Schacholympiade

Spielsaal bei der Schacholympiade in Dresden 2008

Die Schacholympiade ist der bedeutendste Mannschaftswettbewerb im Schach. Es spielen Nationalmannschaften an vier Brettern. Anfangs wurde in Vor- und Finalrunden gespielt, seit 1976 nach Schweizer System, bei dem möglichst punktgleiche Mannschaften gegeneinander spielen.

Übersicht

Die Schacholympiade wurde von der Weltschachorganisation FIDE 1926 als Tournament of Nations (dt. Nationenturnier) ins Leben gerufen und ein Jahr später zum ersten Mal in London ausgetragen. War der Austragungsrhythmus zuerst noch unregelmäßig, findet das Turnier seit 1950 alle zwei Jahre statt. Seit 1957 gibt es zusätzlich zu dem offenen Turnier (zugelassen für Männer und Frauen, de facto fast ein reines Männerturnier) auch eine Schacholympiade für Frauen. Die Siegermannschaft der Olympiade im Frauenschach erhält seit 1957 den sogenannten Vera-Menchik-Cup als Trophäe (benannt nach der ersten Schachweltmeisterin Vera Menchik), im offenen Turnier wird seit 1927 der von Frederick Hamilton-Russell gestiftete Hamilton-Russell-Cup als Wanderpokal vergeben.[1][2] Seit 1976 findet die Frauen-Schacholympiade gemeinsam mit dem offenen Turnier statt. Außerdem werden seit 1979 sogenannte Kinder-Schacholympiaden (U16-Schacholympiaden) ausgetragen.[3]

Von 1952 bis 2002 wurde der Wettbewerb von der UdSSR beziehungsweise Russland dominiert, die bei 26 Olympiade insgesamt 24 Siege erreichten. Nur 1978 wurden sie Zweite; an der Olympiade 1976 nahmen sie aus politischen Gründen nicht teil.

Die größten Erfolge einer Mannschaft aus den deutschsprachigen Staaten waren bisher der deutsche Olympiasieg in Buenos Aires 1939, der 3. Platz in Tel Aviv 1964 sowie die Silbermedaille 2000 in Istanbul. Die Olympiade fand bislang sechs Mal in Deutschland statt, zuletzt 2008 in Dresden (die Veranstaltung in München 1936 wird nicht als offizielle Olympiade gezählt, da Deutschland damals kein Mitglied der FIDE war), und zwei Mal in der Schweiz.

Wiederholte Bestrebungen der FIDE, Schach in die Olympischen Spiele zu integrieren, sind bislang gescheitert. Zuletzt hatte das IOC die Aufnahme von Schach in das Programm der Olympischen Spiele 2024 in Paris abgelehnt.[4] Die Bemühungen waren auch vom Deutschen Schachbund unterstützt worden.[5]

Rekorde

Erfolgreichstes Land im offenen Turnier ist die Sowjetunion (ab 1992 Russland) mit 24 Titeln in zwei zwölfmaligen Siegesserien in den Jahren 1952 bis 1974 und 1980 bis 2002. Der Spieler mit den meisten Teilnahmen an Schacholympiaden ist der philippinische Großmeister Eugenio Torre, der 23-mal teilnahm (zuletzt 2016 in Baku) und dabei in 270 Wettkämpfen zum Einsatz kam.[6]

Insgesamt 18 Spieler gewannen alle ihre Partien bei Schacholympiaden, von diesen wurde der Tunesier Elies Imed mit vier Partien am häufigsten eingesetzt. Berücksichtigt man nur Spieler, die an mindestens drei Schacholympiaden teilgenommen haben, war Michail Tal mit 82 Punkten aus 101 Partien erfolgreichster Einzelspieler nach Gewinnprozenten. Die meisten Medaillen erreichten Svetozar Gligorić in der Mannschaftswertung (1 Gold, 6 Silber, 5 Bronze) und Garri Kasparow in der Einzelwertung (7 Gold, 2 Silber, 2 Bronze).[7]

