Schnellkampfgeschwader 210

Schnellkampfgeschwader 210

Geschwaderwappen SKG 210.jpg
Geschwaderwappen
Aktiv24. April 1941 bis Frühjahr 1942
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftLuftwaffe
TruppengattungFliegertruppe
TypSchnellkampfgeschwader
GliederungGeschwaderstab und 2 Gruppen
MaskottchenHornisse
Geschwaderkommodore
Erster KommodoreHauptmann Walter Storp
Letzter KommodoreMajor Arved Crüger

Das Schnellkampfgeschwader 210 (SKG 210), Geschwaderkennung S9, war ein Geschwader der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Die Aufstellung erfolgte am 24. April 1941 in Merville. Anfang 1942 bildeten die beiden Gruppen des Geschwaders die Hauptkomponente der Zweitaufstellung des Zerstörergeschwaders 1 (ZG 1).

Das Geschwader nahm an der ersten Phase des Ostfeldzugs teil und hatte maßgeblichen Anteil am anfänglichen Zusammenbruch der russischen Verteidigung. Es wurden vor allem Tiefangriffe auf Flugplätze, Flak- und Artilleriestellungen, Panzerbereitstellungen und den Eisenbahnverkehr geflogen. An der Ostfront verlor das Geschwader zwischen dem 22. Juni und dem 22. September 1941 insgesamt 57 Messerschmitt Bf 110 bei gleichzeitiger Zerstörung von 519 sowjetischen Flugzeugen, 83 Panzern und etwa 1700 Fahrzeugen aller Art.

Kommodore

Nose art, die von SKG 210 und ZG 1 geführt wurde.
DienstgradNameDatum
HauptmannWalter Storp24. April 1941 bis 30. September 1941
MajorArved Crüger30. September 1941 bis Januar 1942

Gliederung

I. Gruppe

Die I. Gruppe des Geschwaders entstand aus der am 1. Juli 1940 aufgestellten Erprobungsgruppe 210, die zahlreiche Angriffe auf Südengland geflogen war. Die starken Verluste der Erprobungsgruppe führten dazu, dass diese Oktober 1940 für einige Wochen zur Auffrischung aus dem Einsatz gezogen werden musste. Danach wurden die Angriffe bis zur Umbenennung in I./SKG 210, die am 24. April 1941 erfolgte, weiter fortgesetzt. Nach dem Beginn des Unternehmens Barbarossa, dem Ostfeldzug, flog die Gruppe an der Ostfront im Rahmen der Heeresgruppe Mitte im Verbund mit Guderians Panzerverbänden bis Moskau sowie in den Winterabwehrkämpfen 1941/1942.

Kommandeure
DienstgradNameDatum
HauptmannKarl-Heinz Stricker24. April 1941 bis 13. September 1941
MajorUlrich Diesing14. September 1941 bis 1. Januar 1942
HauptmannWolfgang Schenck1. Januar 1942 bis Auflösung

II. Gruppe

Die II. Gruppe wurde aus der III. Gruppe des Zerstörergeschwaders 76 im Frühjahr 1941 in Stavanger-Sola aufgestellt und flog ab Juni im Rahmen des Ostfeldzuges gemeinsam mit der Stabsgruppe bei der Heeresgruppe Nord bis vor Leningrad. Ab September 1941 wurde sie in den Mittelabschnitt der Front verlegt, wo sie die I. Gruppe ihres Geschwaders verstärkte. Bei der am 2. Oktober beginnenden Schlacht um Moskau war sie dem II. Fliegerkorps der Luftflotte 2 unterstellt.[1] Einziger Kommandeur war Hauptmann Rolf Kaldrack, der die Gruppe vom 24. April 1941 bis 3. Februar 1942 führte.

Bekannte Geschwaderangehörige

  • Arved Crüger (1911–1942), fiel 1942 als Geschwaderkommodore im Mittelmeerraum und war Ehemann der Schauspielerin Carola Höhn
  • Rolf Hermichen (1918–2014), war Personaldirektor beim Kaufhaus-Konzern Karstadt AG

Literatur

  • Georg Brütting: Das waren die deutschen Stuka-Asse 1939–1945. 4. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1984, ISBN 3-87943-433-6, S. 275–276.
  • Wolfgang Dierich (Hrsg.): Die Verbände der Luftwaffe. 1935–1945. Gliederungen und Kurzchroniken. Eine Dokumentation. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1976, ISBN 3-87943-437-9.

Einzelnachweise

  1. Horst Boog, Jürgen Förster, Joachim Hoffmann, Ernst Klink, Rolf-Dieter Müller, Gerd R. Ueberschär: Der Angriff auf die Sowjetunion. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983, ISBN 3-421-06098-3, S. 678.

Anmerkungen


Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the German Reich (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Germany (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Geschwaderwappen SKG 210.jpg
Autor/Urheber: Uploader, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Geschwaderwappen SKG 210
Geschwaderwappen Schnellkampfgeschwader 210.svg
Autor/Urheber: Fred the Oyster, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Geschwaderwappen Schnellkampfgeschwader 210