Shinchi (Fukushima)

Shinchi-machi
新地町
Shinchi (Fukushima) (Japan)
Geographische Lage in Japan
Region:Tōhoku
Präfektur:Fukushima
Koordinaten:37° 53′ N, 140° 55′ O
Basisdaten
Fläche:46,70 km²
Einwohner:8051
(1. März 2021)
Bevölkerungsdichte:172 Einwohner je km²
Gemeindeschlüssel:07561-2
Symbole
Flagge/Wappen:
Flagge/Wappen von Shinchi
Baum:Kiefer
Blume:Kirschblüte
Vogel:Buntfasan
Fisch:Scholle
Rathaus
Adresse:Shinchi Town Hall
30 Aza Toikakeda, Yachigoya
Shinchi-machi, Sōma-gun
Fukushima-ken 979-2792
Webadresse:http://www.shinchi-town.jp/
Lage der Stadt Shinchi in der Präfektur Fukushima
Lage Shinchis in der Präfektur

Shinchi (jap. 新地町, -machi) ist eine japanische Stadt im Landkreis Sōma in der Präfektur Fukushima.

Geografie

Shinchi liegt an der ostjapanischen Pazifikküste an der Sendai-Bucht in der Küstenregion Hamadōri als nördlichste Gemeinde der Präfektur Fukushima. Das Gemeindegebiet erstreckt sich im Westen bis zum beginnenden Abukuma-Hochland. Die höchste Erhebung von diesem in der Gemeinde ist der 429,3 m T.P. hohe Karō-san (鹿狼山). Diesem Hochland entspringen mehrere Flüsse, die das Gemeindegebiet durchfließen und in den Pazifik münden. Es sind dies von Nord nach Süd: Rachi-gawa (埒川), Mitaki-gawa (三滝川), Sunakoda-gawa (砂子田川), Nigori-gawa (濁川), sowie der Tatsuta-gawa (立田川) als Zufluss des Jizō-gawa (地蔵川) der zwar weiter südlich von Shinchi fließt aber seine Mündung im Süden der Ortschaft hat.

Im Südosten am Hafen Sōma liegt das Kohlekraftwerk Shinchi mit 2000 MW Leistung.

Umgeben ist Shinchi von Yamamoto im Norden, Marumori im Westen und Sōma im Süden.

Geschichte

Am 1. April 1889 wurden bei der Reorganisation des japanischen Gemeindewesens die fünf Dörfer Yachigoya (谷地小屋村, -mura) im Norden, Ogawa (小川村, -mura), Ōdohama (大戸浜, -mura), Imaizumi (今泉村, -mura) im Süden, sowie Suginome (杉目村, -mura) im Hinterland im Landkreis Uda zur neuen Dorfgemeinde Shinchi (新地村, -mura, wörtlich: „Neuland“) zusammengelegt. Die Namen dieser haben sich noch als Obergemeindeteile (ōaza) erhalten. Sieben Jahre später fusionierten die Landkreise Uda und Namekata zum neuen Landkreis Sōma. Zum 20. August 1954 wurden die Dörfer Komagamine (駒ヶ嶺村, -mura) im Süden und Fukuda (福田村, -mura) im Norden Shinchi zugeschlagen. Am 1. August 1971 erfolgte die Aufstufung zur kreisangehörigen Stadt (machi).

Tōhoku-Erdbeben 2011

Das Bahnhofsgebäude dem von der JR East betriebenen Bahnhof Shinchi (新地駅, -eki) stürzte infolge der Katastrophe vom 11. März 2011 völlig ein.[1] Auch die Überführung wurde beschädigt und ein Zug der Jōban-Linie entgleiste (Foto: 4. April 2011)

Am 11. März 2011 wurde die Stadt vom Tōhoku-Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami getroffen. Die Anzahl der völlig zerstörten Wohngebäude wird auf 439 und die der teilweise zerstörten auf 138 beziffert.[2] Der Tsunami richtete bedeutende Schäden an der Jōban-Linie an. Insbesondere wurde ein Zug gestoppt und das Bahnhofsgebäude der Station Shinchi zerstört.[1]

Die Stadt Shinchi gehört zu der im Nordosten der Präfektur Fukushima liegenden Region Sōsō, die mit seinen insgesamt 200.000 Einwohnern zu den am schwersten von der Dreifachkastatrophe betroffenen Gegenden Japans zählte.[3]

Die Brand- und Katastrophenschutzbehörde meldete in ihrem Schadensbericht 98 Tote und 10 Vermisste in Shinchi.[2]

