Sender Raichberg

Sender Raichberg
Bild des Objektes
Sender, Raichbergturm und Nägelehaus
Sender, Raichbergturm und Nägelehaus
Basisdaten
Ort:Onstmettingen (Albstadt)
Land:Baden-Württemberg
Staat:Deutschland
Höhenlage:957 m ü. NHN
Koordinaten: 48° 18′ 21,2″ N, 8° 59′ 32,2″ O
Verwendung:Fernmeldeanlage, Rundfunksender
Besitzer:Südwestrundfunk
Daten des Mastes
Bauzeit:1971
Betriebszeit:seit 1971
Letzter Umbau (Mast):2007
Gesamthöhe:137 m
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich:UKW-Sender
Rundfunk:UKW-Rundfunk
Sendetypen:DAB, Mobilfunk, Richtfunk
Positionskarte
Sender Raichberg (Baden-Württemberg)
Sender Raichberg (Baden-Württemberg)
Sender Raichberg
Lokalisierung von Baden-Württemberg in Deutschland
Mast
De Sender Raichberg von der Burg Hohenzollern aus gesehen, rechts das Zeller Horn, links unten die Wallfahrtskapelle Maria Zell

Der Sender Raichberg steht auf dem Raichberg auf der südwestlichen Schwäbischen Alb auf der Gemarkung des Albstädter Stadtteils Onstmettingen im Zollernalbkreis.

Dort befindet sich seit 1950 ein Grundnetzsender des Südwestrundfunks (ehemals Südwestfunk) für Hörfunk und Fernsehen. Als Antennenträger wird ein 1971 errichteter, weithin sichtbarer, 137 Meter hoher, abgespannter Stahlrohrmast verwendet. Zusätzlich existiert noch ein als freistehender Stahlfachwerkturm ausgeführter Richtfunkturm.

Aufbau

Der Sendemast besteht aus zwei Segmenten: Der untere Teil mit einem Durchmesser von 1,50 Meter trägt die Antennen für DAB-, Richtfunk-, Mobilfunk- und UKW, der obere Teil die UHF-Antenne für DVB-T. Vor dem Umbau 2007 bestand der Sendemast aus drei Segmenten mit einer Gesamthöhe von 147 Metern.

Geschichte

Der Sender Raichberg ging am 23. Dezember 1950 als UKW-Sender für das erste Hörfunkprogramm des Südwestfunks SWF 1 in Betrieb. Zu dieser Zeit war die Sendeantenne auf dem Aussichtsturm, der noch heute nahe dem aktuellen Sender steht, montiert. Ab dem 24. Dezember 1954 wurde ein 57 Meter hoher Stahlrohrmast als Antennenträger verwendet. Da dieser Sendemast die Antennen für die Ausstrahlung des Fernsehprogramms nicht tragen konnte, ging 1971 der heutige, ursprünglich 147 Meter hohe Stahlrohrmast in Betrieb. Ab dem 20. September 2007 wurde der Sendemast auf das bevorstehende digitale Fernsehen DVB-T umgerüstet. Hierzu wurde die alte analoge VHF-Sendeantenne demontiert und eine neue 62 Meter hohe UHF-Antenne für DVB-T montiert. Dadurch schrumpfte der Sendemast von 147 auf 137 Meter.[1]

Versorgungsgebiet

Das Versorgungsgebiet des Senders umfasst hauptsächlich die Region Neckar-Alb, den nördlichen Teil der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und den südlichen Teil der Region Nordschwarzwald. Durch seinen exponierten Standort sind die Programme aber auch weit darüber hinaus zu empfangen. Vor der Fusion von SDR und SWF zum SWR 1998 spielte der Sender eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Region Stuttgart mit den Programmen des SWF, da vom Stuttgarter Fernsehturm bis dato die Programme des SDR abgestrahlt wurden.

Durch die hügelige Landschaft der Schwäbischen Alb in südlicher Richtung weisen einige Tallagen des Zollernalbkreises und des Landkreises Sigmaringen teils große Empfangsschwierigkeiten auf. Aus diesem Grund werden Füllsender für UKW-Rundfunk in Albstadt-Ebingen (Sender Eyachtal) auf dem Malesfelsen und Albstadt-Laufen (Sender Gräbelesberg) betrieben.

Frequenzen und Programme

Analoges Radio (UKW)

Frequenz 
(MHz)
LogoProgrammRDS PSRDS PIRegionalisierungERP 
(kW)
Richtcharakteristik
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
88,3
SWR1 Baden-WürttembergSWR1 BW D30140NDH
91,8
SWR2SWR2D3A2Baden-Württemberg40NDH
94,3
SWR3SWR3D3A3Alb/Allgäu/Bodensee40NDH
103,4
Antenne 1antenne1D60A (regional),
D30A
Reutlingen50D (230–140°)H
107,3
SWR4 Baden-WürttembergSWR4 TU D704Radio Tübingen25NDH

Digitales Radio (DAB)

DAB+ wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb (SFN) mit anderen Sendern ausgestrahlt. Bis zum 12. Januar 2012 wurden auf DAB-Kanal 12B die Radioprogramme des SWR und des Deutschlandradio (Deutschlandfunk (64 kbps-M), Deutschlandradio Kultur (128 kbps)) und DRadio Wissen (64/kbps) gesendet. Aufgrund des Neustarts des Digitalradios wurde ein Kanalwechsel vollzogen, die Programme des Deutschlandradio werden zusammen mit anderen seit dem 30. November 2015 auf Kanal 5C ausgestrahlt[2].