Die längste Partie war ein Remis nach 190 Zügen zwischen Yasser Seirawan und Xu Jun in Thessaloniki 1988.[8]

Die kürzesten Gewinnpartien dauerten nur vier Züge: 1. e4 c5 2. d4 cxd4 3. Sf3 e5 4. Sxe5 Da5+ 0:1 (Combe – Hasenfuss, Folkestone 1933) und 1. e4 e5 2. Lc4 Lb4 3. Dh5 Sf6 4. Dxf7# (Riley (Gambia) – York (St. Kitts and Nevis), Chennai 2022).[9]

Wertungen zur Bestimmung der Platzierung

Während bis zur Schacholympiade 2006 in Turin die Summe der Brettpunkte (1 Punkt für jede gewonnene Partie, ein halber für ein Remis, 0 für eine Niederlage) für die Platzierung der Mannschaften ausschlaggebend war, entschied ab der Olympiade 2008 in Dresden zunächst die Zahl der Matchpunkte (2 Punkte für den Sieg gegen ein Team, 1 für ein Unentschieden, 0 für eine Niederlage). Bei dem dann häufig auftretenden Matchpunkt-Gleichstand entscheidet als Wertung 2 die sog. Olympiade-Sonneborn-Berger-Wertung[10] (Olympiad Pairing Rules[11], Abschnitt G. Tie Breaking). Hier werden die in jedem Match erzielten Brettpunkte mit den Matchpunkten, die der jeweilige Gegner während des gesamten Turniers erzielt, multipliziert und dann addiert; der Gegner mit den wenigsten Matchpunkten geht jedoch nicht in diese Wertung 2 ein. Nach deren Anwendung ist die Platzierung fast immer entschieden. Sollte dennoch Gleichstand vorliegen, entscheidet die Summe der Matchpunkte aller Gegner bis auf den mit den wenigsten Matchpunkten. Diese Wertung 3 kann man entsprechend Olympiade-Buchholz-Wertung nennen. Erst wenn es danach immer noch unentschieden stehen sollte, entscheidet die Wertung, die bis 2006 an erster Stelle stand, nämlich, wer die meisten Brettpunkte erzielt hat (Wertung 4).

