünf Jahre die Mitglieder der Gemeindevertretung durch Ankreuzen eines Listen-Wahlvorschlages bzw. durch Mehrheitswahl wenn kein Listenvorschlag vorliegt.[9] Weiters den Bürgermeister durch Ankreuzen eines Wahlvorschlages.
Die Gemeindevertretung wählt in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte – sofern keine Wahl durch die Bürger zustande kam – gemäß § 61 Gemeindegesetz[10] einen Bürgermeister und dann einen mindestens dreiköpfigen Gemeindevorstand. Die Zahl dieser „Gemeinderäte“ darf aber gemäß § 55 den vierten Teil der Zahl der Gemeindevertreter nicht übersteigen.
Der Bürgermeister führt den Vorsitz bei den generell öffentlichen Sitzungen der Gemeindevertretung, in denen kommunale Belange besprochen und Beschlüsse gefasst werden. Beobachter haben kein Mitspracherecht und kein Stimmrecht. Die Gemeindevertretung kann nach Bedarf Ausschüsse bestellen. Sitzungen des Gemeindevorstandes und der Ausschüsse sind nicht öffentlich.
Sitzverteilung nach den Wahlen
- Gemeindevertretungswahlen 1985: Allgemeine Bürgerliste 9.[11]
- Gemeindevertretungswahlen 1990: Allgemeine Bürgerliste 9.[12]
- Gemeindevertretungswahlen 1995: Allgemeine Bürgerliste Sibratsgfäll 9.[13]
- Gemeindevertretungswahlen 2000: Allgemeine Bürgerliste 9.[14]
- Gemeindevertretungswahlen 2005: Allgemeine Bürgerliste Sibratsgfäll 9.[15]
- Gemeindevertretungswahlen 2010: Allgemeine Bürgerliste Sibratsgfäll 9.[16]
- Gemeindevertretungswahlen 2015: Bürgerliste Sibratsgfäll 9.[17]
- Gemeindevertretungswahlen 2020: Bürgerliste Sibratsgfäll 9.[18]
- Gemeindevertretungswahlen 2025: Bürger:innen Liste Sibratsgfäll 9.[19]
Bürgermeister
Gemeindewappen
Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1969 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold.[23]
Partnerschaftsgemeinden
- Seit 1969 pflegt Sibratsgfäll eine Partnerschaft mit der Gemeinde Überroth-Niederhofen im Saarland.[24]
Weblinks
- 80237 – Sibratsgfäll. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Karl Blodig: Die Bregenzerwaldbahn. In: Heinrich Hess (Red.): Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Nr. 12/1902 (XXVIII. Jahrgang), München/Wien 1902, S. 143 f.
- ↑ Gemeinde Sibratsgfäll | Geschichte – Gemeinde Sibratsgfäll. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sibratsgfäll, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sibratsgfäll, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sibratsgfäll, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sibratsgfäll, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sibratsgfäll, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Schulstatistik 2020/21. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Juli 2022.
- ↑ Gemeindewahlgesetz GWG. §§ 59–63 Wahlen in die Gemeindevertretung in Ermangelung von Wahlvorschlägen. Vorarlberger Landtag, abgerufen im Jahr 2025 (Der Wähler trägt bis zu doppelt so viele Namen, als Gemeindevertreter zu wählen sind, in die Stimmliste ein.).
- ↑ Gemeindegesetz. 2. Abschnitt Gemeindevertretung (ab § 33), 3. Abschnitt Gemeindevorstand (ab § 54), 4. Abschnitt Bürgermeister (ab § 61). Vorarlberger Landtag, abgerufen im Jahr 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1985 in Sibratsgfäll. Land Vorarlberg, 21. April 1985, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1990 in Sibratsgfäll. Land Vorarlberg, 1. April 1990, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1995 in Sibratsgfäll. Land Vorarlberg, 2. April 1995, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2000 in Sibratsgfäll. Land Vorarlberg, 2. April 2000, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2005 in Sibratsgfäll. Land Vorarlberg, 10. April 2005, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2010 in Sibratsgfäll. Land Vorarlberg, 14. März 2010, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2015 in Sibratsgfäll. Land Vorarlberg, 15. März 2015, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2020 in Sibratsgfäll. Land Vorarlberg, 13. September 2020, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2025 in Sibratsgfäll. Land Vorarlberg, 16. März 2025, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ a b c d e f Gemeindedaten von SIBRATSGFÄLL. Bürgermeister (seit 1945). In: Vorarlberg Chronik. Land Vorarlberg, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Bürgermeisteramt i. Sechs Amtperioden lang musste man sich in Sibratsgfäll keine Gedanken zur Bürgermeisterbesetzung machen. Nun tritt Konrad Stadelmann die Nachfolge von Langzeit-Bürgermeister Reinhold Walser an. In: Vorarlberg Online. 11. April 2020, abgerufen am 21. Mai 2025.
- ↑ Gemeindeamt Sibratsgfäll. Bürgermeister und Vizebürgermeister. Gemeinde Sibratsgfäll, April 2025, abgerufen am 21. Mai 2025 (Bürgermeister Martin Bereuter wurde 2015 gewählt und ist nun schon in seiner dritten Amtsperiode. Vizebürgermeister Christian Natter übernahm im April 2025 das Amt des Vizebürgermeisters.).
- ↑ Gemeinde Sibratsgfäll | Allgemeine Informationen – Gemeinde Sibratsgfäll. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Gemeinde Sibratsgfäll | Partnergemeinde – Gemeinde Sibratsgfäll. Abgerufen am 30. Januar 2021.
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Positionskarte von Österreich
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
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Gemeindeamt in Sibratsgfäll, Vorarlberg.
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Die Pfarrkirche Hl. Michael in Sibratsgfäll wurde 1805 erbaut.
Autor/Urheber: böhringer friedrich, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Kapelle Maria Hilf am Rindberg in Sibratsgfäll.
Dienstflagge des Landes Vorarlberg, Österreich
Karte des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg, Bregenz hervorgehoben
Autor/Urheber: böhringer friedrich, Lizenz: CC BY-SA 2.5
die Gemeinde Sibratsgfäll in Vorarlberg. Blick vom Krähenberg oberhalb Stadelmanns Krähenbergalpe im Dezember 2007