Shimoda

Shimoda-shi
下田市
Shimoda
Geographische Lage in Japan
Shimoda (Japan)
Region:Chūbu
Präfektur:Shizuoka
Koordinaten:34° 41′ N, 138° 57′ O
Basisdaten
Fläche:104,67 km²
Einwohner:20.499
(1. März 2021)
Bevölkerungsdichte:196 Einwohner je km²
Gemeindeschlüssel:22219-4
Symbole
Flagge/Wappen:
Flagge/Wappen von Shimoda
Baum:Prunus speciosa
Blume:Gartenhortensie
Rathaus
Adresse:Shimoda City Hall
1-5-18, Hongō
Shimoda-shi
Shizuoka-ken 415-8501
Webadresse:http://www.city.shimoda.shizuoka.jp

Shimoda (japanisch 下田市, -shi) ist eine Stadt und ein Seehafen in der Präfektur Shizuoka in Japan. Shimoda ist auch für seine gelben Narzissen bekannt.[1]

Geographie

Shimoda liegt südlich der Städte Itō und Atami auf der Izu-Halbinsel.

Geschichte

Funde aus der Jōmon-Zeit belegen, dass Shimoda bereits zu prähistorischen Zeiten besiedelt wurde.[2]

Während der Sengoku-Periode wurde Shimoda von der Adelsfamilie Hōjō kontrolliert.[3] Unter dem Tokugawa-Shogunat galt Shimoda als Tenryō-Territorium, das direkt vom Shogun verwaltet wurde. Zur Zeit der Edo-Periode entwickelte sich Shimodas Hafen zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Küstenschiffe zwischen Osaka und Edo.[4]

Am 31. März 1854 zwang Commodore Matthew Perry, auf Grundlage des Vertrag von Kanagawa, die Öffnung des Hafens von Shimoda und Hakodate. Die forcierte Öffnung markiert den Beginn der Handelsbeziehungen zwischen Japan und den Vereinigten Staaten. Durch diese Öffnung endete die 200 Jahre währende Isolationspolitik Japans. Darüber hinaus gewährte der Vertrag den Amerikanern ein ständiges Konsulat in Japan. Das erste Konsulat wurde in Shimoda, im Tempel Gyokusen-ji, unter Leitung des Konsuls Townsend Harris eröffnet.[5][6]

Am 7. Februar 1855 wurde im Tempel Chōraku-ji der Vertrag von Shimoda unterzeichnet. Der Vertrag erklärt erstmals die diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und dem kaiserlichen Russland und regelte Handels-, Schifffahrts- und Grenzbeziehungen.[7]

Im Juni 1859, im Zuge der Öffnung des Hafens von Yokohama, wurde der Hafen von Shimoda geschlossen. Gleichzeitig wurde das amerikanische Konsulat nach Edo, in den Tempel Zenpuku-ji verlegt.[8][9]

Nach der Meiji-Restauration kam Shimoda 1868 unter die Kontrolle der kurzlebigen Kikuma-Domäne und der gleichermaßen kurzweiligen Ashigara-Präfektur aus dem Jahre 1871.[10] Die Ashigara-Präfektur wurde 1876 zwischen den Präfekturen Kanagawa und Shizuoka aufgeteilt. In der Katasterreform von 1889 wurde Shimoda offiziell in den Bezirk Kamo eingegliedert.

Beim Eisenbahnunfall von Shimoda 1916 starben 20 Menschen.

Während der späten Phase des Zweiten Weltkriegs war Shimoda im Jahre 1945 das Ziel von Bombardierungen durch US-Streitkräfte.[11]

Die heutige Stadt Shimoda (jap. Shimoda-shi) entstand im März 1955 durch die Zusammenlegung der Dörfer von Shimoda-cho, Hamasaki-mura, Shirahama-mura, Shusuzawa-mura und Asahi-mura.