Endstände Offenes Turnier

Platz 1–6

JahrStadtPlatz 1Pkt.Platz 2Pkt.Platz 3Pkt.Platz 4Pkt.Platz 5Pkt.Platz 6Pkt.
(1924)FrankreichFrankreich ParisČSR31.0Ungarn30.0Schweiz29.0Argentinien27.5Lettland27.5Italien26.5
(1926)Ungarn 1918 BudapestUngarn9.0Jugoslawien8.0Rumänien5.0Deutschland2.0----
1927Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich LondonUngarn40.0Dänemark38.5England36.5Niederlande35.0ČSR34.5Österreich34.0
1928NiederlandeNiederlande Den HaagUngarn44.0USA39.5Polen37.0Österreich36.5ČSR34.0Schweiz34.0
1930Deutschland HamburgPolen48.5Ungarn47.0Deutschland44.5Österreich43.5ČSR42.5USA41.5
1931Tschechoslowakei PragUSA48.0Polen47.0ČSR46.5Jugoslawien46.0Deutschland45.5Lettland45.5
1933Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich FolkestoneUSA39.0ČSR37.5Schweden34.0Polen34.0Ungarn34.0Österreich33.5
1935Polen 1928 WarschauUSA54.0Schweden52.5Polen52.0Ungarn51.0ČSR49.0Jugoslawien45.0
(1936)Deutsches Reich NS MünchenUngarn110.5Polen108.0Deutschland106.5Jugoslawien104.5ČSR104.0Lettland96.5
1937SchwedenSchweden StockholmUSA54.5Ungarn48.5Polen47.0Argentinien47.0ČSR45.0Niederlande44.0
1939Argentinien Buenos AiresDeutschland36.0Polen35.5Estland33.5Schweden33.0Argentinien32.5Böhmen und Mähren32.0
1950Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik DubrovnikJugoslawien45.5Argentinien43.5BRD40.5USA40.0Niederlande37.0Belgien32.0
1952Finnland HelsinkiUdSSR21.0Argentinien19.5Jugoslawien19.0ČSR18.0USA17.0Ungarn16.0
1954NiederlandeNiederlande AmsterdamUdSSR34.0Argentinien27.0Jugoslawien26.5ČSR24.5BRD23.5Ungarn23.5
1956Sowjetunion 1955 MoskauUdSSR31.0Jugoslawien26.5Ungarn26.5Argentinien23.0BRD22.0Bulgarien22.0
1958Deutschland MünchenUdSSR34.5Jugoslawien29.0Argentinien25.5USA24.0ČSR22.0DDR22.0
1960Deutschland Demokratische Republik 1949 LeipzigUdSSR34.0USA29.0Jugoslawien27.0Ungarn22.5ČSSR21.5Bulgarien21.0
1962Bulgarien 1948 WarnaUdSSR31.5Jugoslawien28.0Argentinien26.0USA25.0Ungarn23.0Bulgarien21.5
1964Israel Tel AvivUdSSR36.5Jugoslawien32.0BRD30.5Ungarn30.0ČSSR28.5USA27.5
1966Kuba HavannaUdSSR39.5USA34.5Ungarn33.5Jugoslawien33.5Argentinien30.0ČSSR29.5
1968Schweiz LuganoUdSSR39.5Jugoslawien31.0Bulgarien30.0USA29.5BRD29.0Ungarn27.5
1970Deutschland SiegenUdSSR27.5Ungarn26.5Jugoslawien26.0USA24.5ČSSR23.5BRD22.0
1972Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik SkopjeUdSSR42.0Ungarn40.5Jugoslawien38.0ČSSR35.0BRD35.0Bulgarien32.0
1974FrankreichFrankreich NizzaUdSSR46.0Jugoslawien37.5USA36.5Bulgarien36.5Niederlande35.5Ungarn35.0
1976Israel HaifaUSA37.0Niederlande36.5England35.5Argentinien33.0BRD31.0Israel29.5
(1976)Libyen 1972 TripolisEl Salvador38.5Tunesien36Pakistan34.5Irak33.5Italien32.5Türkei32.5
1978Argentinien Buenos AiresUngarn37.0UdSSR36.0USA35.0BRD33.0Israel32.5Rumänien32.5
1980Malta VallettaUdSSR39.0Ungarn39.0Jugoslawien35.0USA34.0ČSSR33.0England32.5
1982Schweiz LuzernUdSSR42.5ČSSR36.0USA35.5Jugoslawien35.0Ungarn33.5Bulgarien33.5
1984Griechenland ThessalonikiUdSSR41.0England37.0USA35.0Ungarn34.5Rumänien33.0BRD32.5
1986Vereinigte Arabische Emirate DubaiUdSSR40.0England39.5USA38.5Ungarn34.5Island34.0Bulgarien34.0
1988Griechenland ThessalonikiUdSSR40.5England34.5Niederlande34.5USA34.0Ungarn34.0Jugoslawien33.5
1990Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Novi SadUdSSR39.0USA35.5England35.5ČSFR34.5Jugoslawien33.0VR China33.0
1992Philippinen ManilaRussland39.0Usbekistan35.0Armenien34.5USA34.0Lettland33.5Island33.5
1994Russland 1991 MoskauRussland37.5Bosnien-H.35.0Russland II34.5England34.5Bulgarien34.0Niederlande34.0
1996Armenien JerewanRussland38.5Ukraine35.0USA34.0England34.0Armenien33.5Spanien33.5
1998RusslandRussland ElistaRussland35.5USA34.5Ukraine32.5Israel32.5VR China31.5Deutschland31.5
2000Turkei IstanbulRussland38.0Deutschland37.0Ukraine35.5Ungarn35.5Israel34.5Georgien34.0
2002Slowenien BledRussland38.5Ungarn37.5Armenien35.0Georgien34.0VR China33.5Niederlande33.5
2004SpanienSpanien CalviàUkraine39.5Russland36.5Armenien36.5USA35.0Israel34.5Indien34.0
2006ItalienItalien TurinArmenien36.0VR China34.0USA33.0Israel33.0Ungarn32.5Russland32.0
2008Deutschland DresdenArmenien19 / 400,5Israel18 / 377,5USA17 / 362,0Ukraine17 / 348,5Russland16 / 375,0Aserbai­dschan16 / 359,5
2010RusslandRussland Chanty-MansijskUkraine19 / 380,5Russland18 / 379,5Israel17 / 367,5Ungarn17 / 355,5VR China16 / 362,0Russland II16 / 355,0
2012Turkei IstanbulArmenien19 / 397,0Russland19 / 388,5Ukraine18 / 363,0VR China17 / 390,5USA17 / 361,0Niederlande16 / 329,0
2014Norwegen TromsøVR China19 / 422,5Ungarn17 / 372,0Indien17 / 371,5Russland17 / 352,0Aserbai­dschan17 / 345,0Ukraine16 / 377,5
2016Aserbaidschan BakuUSA20 / 413,5Ukraine20 / 404,5Russland18 / 419Indien16 / 350,5Norwegen16 / 344,5Türkei16 / 341,5
2018Georgien BatumiVR China18 / 372,5USA18 / 360,5Russland18 / 354,5Polen17 / 390,0England17 / 340,0Indien16 / 388,0
2022Indien ChennaiUsbekistan19 / 435Armenien19 / 382,5Indien 218 / 427,5Indien17 / 409USA17 / 352Moldau17 / 316,5
2024Ungarn Budapest

