Sektion Landsberg am Lech des Deutschen Alpenvereins

Sektion Landsberg am Lech des Deutschen Alpenvereins (DAV)
(DAV Landsberg)
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Rechtsformeingetragener Verein
Gründung10. November 1889
SitzLandsberg am Lech, Bayern
ZweckFörderung des Bergsteigens und der alpinen Sportarten; Erhalt der Schönheit und Ursprünglichkeit der Bergwelt
VorsitzJörg Riedle (1. Vorsitzender)
Mitglieder7.718 (Stand: 31. Dezember 2022)[1]
Websitedav-landsberg.de

Die Sektion Landsberg am Lech des Deutschen Alpenvereins (DAV) e. V. (kurz DAV Landsberg) ist eine Sektion des Deutschen Alpenvereins. Die Sektion ist mit 7.718 Mitgliedern (Stand: 31. Dezember 2022)[2] der größte Verein in Landsberg am Lech im Landkreis Landsberg am Lech und eine der größten Sektionen des Deutschen Alpenvereins.[3]

Geschichte

1889 gründeten 56 Bürger die Sektion Landsberg als 182. Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins.[4] Die langjährige Suche nach einem eigenen Arbeitsgebiet und der Wunsch nach einer eigenen Hütte führte 1926 zu Übernahme des Arbeitsgebiets der Sektion Thüringen-Saalfeld und zum Bau der Landsberger Hütte, die 1929 eingeweiht wurde.

Im Dritten Reich und nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde der DAV Landsberg wie alle Sektionen im nun Deutschen Alpenverein gleichgeschaltet und 1945 verboten. Die Wiedergründung unter dem Namen Alpenverein Landsberg erfolgte 1946. Im gleichen Jahr wurde die Alpe Starkatsgund als Skihütte gepachtet. 1947 erfolgte die Wiederaufnahme in den neu gegründeten Deutschen Alpenverein.

1956 wurde die Landsberger Hütte aus österreichischer Treuhand an den Verein zurückgegeben und in den folgenden Jahren erweitert. 1971 wurde das Vereinsheim in der Malteserstraße gepachtet (erworben 1997). Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung der Ortsgruppe Kaufering, die 1997 eine eigenständige Sektion im DAV wurde.[5]

Laut Beschluss der Hauptversammlung des DAV 2021 haben alle Sektionen des DAV die Verpflichtung, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden.[6] Beim DAV Landsberg steht neben der energetischen Optimierung der vereinseigenen Immobilien dabei vor allem das Thema Mobilität im Fokus.[7] So werden 2022 erstmals sogenannte Berg-Wanderbusse für gemeinsame Anfahrten in die Berge eingesetzt.

Sektionsvorsitzende

Eine chronologische Übersicht über alle Vorsitzenden der Sektion seit Gründung.[8]

AmtszeitVorsitzender
1889–1891Theodor Biéchy
1891–1893Hans Lauter
1893–1911Otto Bachmann
1911–1913Hermann Wacker
1913–1922Otto Hubbauer
1922–1933Isidor Hipper
1933–1937Fritz Schmid
AmtszeitVorsitzender
1937–1944Eugen Meyding
1945–19461
1947–1949Hermann Ueberreuter
1949–1951Karl Linn
1951–1956Max Hops
1956–1981Siegfried Schöller
1981–2015Erwin Stolz
AmtszeitVorsitzender
2016–2021Georg Schappele
2022–Jörg Riedle
Anmerkung
1 
Die Sektion Landsberg am Lech war von 1945 bis 1946 von den Besatzungsmächten verboten worden.

Sportliche Aktivitäten

Die Sektion bietet ihren Mitgliedern ein umfangreiches Touren- und Kursprogramm mit den Abteilungen Bergwandern/Bergsteigen, Hochtouren/Klettersteige, Mountainbike, Klettern, Kajak, Skitouren/Skihochtouren, Schneeschuhwandern und Skilanglauf. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der alpinen Theorieausbildung, zum Beispiel zu den Themen Lawinenkunde oder Erste Hilfe.[9]

Mit knapp 70 Skilehrern und Übungsleitern verfügt der Verein über eine der größten Skischulen im DAV. Neben klassischen Ski- und Snowboardkursen für Kinder und Erwachsene werden hier auch Skifahrten und Freeridekurse angeboten sowie ein Jugendrennteam trainiert.

Die Kletterabteilung ist sowohl Indoor in der Kletterhalle als auch Outdoor am Fels aktiv. Außerdem finden regelmäßig Inklusions-Kletter-Angebote für Menschen mit Behinderung statt.

Für Jugendliche, Familien mit Kindern und Senioren gibt es spezielle Angebote.

Als Besonderheit gilt die aktive Kajakabteilung, die im Sommer wöchentlich am Lech in Landsberg trainiert und der mit der Kajakhütte eine eigene Einrichtung zur Verfügung steht.

Arbeitsgebiet in den Allgäuer Alpen

Die Sektion Landsberg am Lech betreut rund 50 km Berg- und Wanderwege in Tirol. Das Gebiet umfasst einen Großteil der Vilsalpseeberge in den Allgäuer Alpen und liegt in den Urlaubsregionen Tannheimer Tal und Tiroler Lechtal. Innerhalb dieses Wegegebiets betreibt der Verein auf 1810 Metern Höhe die 1929 erbaute Landsberger Hütte.

Vereinseigene Einrichtungen

  • Vereinsheim in der Landsberger Altstadt mit Geschäftsstelle und Veranstaltungssaal
  • Landsberger Hütte (1810 m)
  • Haus Reichenbach: Selbstversorgerhaus am Ortsrand von Nesselwang
  • Kajakhütte am Lech

Weitere genutzte Einrichtungen

  • Alpe Starkatsgund oberhalb von Immenstadt (in den Wintermonaten als Ski- und Schneeschuhtourenhütte gepachtet)
  • Privates Kletterzentrum „Kletterei“ (Kooperationsvereinbarung gemeinsam mit den drei Nachbarsektionen Geltendorf, Kaufering und Schwabmünchen)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sektionsdetails in der Übersicht des Deutschen Alpenvereins, Stand 31. Dezember 2022
  2. Sektionsdetails in der Übersicht des Deutschen Alpenvereins, Stand 31. Dezember 2022
  3. Dagmar Kübler: So will der Landsberger Alpenverein klimaneutral werden. In: https://www.augsburger-allgemeine.de. Landsberger Tagblatt, 21. Februar 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.
  4. Chronik der Sektion Landsberg. In: https://dav-landsberg.de. 6. Juli 2008, abgerufen am 11. Mai 2022.
  5. Über uns ... In: https://356.alpenverein.de. DAV Kaufering, 9. März 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.
  6. Klimaneutralität als Ziel der Klimaschutzaktivitäten im DAV. In: https://www.alpenverein.de/. Abgerufen am 11. Mai 2022.
  7. Dagmar Kübler: So will der Landsberger Alpenverein klimaneutral werden. In: https://www.augsburger-allgemeine.de. Landsberger Tagblatt, 21. Februar 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.
  8. Festschrift 100 Jahre Sektion Landsberg am Lech. (PDF) In: dav-bibliothek.de. S. 41, abgerufen am 5. März 2023 (eingescannte Festschrift in der DAV-Bibliothek).
  9. Mitteilungsheft "Über Land & Berg". In: https://dav-landsberg.de. DAV-Sektion Landsberg, 1. Oktober 2021, abgerufen am 11. Mai 2022.

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