Gemessen an der Gesamtbevölkerung Shinchis, die bei der Volkszählung von 2010 mit 8.224 angegeben worden war,[4] betrug die Opferrate durch die Katastrophe von 2011 1,3 %, wenn alle in dem 157. FDMA-Schadensbericht vom 7. März 2018 registrierten Toten und Vermissten berücksichtigt werden[2] beziehungsweise 1,20 %, wenn von den registrierten Opfern die von der Wiederaufbaubehörde (Reconstruction Agency, RA) gemeldeten katastrophenbedingten Todesfälle abgezogen werden, wodurch sich eine Zahl von 99 Toten und Vermissten ergibt. Mit der gleichen Datengrundlage, aber allein auf das Überflutungsgebiet des Tsunamis in Natori bezogen, das eine Fläche von 11 km2 umfasste, ergab sich eine Opferquote von 2,12 %.[5][6]

Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten sind der Berg Karō-san, der Tsurushihama-Strand und die Burgruine Komagamine (駒ヶ嶺城, -jō).

Verkehr

Wichtigste Fernstraßen sind die Jōban-Autobahn nach Misato oder Watari, die Nationalstraße 6 nach Tokio oder Sendai, sowie die Nationalstraße 113 nach Niigata oder Nan’yō.

Anschluss an das Schienennetz besteht über die JR East Jōban-Linie nach Tokio oder Iwanuma.

Bildung

In Shinchi befinden sich die Grundschulen Fukuda, Komagamine und Shinchi, die Shōei-Mittelschule, sowie die Oberschule Shinchi.

Städtepartnerschaften

  • JapanJapan Date, Schwesterstadt seit dem 21. Juli 1981

Weblinks

Commons: Shinchi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • 10万分1浸水範囲概況図, 国土地理院 (Kokudo Chiriin, Geospatial Information Authority of Japan, ehemals: Geographical Survey Institute = GSI), www.gsi.go.jp: 地理院ホーム > 防災関連 > 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震に関する情報提供 > 10万分1浸水範囲概況図:
Das GSI veröffentlicht an dieser Stelle eine Landkarte mit Shinchi (浸水範囲概況図14), auf der die vom Tōhoku-Tsunami 2011 überfluteten Gebiete auf Grundlage von Auswertungen von Luftbildern und Satellitenaufnahmen eingezeichnet sind, soweit dies möglich war.

Einzelnachweise

  1. a b Soichiro Shimamura, Fumihiko Imamura, Ikuo Abe: Damage to the Railway System along the Coast Due to the 2011 Tohoku Earthquake Tsunami. In: Journal of Natural Disaster Science. Band 34, Nr. 1, 2012, S. 105–113, doi:10.2328/jnds.34.105.
  2. a b c 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震(東日本大震災)について(第157報) (Memento vom 18. März 2018 auf WebCite) (PDF (Memento vom 18. März 2018 auf WebCite)), 総務省消防庁 (Fire and Disaster Management Agency), 7. März 2018.
  3. Hisanori Fukunaga, Hiromi Kumakawa: Mental Health Crisis in Northeast Fukushima after the 2011 Earthquake, Tsunami and Nuclear Disaster. In: The Tohoku Journal of Experimental Medicine. Band 237, Nr. 1, 2015, S. 41–43, doi:10.1620/tjem.237.41.
  4. 平成 22年国勢調査 - 人口等基本集計結果 -(岩手県,宮城県及び福島県) (Memento vom 24. März 2018 auf WebCite) (PDF, japanisch), stat.go.jp (Statistics Japan - Statistics Bureau, Ministry of Internal Affairs and communication), Volkszählung 2010, Zusammenfassung der Ergebnisse für die Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima, URL: http://www.stat.go.jp/data/kokusei/2010/index.html.
  5. Tadashi Nakasu, Yuichi Ono, Wiraporn Pothisiri: Why did Rikuzentakata have a high death toll in the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami disaster? Finding the devastating disaster’s root causes. In: International Journal of Disaster Risk Reduction. Band 27, 2018, S. 21–36, doi:10.1016/j.ijdrr.2017.08.001. (Online veröffentlicht am 15. August 2017), hier S. 22, Tabelle 2.
  6. 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震(東日本大震災)について(第153報) (Memento vom 10. März 2016 auf WebCite), 総務省消防庁 (Fire and Disaster Management Agency), 153. Bericht, 8. März 2016.

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