Medaillenspiegel

Die folgende Tabelle zeigt den Medaillenspiegel aller offiziellen Schacholympiaden bis einschließlich 2022.

Medaillenspiegel offenes Turnier
PlatzLandGoldSilberBronze
1Sowjetunion Sowjetunion181
2Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten668
3Russland Russland633a
4Ungarn Ungarn372
5Armenien Armenien313
6Ukraine Ukraine223
7China Volksrepublik Volksrepublik China21
8Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien166
9Polen Polen122
10Deutschland Deutschlandb113
11Usbekistan Usbekistan11
12England England33
13Argentinien Argentinien32
14Tschechoslowakei Tschechoslowakei21
15Israel Israel11
Niederlande Niederlande11
Schweden Schweden11
18Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina1
Danemark Dänemark1
20Indien Indien2a
21Bulgarien Bulgarien1
Estland Estland1
a 
einschließlich einer Medaille für die 2. Mannschaft
b 
1950–1990: Bundesrepublik Deutschland

Platzierungen der deutschsprachigen Staaten

192719281930193119331935193719391950195219541956195819601962196419661968197019721974197619781980
Mannschaften161718191520192716252634364037505253606375486682
Deutschland7.10.3.5.///1.3.8.5.5.7.8.7.3./5.6.5.7.5.4.25.
DDR/////////13./20.6.9.9.15.9.10.9.10.////
Österreich6.4.4.8.6.7.//7.17.15.13.12.15.12.20.17.17.22.23.18.19.19.21.
Schweiz8.7./12./19.///22.13.9.8./22.30.18.21.37.16.27.7.10.31.
Belgien15.12.//13./17./6./19.16.24.33.19./25.26.33.30.30.24.47.40.
Luxemburg/////////25.26.34.//34.48.42.39.46.53.51.36.45.54.
Saarland/////////24.22.26.////////////
Böhmen und Mähren///////6.////////////////


198219841986198819901992199419961998200020022004200620082010201220142016201820222024202620282030
Mannschaften9288108107107102124116110126135129148147149157177170184188
Deutschland15.6.13.18.9.13.16.10.6.2.16.17.15.13.64.12.30.37.13.17.
DDR///17.25.///////////////
Österreich14.39.14.28.38.47.59.48.50.60.64.62.77.45.38.41.62.43.14.23.
Schweiz26.49.29.20.35.15.31.58.31.10.12.13.27.51.65.70.51.40.34.51.
Belgien50.40.30.34.53.50.46.54.54.54.44.58.70.70.60.89.67.53.71.54.
Luxemburg76.68.71.53.60.71.63.63.60.74.68.81.81.75.97.112.100.96.88.99.
Liechtenstein///93.102.90.91.86./100.98.109.120.139./122.119.155.131.165.

