Schloss Striese

Schloss Striese

Schloss Striese (polnisch Pałac w Strzeszowie) ist ein Schloss in Strzeszów (Striese) in der Landgemeinde Wisznia Mała (Wiese) im Powiat Trzebnicki (Kreis Trebnitz) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Historisch gehörte es zum Herzogtum Oels.

Geschichte

In „Streseuic“ ist für das Jahr 1321 ein Gutshof belegt, den die Herzöge von Oels als Lehen vergaben. Dieses erwarb 1559 der Breslauer Landeshauptmann Niklas (III.)[1] von Rehdiger als Pfand und 1567 als Eigentum. Danach erbaute er an der Stelle des Gutshofs ein Schloss mit Wallgraben, das zum Stammsitz der Rehdiger wurde. Dieses wurde im Siebenjährigen Krieg von der Russischen Armee zerstört. Nach 1761 wurde es zweistöckig auf L-förmigem Grundriss neu errichtet. Im Winkel zwischen den Flügeln entstand ein dreigeschossiger barocker Rundturm und über dem Portal ein Balkon. Um 1800 wurden die Innenräume modernisiert. 1900–1902 wurde es erweitert und umgebaut. In diesem Zeitraum etwa war Albrecht von Rehdiger, verheiratet mit Hedwig von Baumbach, der Grundbesitzer.[2]

Letzter Eigentümer war Oberst Georg Adolf von Witzendorff-Rehdiger (1863–1945) und seine Frau Marga von Brandt-Lauchstädt. Der Offizier trug in Erinnerung an seine Großmutter Elise von Rehdiger (1829–1892) seit 1914 die Namensvereinigung für die Dauer des Besitzes an Striese.[3] Das Ehepaar hatte Ursula Charlotte Elisabeth, den vorbestimmten Erben Gotthard Karl Paul Hieronymus sowie den Sohn Hans-Jürgen von Witzendorff-Rehdiger, die Namensführung übernahm.[4] 1937 beinhaltete das Gut Striese 484, 54 ha. Betriebsleiter war Gotthard von Witzendorff. Striese galt seit 1908 als Freigut.[5]

Nach Kriegsende 1945 und dem Übergang an Polen diente das Schloss der Sowjetarmee als Hauptquartier. Außerdem war es Sammelplatz für deutsche Offiziere, die in Breslau in Gefangenschaft geraten waren. Bis 1947 war darin ein Krankenhaus für die Sowjetarmee untergebracht, danach wurde es als volkseigenes Gut dem Staatlichen landwirtschaftlichen Betrieb übergeben. 1995 wurde es wieder privatisiert.

Literatur

  • Günther Grundmann: Burgen, Schlösser und Gutshäuser in Schlesien – Band 1: Die mittelalterlichen Burgruinen, Burgen und Wohntürme. Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-8035-1161-5, S. 165
  • Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 525
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. Deutscher Kunstverlag 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 889

Weblinks

Commons: Schloss Striese – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. F. A. Gillet: Crato von Crafftheim und seine Freunde. Ein Beitrag zur Kirchengeschichte. Nach handschriftlichen Quellen. Band 2. H. L. Brönner, Frankfurt a. M. 1860, S. 373 (google.de [abgerufen am 19. Mai 2023]).
  2. Dt. Adelsgenossenschaft. DAG, DAg. (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels 1896. Band 1, von Baumbach. W. T. Bruer, Berlin Dezember 1895, S. 167 (google.de [abgerufen am 19. Mai 2023]).
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1920. In: GGT. 14. Auflage. Witzendorff (Witzendorff-Rehdiger), vgl. Artikel Rehdiger im gleichen Jahrgang GGT 1920., Witzendorff-Rehdiger. Justus Perthes, Gotha 1919, DNB 010781048, S. 957 f.
  4. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser B 1954. B (Briefadel). In: Dt. Adelsverbände in Gemeinschaft m. d. Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA. I B, 9 der Gesamtreihe GHdA, 1954, ISSN 0435-2408, S. 491 f.
  5. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 1937. In: GAB. 15. Reprint Klaus D. Becker Potsdam. Online-Ressource. Auflage. Niederschlesien. Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Trebnitz. 1940. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1937, ISBN 978-3-88372-245-0, S. 304 (google.de [abgerufen am 19. Mai 2023]).

Koordinaten: 51° 14′ 40″ N, 17° 0′ 33″ O

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Autor/Urheber: Dawid Galus, Lizenz: CC BY-SA 3.0 pl
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