Shimoda hat einen Fischereihafen und einen Fischverarbeitungsindustrie. Dazu kommt noch Seeohren- und Seebrassen-Zucht. Zu den Attraktionen gehören die Tempel Ryōsen-ji und Gyokusen-ji (玉泉寺), die Heißen Quellen von Shimoda sowie das jährliche „Black Ship Festival“ (黒船祭, Kurofune-sai), das jährlich am 3. Wochenende im Mai stattfindet.

Verkehr

Shimoda ist über die Nationalstraßen 135, 136 und 414 erreichbar. Der Bahnhof Izukyū-Shimoda ist die Endstation der Izu-Kyūkō-Linie nach Itō. Die Shimoda-Seilbahn führt auf den Aussichtsberg Nesugatayama.

Städte- oder Blumenpartnerschaft

  • Städtepartnerschaft:
  • Blumenpartnerschaft:
    • Nagai, Präfektur Yamagata

Söhne und Töchter der Stadt

Sonstiges

  • Das Buch Die Judith von Shimoda von Bertolt Brecht erzählt die Geschichte der Sängerin und Geisha Okichi Saito. Die Handlung orientiert sich an einer der populärsten Erzählungen aus der jüngeren Geschichte Japans. Der werkgeschichtliche Kontext spielt in der Hafenstadt Shimoda, betrachtet die erzwungene Öffnung Japans und zeigt am Beispiel Okichis ein tragisches Heldenschicksal, in dem sie sich für ihre Heimatstadt Shimoda opfert.
  • Der Mikomotoshima-Leuchtturm wurde 1870 vom britischen Ingenieur Richard Henry Brunton fertiggestellt. Es ist derzeit der älteste funktionierende Leuchtturm in Japan und ein nationales Denkmal.
  • Am Gyokusen-ji finden sich noch heute die Gräber der amerikanischen Seeleute, die während ihres Dienstes in der schwarzen Flotte verstarben.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Shimoda. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1372.

Weblinks

Commons: Shimoda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fodor's: Fodor's Japan, 1986. In: Fodor's Series. Fodor's Travel Guides, 1986, S. 275.
  2. Gina Lee Barnes: Protohistoric Yamato: archaeology of the first Japanese state, Ausgabe 78, Published jointly by the University of Michigan, Center for Japanese Studies and the Museum of Anthropology, University of Michigan, 1988, Seite 118
  3. Kōtsū Kōsha, Unʾyushō, Kankōkyoku, Tetsudōshō: Japan, the Official Guide, Japan Travel Bureau: 1966, Seite 444
  4. New Japan, Band 2, Mainichi Publishing Company, 1949
  5. Ernest Mason Satow:,The Cambridge Modern History, Cambridge 1909, Macmillan, Seite 829
  6. Louis-Frédéric: Japan Encyclopedia, Harvard University Press: 2002, Seite 270
  7. Edgar Franz: Philipp Franz Von Siebold and Russian Policy and Action on Opening Japan to the West in the Middle of the Nineteenth Century, Iudicium Verlag, 2005, Seite 84
  8. Hamish Ion: American Missionaries, Christian Oyatoi, and Japan 1859-73 , UBC Press Vancouver, 2010, Seite 17
  9. Akhtar Malik: Survey of Buddhist Temples and Monasteries, Anmol Publications, 2007, Seite 179
  10. http://dl.ndl.go.jp/info:ndljp/pid/787951/232 - Meiji 4 Decree Proclamation No. 594, National Diet Library Modern Digital Library
  11. Jonathan L. Black-Branch, Dieter Fleck: Nuclear Non-Proliferation in International Law, Springer Verlag, 2014 Band 1, Seite 118
  12. http://www.baaa-acro.com/1958/archives/crash-of-a-douglas-dc-3-in-shimoda-33-killed/@1@2Vorlage:Toter Link/www.baaa-acro.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Bureau of Aircraft Accidents Archives (B3A): Crash of a Douglas DC-3 in Shimoda: 33 killed, abgerufen am 22. Juni 2017

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Autor/Urheber: Maximilian Dörrbecker (Chumwa), Lizenz: CC BY-SA 3.0
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