Seifen (Westerwald)

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:50° 38′ N, 7° 34′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde:Altenkirchen-Flammersfeld
Höhe:190 m ü. NHN
Fläche:2,94 km2
Einwohner:132 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:45 Einwohner je km2
Postleitzahlen:57632, 56305 (Niederähren)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl:02685
Kfz-Kennzeichen:AK
Gemeindeschlüssel:07 1 32 104
Gemeindegliederung:3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung:Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen (Westerwald)
Website:www.seifen-westerwald.de
Ortsbürgermeister:Torsten Walterschen
Lage der Ortsgemeinde Seifen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte
Blick auf Seifen aus westlicher Richtung

Seifen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an.

Geographie

Geographische Lage

Seifen liegt etwa 3 km südöstlich von Flammersfeld und 5 km nordwestlich von Puderbach im Holzbachtal, an das überregionale Straßennetz durch die Landesstraße 267 angeschlossen. Die Gemarkung von Seifen liegt im Naturpark Rhein-Westerwald.

Niederähren, Luftaufnahme (2015)

Ortsteile

Zur Gemeinde Seifen gehören noch die Ortsteile Niederähren (9 Häuser) und der Bahnhof Seifen mit 3 Häusern.[2]

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 929 mm. Die Niederschläge sind hoch. Sie liegen im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 80 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 24 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geologie

Der Ortsname Seifen ist namensgebend für die geologischen Bezeichnungen Seifener Schichten und Sattel von Hönningen-Seifen, kurz Seifener Sattel. Zu diesen Namensgebungen kam es in Folge fossiler Funde, die im Rahmen des Bahnbaus Ende des 19. Jahrhunderts – und nochmals in den 1930er-Jahren im Zuge des Straßenbaus – gefunden wurden.[3][4]

Geschichte

Seifen ist im Bereich südlich der mittleren Sieg die mundartliche und schon mittelhochdeutsche Bezeichnung für einen Siefen. In der Geographie ist ein Siefen der Name für ein wasserführendes Tal. Er deutet auf eine Siedlung aus der Zeit um 1000 hin. 1935 wurden beim Bau eines Hauses ein Krug und Scherben gefunden, die Hinweise auf eine Besiedlung der Gemarkung im 10. Jahrhundert geben. Die Namen Burgberg, Burggraben, Burgkeller, Burgau, die an einem vom Holzbach umflossenen Felssporn vorkommen, lassen hier eine Fliehburg vermuten. In ihrer Geschichte gehörte die Region zur Zeit der Karolinger zu den Gaugrafen von Engers, später zur Grafschaft Sayn und von 1636 bis 1799 zur Grafschaft Sayn-Hachenburg, wo es zum Kirchspiel Schönberg gehörte. Bis 1806 stand der Ort dann unter der Herrschaft des Fürsten von Nassau-Weilburg. 1806 traten die beiden nassauischen Fürsten dem napoleonischen Rheinbund bei, sodass die Region von 1806 an zum Herzogtum Nassau gehörte. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen wurde Kirchspiel Schöneberg der ehemaligen saynischen Grafschaften an das Königreich Preußen abgetreten. Unter der preußischen Verwaltung wurde Seifen der Bürgermeisterei Flammersfeld im neu errichten Kreis Altenkirchen zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.

1884 wurde das Gebiet durch die Holzbachtalbahn erschlossen, sodass Seifen später als Erzverladestelle zu einem recht bedeutenden Bahnhof wurde. Die Flurbezeichnung Silberkaul weist auf den Bergbau hin, der mit der Grube Fortuna 1886 endete. 1892 erhielt Seifen eine eigene Schule, die allerdings heute nicht mehr erhalten ist. Auf der Bahnstrecke Engers–Au wurde kurz vor ihrem 100-jährigen Jubiläum der Personenverkehr eingestellt. Heute verkehrt an Werktagen ein Güterzug nach Selters zur Firma Schütz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Seifen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5][1]

JahrEinwohner
1815107
1835111
1871134
1905148
1939135
1950155
JahrEinwohner
1961127
1970119
1987104
1997169
2005154
2023132

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Seifen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister

Torsten Walterschen wurde am 2. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Seifen.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 84,93 % gewählt worden.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde Walterschen als einziger Bewerber mit 95,2 % für weitere fünf Jahre wiedergewählt.[9]

Sein Vorgänger war Martin Weingarten, der das Amt elf Jahre ausübte.[10]

Wirtschaft

In Seifen besteht noch ein landwirtschaftlicher Vollerwerbs- und ein Nebenerwerbsbetrieb, die ca. 44 ha Fläche bewirtschaften. 1975 waren es noch acht Betriebe für 115 ha Nutzfläche.

Verkehrsanbindung

Der Bahnhof von Seifen im Westerwald heute

Seifen hat einen Bahnhof an der Holzbachtalbahn von Engers nach Au an der Sieg, auf welcher jedoch derzeit kein SPNV stattfindet, der Ort wird durch Regionalbuslinien bedient, er liegt im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM).

Kultur

Liste der Kulturdenkmäler in Seifen (Westerwald)

Commons: Seifen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 18 (PDF; 3,3 MB).
  3. Günter Bauer, Tektonik der Siegener Schichten im mittleren Wiedtal (Westerwald), Geologische Rundschau, Band 44, Heft 1, 1955, S. 193–208, doi:10.1007/BF01802911
  4. Seifener Schichten auf mineralienatlas.de
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Mein Dorf, meine Stadt: Bevölkerung
  6. Wahl zum Ortsgemeinderat (Mehrheitswahl): 9. Juni 2024, Seifen. Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, abgerufen am 29. März 2025.
  7. Mitteilungsblatt Verbandsgemeinde Altenkirchen: Ortsbürgermeister Torsten Walterschen. Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 28/2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2019; abgerufen am 31. Dezember 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Altenkirchen-Flammersfeld, Verbandsgemeinde, 58. amt Ergebniszeile. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
  9. Seifen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Seifen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 29. März 2025.
  10. Martin Weingarten für 25 Jahre Kommunalpolitik in Seifen geehrt. Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 29/2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2019; abgerufen am 31. Dezember 2019.

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Blick auf Seifen (Westerwald) aus westlicher Richtung
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Niederähren, Ortsgemeinde Seifen: Luftaufnahme (2015)
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Seifen (Westerwald), Kulturdenkmal: ehemaliger Bahnhof; stattliches Empfangsgebäude, Backstein, um 1900