Im Jahre 1982 durfte die Schweiz als Gastgeber zwei Mannschaften stellen. Die entsprechende Spalte gibt nur den 26. Platz der ersten Mannschaft an. Die zweite Mannschaft spielte außer Konkurrenz, hätte aber den 32. Platz belegt.[12]

Im Jahre 2008 durfte Deutschland als Gastgeber drei Mannschaften stellen. Die entsprechende Spalte gibt nur den 13. Platz von Deutschland 1 an. Deutschland 2 kam auf den 42. und Deutschland 3 auf den 35. Platz.

Endstände Frauen

Platz 1–6

JahrStadtPlatz 1Pkt.Platz 2Pkt.Platz 3Pkt.Platz 4Pkt.Platz 5Pkt.Platz 6Pkt.
1957NiederlandeNiederlande EmmenUdSSR10.5Rumänien10.5DDR10.0Ungarn8.5Bulgarien8.0Jugoslawien7.5
1963Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik SplitUdSSR25.0Jugoslawien24.5DDR21.0Rumänien18.5Bulgarien17.5Ungarn17.0
1966Deutschland OberhausenUdSSR22.0Rumänien20.5DDR17.0Jugoslawien16.5Niederlande16.0Ungarn15.0
1969Polen LublinUdSSR26.0Ungarn20.5ČSSR19.0Jugoslawien18.5Bulgarien17.5DDR17.0
1972Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik SkopjeUdSSR11.5Rumänien8.0Ungarn8.0Bulgarien7.5ČSSR7.0BRD5.5
1974Kolumbien MedellínUdSSR13.5Rumänien13.5Bulgarien13.0Ungarn13.0Niederlande9.5ČSSR9.0
1976Israel HaifaIsrael17.0England11.5Spanien11.5USA10.5Niederlande9.5BRD9.0
1978Argentinien Buenos AiresUdSSR16.0Ungarn11.0BRD11.0Jugoslawien11.0Polen10.5Spanien8.5
1980Malta VallettaUdSSR32.5Ungarn32.0Polen26.5Rumänien26.0VR China24.0BRD24.0
1982Schweiz LuzernUdSSR33.0Rumänien30.0Ungarn26.0Polen25.5VR China24.5BRD24.5
1984Griechenland ThessalonikiUdSSR32.0Bulgarien27.5Rumänien27.0BRD26.0VR China26.0Ungarn25.0
1986Vereinigte Arabische Emirate DubaiUdSSR33.5Ungarn29.0Rumänien28.0VR China28.0Jugoslawien25.5BRD25.0
1988Griechenland ThessalonikiUngarn33.0UdSSR32.5Jugoslawien28.0VR China27.0Bulgarien25.0Griechenland24.0
1990Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Novi SadUngarn35.0UdSSR35.0VR China29.0Bulgarien26.0Jugoslawien25.0USA24.5
1992Philippinen ManilaGeorgien30.5Ukraine29.0VR China28.5Ungarn26.5Russland26.0Rumänien25.0
1994Russland 1991 MoskauGeorgien32.0Ungarn31.0VR China27.0Rumänien27.0Ukraine25.0Estland24.5
1996Armenien JerewanGeorgien30.0VR China28.5Russland28.5Ukraine26.5Ungarn26.0Rumänien25.5
1998RusslandRussland ElistaVR China29.0Russland27.0Georgien27.0Niederlande23.5Bulgarien23.5Rumänien23.0
2000Turkei IstanbulVR China32.0Georgien31.0Russland28.5Ukraine27.0Jugoslawien26.0Niederlande25.5
2002Slowenien BledVR China29.5Russland29.0Polen28.0Georgien27.5Ungarn25.5Ukraine25.5
2004SpanienSpanien CalviàVR China31.0USA28.0Russland27.5Georgien27.5Frankreich25.5Ungarn25.0
2006ItalienItalien TurinUkraine29.5Russland28.0VR China27.5USA24.5Ungarn24.5Georgien24.5
2008Deutschland Dresden(1)Georgien18 / 411,5Ukraine18 / 406,5USA17 / 390,5Russland17 / 367,0Polen17 / 364,5Armenien16 / 353,0
2010RusslandRussland Chanty-MansijskRussland22 / 439,5VR China18 / 386,5Georgien16 / 384,0Kuba16 / 348,5USA16 / 336,5Polen16 / 336,0
2012Turkei IstanbulRussland19 / 450,0VR China19 / 416,0Ukraine18 / 408,5Indien17 / 336,0Rumänien16 / 313,5Armenien16 / 313,0
2014Norwegen TromsøRussland20 / 420,5VR China18 / 406,0Ukraine18 / 383,0Georgien17 / 390,0Armenien17 / 350,5Kasachstan17 / 320,0
2016Aserbaidschan BakuVR China20 / 416,0Polen17 / 427,5Ukraine17 / 404,5Russland16 / 380,5Indien16 / 342,5USA16 / 332,5
2018Georgien BatumiVR China18 / 407,0Ukraine18 / 395,5Georgien17 / 375,0Russland16 / 379,5Ungarn16 / 372,0Armenien16 / 366,0
2022Indien ChennaiUkraine18 / 413,5Georgien18 / 392Indien17 / 396,5USA17 / 390Kasachstan17 / 252Polen16 / 396
2024Ungarn Budapest[13]

