Schatzalp

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Schatzalp wenig oberhalb des Hotels
Hotel Schatzalp
Bahn Davos-Schatzalp
Speisesaal des Berghotels Schatzalp
Schatzalp Strelapass. Historisches Luftbild von Werner Friedli (1950)

Die Schatzalp mit dem gleichnamigen Hotel, auf 1861 m ü. M. auf einer südexponierten Terrasse oberhalb von Davos (Schweiz) gelegen, ist ein autofreies Erholungsgebiet.

Unzählige Wanderwege führen durch die Wälder und Alpen um die Schatzalp. Die am 24. Dezember 1899 eröffnete, im Sommer 2006 komplett erneuerte Standseilbahn überwindet eine Höhendifferenz von 304 m. Die präparierte Piste vom Strelapass (2350 m) hinunter zur Schatzalp bietet für Schneeschuh- und Tourengänger eine gute Aufstiegsmöglichkeit. Für Airboarder ist die Schlittelbahn nach Davos Platz gut geeignet. In Betrieb sind auch das Berghotel Schatzalp, das Panoramarestaurant bei der Bergstation, das Restaurant Strelaalp und die Berghütte Strelapass. Für Schwindelfreie ist die Wanderung Schatzalp – Tritt – Medergen – Arosa eine spannende Herausforderung.

Geschichte

Der Bau der Davos-Schatzalp-Bahn erfolgte vom 29. April bis zum 25. Dezember 1899.[1]

Das im Jugendstil als Sanatorium erbaute Haus Berghotel Schatzalp (heutiger Name) wurde 1898 bis 1900 von Lucius Spengler und Edward Neumann errichtet, es wird in Thomas Manns Zauberberg mehrfach erwähnt. Willem Jan Holsboer, Pionier des Kurortes Davos, plante diesen Bau gemeinsam mit seinen Schwiegersöhnen Dr. Lucius Spengler und Edward Neumann (1866–1941),[2] die beide nach Fertigstellung des Bauwerks hintereinander bis 1934 Chefärzte des Sanatoriums waren. Vornehmlich Tuberkulose-Patienten aus Großbritannien und Deutschland wurden dort behandelt, international beachtete Erfolge gelangen bei Operationen am offenen Thorax.

Seit 1954 wird die Schatzalp als Hotel geführt, wobei der nostalgische Bau erhalten blieb. Zum Berghotel Schatzalp gehören 41 Quellen.

Im Sommer 1937 entstand durch die zu diesem Zweck gegründete Genossenschaft Schleppbahn Schatzalp-Strela der erste Skilift.

Während die Standseilbahn und die beiden Schlittelbahnen in Betrieb blieben, wurde der Skibetrieb 2003 auf der Alp vorübergehend eingestellt. Zwei der drei Skilifte des Skigebiets sind seit der Saison 2009/2010 wieder geöffnet, als Nostalgie-Skigebiet ist das Skigebiet Schatzalp/Strela dabei zum Langsamfahren angelegt.

Seit 2008 heisst der Weg vom etwa 2 Kilometer entfernten Waldsanatorium (heute Waldhotel Davos) hinauf zur Schatzalp Thomas-Mann-Weg, der Schriftsteller soll den Weg oft genutzt haben, um seine Frau Katia Mann zu besuchen, die sich ab 1912 wiederholt zur Kur gegen eine vermeintliche Tuberkulose im Waldsanatorium und auf der Schatzalp aufhielt. Zehn Tafeln mit Texten, die entlang des Weges angebracht wurden, erinnern an Mann.[3] Ein weiterer prominenter Gast der Schatzalp war der Autor Arthur Conan Doyle.

Alpinum

Der botanische Garten Alpinum liegt nordwestlich vom Hotel im Tälchen des Guggerbachs, nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt. Das Alpinum wurde schon in den ersten Jahren des Sanatoriums von Dr. Edward Neumann angelegt und ist von Mitte Mai bis Mitte Oktober geöffnet.

Skigebiet

Die Bahnen oberhalb der Schatzalp wurden im Jahre 2002 alle geschlossen. Doch seit Dezember 2009 ist auf Schatzalp/Strela Ski fahren wieder möglich – es entstand das erste entschleunigte Skigebiet. Eine Sesselbahn und ein Skilift sind wieder in Betrieb. Der zweite Skilift und die Verbindungsbahn zur Parsenn bleiben aber noch geschlossen.

