Schloss Baumgarten (Neulengbach)

Schloss Baumgarten
Ostansicht

Ostansicht

StaatÖsterreich
OrtNeulengbach
Geographische Lage48° 11′ N, 15° 51′ O
Höhenlage309 m ü. A.
Schloss Baumgarten (Niederösterreich)
Schloss Baumgarten (Niederösterreich)

Das Schloss Baumgarten steht in Ollersbach in der Stadtgemeinde Neulengbach im Bezirk St. Pölten-Land in Niederösterreich. Das Schloss steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Es ist ein Beispiel für jene vielen Landschlösser Österreichs, in denen sich keine spektakuläre historischen Ereignisse abgespielt und die keine besondere architektonische Höhepunkte aufzuweisen haben. Es war zwar im Besitz mehrerer Familien des österreichischen Hochadels, doch haben deren Vertreter hier kaum gewohnt, da sie ihre Wohnsitze inmitten von bedeutenderen Herrschaften hatten. Baumgarten war vor allem als Zentrum eines Gutsbetriebes für sie wirtschaftlich interessant.

Geschichte

Schloss Baumgarten um 1672. Stich von Georg Matthäus Vischer

Die damalige Burg Baumgarten wird im Jahre 1074 als Besitz der Adelsfamilie Formbach in Adelgeresbach, Algersbach (Ollersbach) erstmals urkundlich erwähnt. Später folgen die Ministerialen zu Totzenbach, die sich später „zu Baumgarten“ bezeichnen. 1565 war die Anlage im Besitz der Grafen Trauttmansdorff, welche die Burg in ein Schloss umwandelten.

Während der Zweiten Türkenbelagerung 1683 wurde das nur schwach befestigte Schloss von türkischen Streifscharen zerstört, aber anschließend bald wieder aufgebaut. Der ehemals dreigeschossige Hauptflügel im Süden wurde dabei nur zweigeschossig wieder errichtet und die bislang nur eingeschossigen übrigen drei Flügel wurden auf zwei Geschosse aufgestockt. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Ortslage mit drei Gebäuden genannt, die nach Ollersbach eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Landgerichtsbarkeit wurde von der Herrschaft Neulengbach ausgeübt.[1]

1945 wurde das Schloss erneut niedergebrannt, aber von Walter Lechner außen völlig wiederhergestellt. Im Inneren richtete man es modern ein. Baumgarten blieb in bürgerlichen Händen. Im Jahr 2001 wurde es neuerlich versteigert. Derzeitiger Eigentümer ist die Familie Wimmer-Schick mit Tierarzt-Ordination im Schloss[2]. Teile des Schlosses, das verschiedene Unternehmen beherbergt, können für Seminare und Veranstaltungen gemietet werden.

Besitzer

  • 1709–1717: Gräfin Auersperg
  • 1717–1809: Graf von Galen und seine Familie
  • 1809–1841: Maria von Pidoll zu Quintenbach
  • 1841–1865: Graf Bussy-Mignot
  • 1865–1931: Familie Geissler-Kühnell
  • 1938–1968: Familie Lechner
  • 1968–1978: Schmid-Schmidsfelden
  • 1978–1996: Riedl-Riedenstein
  • 1996–2001: Raiffeisen-Leasing GesmbH
  • seit 2001: Familie Wimmer-Schick

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich südlich der Donau 2003. Ollersbach, Schloss Baumgarten, S. 1611–1612.
  • Rudolf Büttner: Burgen und Schlösser in Niederösterreich. Band 5: Zwischen Greifenstein und Sankt Pölten. Birken-Verlag, Wien 1982, ISBN 3-85030-015-8.

Weblinks

Commons: Schloss Baumgarten (Neulengbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 48 (Baumgarten in der Google-Buchsuche).
  2. https://schlosstierarzt.at/

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Die Südostansicht des Schlosses Schallaburg in Schallaburg, ein Ortsteil der niederösterreichischen Gemeinde Schollach mit der manieristischen Gartenanlage im Vordergrund.
Graf Sighard von Schala der Jüngere ließ die Schallaburg in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts errichten. Im 13. bis 15. Jahrhundert erfolgten Zubauten wie beispielsweise die gotische Kapelle. Unter Christoph II. von Losenstein fand ab 1540 der Umbau der Burg zu einem Renaissanceschloss statt. Dabei wurde unter anderem der nördliche Teil der Ringmauer geschleift und 3 Renaissance-Trakte mit zwei Türmen um einen großen trapezförmigen Hof errichtet.
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Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte:

  • N: 49.02796° N
  • S: 47.38301° N
  • W: 14.44565° O
  • O: 17.07430° O
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