(1)ab 2008 Dresden: Matchpunkte / bei Gleichstand entscheidet die Olympiade-Sonneborn-Berger-Wertung

Medaillenspiegel

Die folgenden Tabellen zeigen den Medaillenspiegel aller offiziellen Schacholympiaden bis einschließlich 2022.

Medaillenspiegel Frauen
PlatzLandGoldSilberBronze
1Sowjetunion Sowjetunion112
2China Volksrepublik Volksrepublik China644
3Georgien Georgien423
4Russland Russland333
5Ungarn Ungarn252
6Ukraine Ukraine233
7Israel Israel1
8Rumänien Rumänien52
9Polen Polen12
10Bulgarien Bulgarien11
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien11
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten11
13England England1
14Deutschland Deutschland (bis 1990: BRD und DDR)4
15Spanien Spanien1
Tschechoslowakei Tschechoslowakei1
Indien Indien1

Platzierungen der deutschsprachigen Staaten

19571963196619691972197419761978198019821984198619881990199219941996199820002002
Mannschaften2115141523262332424551495665628174728690
Deutschland8.11.12.11.6.9.6.3.6.6.4.6.15.17.36.8.15.16.8.16.
DDR3.3.3.6.7.////////11.//////
Österreich17.12.14.13.11.16.17./33.29.28.12.32.28.40.54.40.44.41.39.
Schweiz////17./18./32.26.14.23.21.27.19.37.53.53.44.37.
Belgien20.14./14.////37.34.37.27.35.42./70.////
Luxemburg21.//////////////////79.


2004200620082010201220142016201820222024
Mannschaften87103111115127136134149161
Deutschland17.11.21.25.11.9.31.28.10.
Österreich55.58.27.55.37.42.29.40.36.
Schweiz31.38.40.52.60.24.41.32.48.
Belgien////47.43.43.98.43.
Luxemburg74.62.//68.94.57.46./

1982 durfte die Schweiz als Gastgeber zwei Frauen-Teams stellen. Die entsprechende Spalte zeigt den 26. Platz der ersten Mannschaft. Die zweite Mannschaft spielte außer Konkurrenz, hätte aber den 36. Platz belegt.[14]
Als Gastgeber durfte Deutschland 2008 drei Frauen-Teams stellen. Die entsprechende Spalte zeigt den 21. Platz von Deutschland 1; Deutschland 2 kam auf den 34. und Deutschland 3 auf den 47. Platz.