Schatzalp-Turm

Seit etwa 2004 planen die Architekten Herzog & de Meuron einen 105 m hohen und 200 Mio. Franken teuren Appartementturm unmittelbar neben dem Berghotel Schatzalp. Mit dem Turm sollte die Modernisierung des Hotels und Skigebietes finanziert werden. Die Davoser Bevölkerung hatte 2004 die Umzonung für dieses Projekt in einer Volksabstimmung mit 1985 zu 1825 Stimmen gutgeheissen. Die Umsetzung der Pläne ist jedoch in Folge der 2012 angenommenen Zweitwohnungsinitiative (d. h. Eine Gemeinde sollte nicht mehr als 20 Prozent Zweitwohnungen aufweisen.[4]) fraglich geworden[5] und somit wurde es um das Bauvorhaben anhaltend still.

Die Schatzalp im Film

Immer wieder diente die Schatzalp als Kulisse für Filmaufnahmen. 2005 wurde das Sanatorium zum Schauplatz für die Reality-TV-Serie Das Internat – Schule wie vor 50 Jahren. Im Sommer 2014 wurde der Film Youth – La Giovinezza (deutscher Titel: Ewige Jugend)‚ von Oscar-Preisträger Paolo Sorrentino dort gedreht.[6] Für den 2016 veröffentlichten Film Mal de pierres wurden 2015 Szenen mit Hauptdarstellerin Marion Cotillard auf der Schatzalp aufgenommen, die jedoch nicht Handlungsort ist.[7]

Weblinks

Commons: Schatzalp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 40 Jahre Schatzalp-Bahn (1899–1939) (Memento vom 31. August 2011 im Internet Archive)
  2. Universität Zürich: Zürcher Herbarien
  3. Klaus Bergamin: Zeit des Krankseins - Zeit des Gesundens. Davos von 1860-1950, 2013, Seite 40
  4. Die Initiative im Klartext (abgerufen am 16. Februar 2015)
  5. Bodigt die Zweitwohnungsinitiative den Davoser Schatzalpturm? suedostschweiz.ch vom 19. März 2012
  6. Zwei großartige alte Männer, ZEIT-Artikel vom 20. Mai 2015, abgerufen am 3. Oktober 2016
  7. Marion schätzelet auf der Alp. Hollywood-Star dreht im Bündnerland, Blick-Artikel vom 10. Oktober 2015, abgerufen am 3. Oktober 2016

Koordinaten: 46° 48′ 5″ N, 9° 48′ 53″ O; CH1903: 781358 / 186105

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Der Speisesaal des ehelmaigen Sanatorium Schatzalp.
ETH-BIB-Schatzalp Strelapass, Strela Skilift, Blick nach Westen (W), Chüpfenflue-LBS H1-012818.tif
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Hintergrund v.links: Wannengrat, Latschüelfurgga, Chüpfenflue, Strela und Strelapass
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Davos, Berghotel Schatzalp, de:Schatzalp.
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Schatzalp mit Sommerrodelbahn und dem dahinter liegenden Gebäude der stillgelegten Gondelbahn hoch auf den Berg. Ganz links daneben die Bergstation der Schatzalp Bahn (Die Talstation liegt ganz unten im Tal im Ortsteil Davos Platz). Bei den schneebedeckten Bergen im Hintergrund fällt zunächst der Grüeniberg oberhalb des Waldes auf: Bei Vergrösserung kann die im Jahr 2014 fertiggestellte Lawinenverbauung am dort aufragenden Grüenihorn (Verwehungsverbau) erkannt werden. Rechts daneben ist das Hanengretji zu sehen, ein buckeliger Grat mit Panoramablick, von dem aus auch das langgesteckte Berghotel auf der Schatzalm gesehen werden kann. Bei dem im Januar 2016 aufgenommenen Foto mit tiefstehender Sonne sind etwas undeutlich oberhalb der Holzhütte in Bildmitte Chörbsch Horn und die Mederger Flue rechts vom Hanengretji zu erkennen.