Schnitzbank

Eine einfache Schnitzbank
Massive Schnitzbank

Die Schnitzbank ist ein Arbeitsgerät in der traditionellen, oft bäuerlichen Holzbearbeitung, auf der Holz geschnitzt wird.

Beschreibung

Während eine Hobelbank meist als Arbeitstisch gestaltet ist, sitzt der Arbeiter in der Regel längs auf der Bank, die entsprechend auch als Schneidesel und Schnitzpferd bezeichnet wird. (Esel, Bock und Knecht sind Bezeichnungen, die im handwerklichen und bäuerlichen Bereich auch für andere haltende oder tragende Gerätschaften verwendet werden.)[1][2][3][4][5]

Die Schnitzbank dient dem Auflegen und Fixieren von Holz-Werkstücken während ihrer Bearbeitung. Sie steht auf drei oder vier hölzernen Beinen. An der Längsseite ist im Allgemeinen eine Klemmvorrichtung (Backe) angebracht. Dieser gestielte Klemmbock reicht durch eine Aussparung bis zur Unterseite der Bank, wo er sich durch Aufsetzen eines oder beider Füße auf ein Pedal nach vorn und hinten bewegen lässt.

Die oben eingeklemmten Werkstücke werden häufig mit dem Zugmesser, einem Schnitzmesser mit beidseitigem Handgriff, geschält oder geglättet. So lassen sich Werkzeugstiele oder sonstige Holzstangen sowie auch Schindeln herstellen, weshalb sie auch Schindelbank genannt wird. Weitere typische Verwendungen sind das Beschnitze(l)n von Fassdauben durch den Küfer oder die Herstellung von Wagenspeichen durch den Wagner. Vorteilhaft ist, dass der Arbeiter beide Hände zum Schnitzen frei hat, indem die Klemmvorrichtung der Schnitzbank das Werkstück festhält.

Bezeichnungen

Weitere Bezeichnungen sind Heinzelbank im Erzgebirge, Hoanzlbank im Flachgau, Pinzgau und in Niederösterreich,[6] Ziehpferd, Schnitzelbock, Schnitzelbank, Zugbank[7] oder Bauernhobelbank.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Schnitzbänke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Rustic Woodworking – Lern- und Lehrmaterialien (englisch)

Einzelnachweise

  1. Esel, m (7). In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 3: E–Forsche – (III). S. Hirzel, Leipzig 1862 (woerterbuchnetz.de).
  2. Esel. In: J. G. Krünitz: Oeconomische Encyclopädie. 1773–1858
  3. Esel (2), der. In: Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Band 1. Leipzig 1793, S. 1969–1970
  4. Esel (3). In: Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4., umgearb. und stark vermehrte Auflage, Band 5: Deutschland–Euromos, Eigenverlag, Altenburg 1858, S. 890–891.
  5. Esel m in WDW Online-Wörterbuch 3.0, Internationales und interregionales Fachwörterbuch zur Sprache und Kultur des Weines
  6. Hoanzlbank – Heinzelbank. In: Österreichisches Wörterbuch; abgerufen am 5. Juli 2013
  7. Reinhard Peesch: Holzgerät in seinen Urformen. Akademie-Verlag. Berlin 1966, S. 22–23.

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Schniedesel aus der Spiegelhalder-Sammlung im Franziskanermuseum, Villingen; gekauft am 17. März 1910 in Falkau
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Trug making at the Truggery In winter, sweet chestnut poles, are coppiced from local ancient woodland, split with a 'froe' (cleaving axe) and left to season for several months.

When ready, each piece is split again, the heartwood removed and the remainder, with the bark left on, is shaved with a drawknife to make a smooth handle and rim. Once steamed to make them pliable enough to bend round a wooden former they are pinned into position to form the supporting framework of the trug.

The body of the trug is made from overlapping willow boards each one individually shaped and shaved with the drawknife and nailed into position.
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Schindelerzeugung im Bregenzerwald. Vorführung auf der Handwerksmesse in Bezau.