Wissenswertes

(c) Bundesarchiv, Bild 183-76052-0335 / Kohls, Ulrich / CC-BY-SA 3.0
Fischer und Tal bei der Schacholympiade 1960 in Leipzig
  • Bei der Olympiade 1930 in Hamburg wurden erstmals offiziell Berufsspieler zugelassen.
  • Zwischen 1933 und 1937 nahm Deutschland, dessen Schachverband aus der FIDE ausgetreten war, nicht an den offiziellen Schacholympiaden teil. Stattdessen veranstaltete Deutschland 1936 ein „Schach-Olympia“.
  • Während der Olympiade 1939 in Buenos Aires brach der Zweite Weltkrieg aus. Die englische Mannschaft reiste daher vorzeitig zurück, mehrere Spieler der deutschen Mannschaft, aber auch andere europäische Spieler, blieben nach Turnierende in Südamerika. Deutschland trat mit einer „Großdeutschen Mannschaft“ an, in die Spieler aus Österreich integriert waren. Mehrere Staaten weigerten sich, gegen die deutsche Mannschaft anzutreten. Die Mannschaftskämpfe Deutschlands gegen Polen, Palästina und Frankreich wurden deshalb kampflos 2:2 gegeben.
  • 1950 nahm mit Chantal Chaudé de Silans zum ersten Mal eine Frau an einer Schacholympiade teil.
  • Aus politischen Gründen nahmen 1976 die UdSSR und andere Nationen nicht teil. Tripolis richtete eine Gegenolympiade (Against Israel Olympiad) aus, die zur gleichen Zeit wie die offizielle FIDE-Olympiade stattfand. Dennoch waren auch Mitglieder der FIDE dort zugelassen. Italien und die Philippinen nahmen an beiden Meisterschaften teil, die UdSSR und andere Ostblock-Staaten an keiner von beiden. Uruguay verlor drei Matches (insgesamt zwölf Partien) dadurch, dass die Mannschaft jeweils zu spät kam.
  • Bis einschließlich 2018 nahmen insgesamt knapp 40 Frauen an offenen Wettbewerben der Schacholympiade teil. Am häufigsten eingesetzt wurde dabei Judit Polgár (85 Partien bei acht Austragungen).
  • Die 44. Schacholympiade fand vom 29. Juli bis 10. August 2022 in Chennai statt und damit erstmals in Indien. Wegen des Russisch-Ukrainischen Kriegs hatte die FIDE beschlossen, die Veranstaltung nicht wie ursprünglich geplant in Russland durchzuführen. Erstmals ging ein Fackelzug – durch Indien – voraus. Angestrebt wird ein Fackelzug, der alle Kontinente berührt. Vorbild ist das olympische Feuer.[15]

Literatur

  • Mario Tal: Bruderküsse und Freudentränen. Eine Kulturgeschichte der Schach-Olympiaden. PapyRossa Verlag, Köln 2008. ISBN 978-3-89438-393-0.
  • Árpád Földeák: Schach-Olympiaden, Corvina Verlag und Ten Have Verlag, Budapest und Amsterdam 1971.
  • Raj Tischbierek: Sternstunden des Schachs: 30 x Schacholympia. Sportverlag, Berlin 1993, ISBN 3-328-00554-4.

