Shakudō

Kozuka (Messergriff) aus Shakudō mit Verzierungen aus Gold (Edo-Periode)
unbehandeltes Shakudō-Blech

Shakudō (jap. 赤銅, dt. „Rotkupfer“) ist eine traditionelle japanische Metalllegierung, die nachweislich seit dem 12. Jahrhundert[1] für Verzierungen auf Schwertern (siehe auch: Tantō, Wakizashi, Katana) oder Schmuckgegenständen verwendet wird.

Beschreibung

Die Legierung besteht üblicherweise aus Kupfer mit 2–7 % Gold. Selten werden noch andere Metalle in geringen Mengen (<1 %) hinzugegeben. Das Rezept wurde viele Jahrhunderte streng geheim gehalten und gelangte erst ab dem 17. Jahrhundert nach Europa. Charakteristisch für Shakudō ist seine dunkelbraune bis schwarzviolette Färbung, die erst durch eine Ätzung der Metalloberfläche in einer heißen Salzlösung erreicht wird. Die Bezeichnung Rotkupfer, trotz dunkelbrauner fast schwarzer Patina, erklärt sich durch die Farbbezeichnung 赤銅色shakudōiro mit den Bedeutungen „bronzefarben“ und „schwarzbraun“. Aufgrund seiner intensiven und unterschiedlichen Farbe ist Shakudō eine häufig verwendete Legierung bei der japanischen Mokume-Gane-Schmiedetechnik. Die traditionelle Verwendung bei der Herstellung/Verzierung der Tsuba des japanischen Katana-Schwertes wurde in der westlichen Welt schon von Gustav Jacoby (1905)[2] und Henri Louis Joly (1912)[3] Anfang des 20. Jahrhunderts behandelt.

Kupfer-Gold-Anteile und Färbung

  • 一分挿し, Ichibusashi-Zusammensetzung, 99 % Cu + 1 % Au, reines Schwarz
  • 三分挿し, Sanbusashi-Zusammensetzung, 97 % Cu + 3 % Au, bläulich-schwarze Färbung
  • 五分挿し, Gobusashi-Zusammensetzung, 95 % Cu + 5 % Au, bläulich-schwarze Färbung.
  • 八分挿し, Hachibusashi-Zusammensetzung, 92 % Cu + 8 % Au (hierbei gelten Toleranzwerte von 90–93 % Cu und somit 7–10 % Au, der Name verweist durch hachi aber eindeutig auf einen 8-Teile-Gold-Anteil), schwarzviolette Färbung.

Siehe auch

Literatur

  • Hachiro Oguchi: Japanese Shakudo. Its History, Properties and Production from Gold-Containing Alloys. In: Gold Bulletin. Bd. 16, Nr. 4 (1983), S. 125–132 (Digitalisat).
  • Markus Sesko: Handbook of Sword Fittings related Terms. Norderstedt 2011, S. 41.
  • Markus Sesko: Encyclopedia of Japanese Swords. Raleigh 2014, S. 387.
  • Judith Mitrut: Der ikonographische Schwerpunkt der tsuba Sammlung im MAK. Wien 2013, S. 19 f. (Online).
  • Alessandra R. Giumlía-Mair: Technology transfer from ancient Egypt to the far east? In: The Silk Road. Bd. 14 (2016), S. 126–146 (Digitalisat).

Weblinks

Commons: Shakudō – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hachiro Oguchi: Japanese Shakudo. S. 125.
  2. Gustav Jacoby, Shigena Nagaya: Die Schwertzieraten der Provinz Higo. Hamburg 1905, S. 17.
  3. Henri Louis Joly: Japanese Sword Fittings. A descriptive catalogue of the collection of G.H. Naunton Esq. London 1912, S. 51.

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Own picture of shakudo. Take at the aas event Dr. Andreas Neumann (aas) and Markus Eckardt in Ensdorf.
Japanese - Kozuka with Jurôjin and Crane - Walters 5112524 - Detail A.jpg
The god of good fortune Jurôjin sits beneath a plum tree. He holds a scroll and a crane is at the left. This is part of a mounted set.