BlockProgramme
(Datendienste)
ERP 
(kW)
Antennen- diagramm
rund (ND),
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DRDeutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast:10NDV


8C
Antenne DE
(D__00361)

DAB-Block von Antenne Deutschland:

10NDV
8D
SWR BW S
(D__00235)
DAB+ Block des SWR10NDVBad Urach, Baiersbronn, Blauen, Brandenkopf, Eggberg (Bad Säckingen), Elzach Elztal, Eyachtal (Albstadt-Ebingen), Feldberg im Schwarzwald, Freiburg (Schönberg), Hornisgrinde, Raichberg, Reutlingen-Scheibengipfel, Reifersberg, Schramberg, Rottweil (Deilingen), Schutterlindenberg, Sigmaringen, Ulm/Kuhberg, Villingen-Schwenningen, Wannenberg, Witthoh


11B
OAS BW
(D__00201)
DAB+ Block der ON AIR support GmbH10NDVAalen, Alpirsbach, Baden-Baden (Merkur), Blauen, Brandenkopf, Donaueschingen, Freiburg (Schönberg), Geislingen (Oberböhringen), Heidelberg (Königstuhl), Heilbronn (Schweinsberg), Hochrhein (Rickenbach), Hornisgrinde, Karlsruhe (Grünwettersbach), Kempten, Lahr (Schutterlindenberg), Langenburg, Mudau, Pfänder, Pforzheim (Langenbrand), Raichberg, Ravensburg (Höchsten), Schramberg/Sulgen-Süd, Stuttgart (Fernsehturm), Ulm (Kuhberg)

Ehemalige Frequenzen

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Am 27. November 2007 wurde die analoge terrestrische Verbreitung des Fernsehprogramms Das Erste beendet und der Sender Raichberg auf DVB-T umgestellt. Die Fernsehumsetzer für das ZDF und das SWR Fernsehen wurden ebenfalls stillgelegt.

Am 24. Oktober 2018 wurde der DVB-T Sender ersatzlos abgeschaltet[3][4].

Bis zum 24. Oktober 2018 waren mit einem DVB-T-Empfänger folgende zwölf Programme zu empfangen:

KanalFrequenz 
(MHz)
MultiplexProgramme im MultiplexERP 
(kW)
Antennen
diagramm

rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FECGuard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
SFN
43650ARD Digital (SWR)50NDH16-QAM2/31/413,27Raichberg, Ravensburg, Ulm-Ermingen
40626ARD regional (SWR) Baden-Württemberg50NDH16-QAM2/31/413,27Raichberg, Ravensburg, Ulm-Ermingen
22482ZDFmobil50NDH16-QAM 
(8-k-Modus)
2/31/413,27Donaueschingen, Raichberg, Ravensburg, Ulm-Ermingen

Analoges Fernsehen (PAL)

Bis zur Umstellung am 27. November 2007 auf DVB-T wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:

Die Sender schwacher Leistung dienten früher der Versorgung von Hechingen.

KanalFrequenz 
(MHz)
ProgrammERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
462,25Das Erste (SWR)100NDH
24495,25ZDF0,25DV
42639,25SWR Fernsehen Baden-Württemberg0,25DV

Bilder

Weblinks

Commons: Sender Raichberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zollern-Alb Kurier: Raichberg-Sendemast schrumpft. Abgerufen am 24. Juni 2013.
  2. http://www.media-broadcast.com/uploads/media/pm_MB_DAB_II-final.pdf
  3. Schwarzwälder Bote, Oberndorf Germany: Albstadt: Der Sender Raichberg wird am 24. Oktober abgeschaltet. Abgerufen am 25. Juli 2021.
  4. https://www.swr.de/unternehmen/empfang/dvb-t2-hd-senderliste-bw-100.pdf

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Sender Raichberg auf dem Raichberg. Aufnahme vom Hechinger Stadtteil Boll aus.
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Richtfunkturm auf dem Raichberg, hinten Burg Hohenzollern
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Umbauarbeiten für DVB-T an der Sendeanlage Raichberg im September 2007
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Tafel am SWR-Sendergebäude auf dem Raichberg
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Aussichtsturm Raichberg (22m hoch) auf 956m ü.NN mit Sendeturm
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Raichberg (956m) mit Sendeturm, Aussichtsturm und Nägelehaus