Weblinks

Commons: Schacholympiaden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Schacholympiade – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Aus der Biographie von Vera Menchik nach www.koenig-plauen.de, eingesehen am 30. August 2018.
  2. Chess Olympiad bei Chessbatumi.ge, abgerufen am 24. September 2018.
  3. Weblinks und Nachweise zu früheren Kinder-Schacholympiaden (U16-Schacholympiaden) auf TeleSchach
  4. Schach als olympische Disziplin? In: schachmatt.net. Abgerufen am 3. Januar 2021.
  5. Schach soll olympisch werden: DSB unterstützt FIDE-Kampagne für Olympia 2024 in Paris - Deutscher Schachbund - Schach in Deutschland. Abgerufen am 4. Januar 2021.
  6. Torre, Fronda emerge as Philippine team top scorers in World Chess Olympiad auf manilatimes.net, 8. August 2014 (englisch)
  7. Individuelle Statistiken bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  8. Seirawan–Xu (1988) auf chessgames.com
  9. Riley – York, 2022, auf chessgames.com
  10. Endergebnisse der Schacholympiade in Dresden; am Ende ist die Rangordnung der Wertungen angegeben. (Memento desOriginals vom 5. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/chess-results.info
  11. Actual Handbook, Olympiad Pairing Rules
  12. Endstand der Schacholympiade 1982 bei olimpbase.org (englisch)
  13. Chess Olympiads: Moscow 2022, Budapest 2024
  14. Endstand der Schacholympiade der Frauen 1982 bei olimpbase.org (englisch)
  15. Schach : Olympiade steigt in schachverrückter Stadt orf.at, 29. Juli 2022, abgerufen 29. Juli 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Poland (1928-1980).svg
Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from 1928 to 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
Flag of Poland (1927–1980).svg
Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from 1928 to 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
Flag of the German Reich (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Germany (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Yugoslavia (1946–1992).svg
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Flag of Yugoslavia (1946-1992).svg
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of the Soviet Union (dark version).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
ChessSet.jpg
Autor/Urheber: Alan Light, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Schachfiguren – von links nach rechts: König, Turm, Dame, Bauer, Springer und Läufer.
Flag of Hungary (1915-1918, 1919-1946).svg
Flag of Hungary from 6 November 1915 to 29 November 1918 and from August 1919 until mid/late 1946.
Flag of Russia (1991-1993).svg
The 1:2 official state flag of the Russian Federation (formerly the RSFSR) used from 1991 to 1993. No. 1 in the State Heraldical Register of the Russian Federation.
Schacholympiade-Dresden-2008.jpg
Autor/Urheber: rorkhete, Lizenz: CC BY-SA 3.0
38. Schacholympiade in Dresden 2008, Kongresszentrum.
Flag of Bulgaria (1948–1967).svg
Autor/Urheber: Scroch, Lizenz: CC BY-SA 4.0
National Flag of the People's Republic of Bulgaria (1948-1968). Tha flag has got the coat-of-arms from 1948
Flag of Egypt (1972–1984).svg
The Egyptian flag (1972-1984). Also the flag of Libya (1972-1977) and Syria (1972-1980), when the three countries formed the nominal “Federation of Arab Republics”. (For a map of the federation, see Image:Esl.PNG.)
The Arab text in the scroll held by the “Golden Hawk of Qureish” reads Arabic اتحاد الجمهوريات العربية, ittiħād al-jumhūriyyāt al-`arabiyya, i.e. the Federation (literally “Union”) of Arab Republics — in a quasi-Kufic script (in its original form, with a very ornamental letter dal د).
Bundesarchiv Bild 183-76052-0335, Schacholympiade, Tal (UdSSR) gegen Fischer (USA).jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-76052-0335 / Kohls, Ulrich / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Deutschland Deutschland Zentralbild/Kohls/Leske

1.11.1960
XIV. Schacholympiade 1960 in Leipzig
Im Ringmessehaus in Leipzig wird vom 16.10. bis 9.11.1960 die XIV. Schacholympiade ausgetragen. Am 28.10.1960 begannen die Kämpfe der Finalrunde.
UBz: UdSSR - USA: .Weltmeister Tal - Internationaler Großmeister Fischer
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Central image / Kohls / Leske
Nov. 1, 1960
w:14th Chess Olympiad, 1960 in Leipzig
In the tournament in Leipzig took place between October 26(16?) and November 9, 1960. On Oct. 28, 1960 the final round began.
Shown here: USSR - USA: World Champion Tal - Fischer International Grandmaster.

"The clash of two top stars was short but pithy game" resulting in a draw. This is game 23 in Fischer's <My 60 Memorable Games>. Tal is in the act of playing 7 ... Ne7.